Alfons Mucha
Alfons Mucha
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Ausstellung12.02.2009 - 01.06.2009
Nach Ende des ersten Weltkriegs entwarf der inzwischen weltberühmte Künstler unter anderem Briefmarken, Banknoten und Orden für den jungen tschechoslowakischen Staat sowie die beeindruckenden Glasfenster des Veitsdoms, welche anhand von Skizzen und Reproduktionen präsentiert werden.
TEHMEN DER AUSSTELLUNG
Jean Louis Gaillemin
PLAKATE
Das Plakat ist untrennbar mit dem Namen Alfons Mucha verbunden. Mannigfach hat es seinen Namen und seine Kunst in den Straßen der Großstädte, von Paris bis New York, verbreitet. Der Legende nach wird der völlig unbekannte Mucha am Neujahrstag des Jahres 1894 mit der Gestaltung eines neuen Plakats für die Schauspielerin Sarah Bernhardt beauftragt, das ihn über Nacht in Paris zur Berühmtheit macht. Dieser durchschlagende Erfolg verhilft dem Künstler zu zahlreichen weiteren Reklameaufträgen. Berühmte Champagnerhäuser wie Ruinart oder Moët & Chandon engagieren Mucha, für das Zigarettenpapier JOB entwirft er schmachtende Geschöpfe - eingehüllt in das zweifache Labyrinth ihrer Haare und der Rauchkringel. Bestärkt durch den Erfolg seiner Plakate beginnt Mucha mit der Produktion von Panneaux décoratifs, die, den Geschmack seiner Klientel widerspiegelnd, traditionelle Motive wie Tages- und Jahreszeiten oder Blumen aufgreifen.
HiN ZUM GEGENSTAND - Die Documents Décoratifs
Mucha war ein brillanter Zeichner, seine Begabung zeigt sich vor allem in der dekorativen Gestaltung in Form von Ornamenten. Schon seine Botanikstudien, ähnlich den Studien Hector Guimards oder Victor Hortas, verweisen auf die Faszination für vegetabile Formen und das Können, diese zweidimensional umzusetzen. Die grafische Begabung zeigt sich auch in der freien Gestaltung der 1902 veröffentlichten Documents décoratifs. Genaue botanische Beobachtung gepaart mit vitaler Linienführung und Verselbstständigung der Arabeske verbinden Funktion mit Ästhetik und schaffen eine eigenständige Bildsprache. Die Ornamente dienen nicht dazu, die Fläche zu füllen, sondern verselbstständigen sich und können im Detail als Teile eines Gegenstands oder Menschen erkannt werden.
Die letzte Darstellung der Documents décoratifs, das Bild eines Speiseraums, zeigt das große Können Muchas auf dem Gebiet des Interieurs und der Gestaltung dekorativer Gegenstände. So scheint es bedauerlich, dass er außerhalb des Juweliergeschäfts von Georges Fouquet keine Klientel gefunden hat. Auf das Papier und die Vorstellungskraft beschränkt, sind die Objekte Muchas daher phantasmatische Zeugnisse eines Stils und einer Epoche, die in der Pariser Weltausstellung 1900
ihren Höhepunkt fanden.
ilsée, Princesse De triPoli
Im Jahre 1897 erhält Mucha von dem Verleger Piazza den Auftrag zu Illustrationen von Robert de Flers' Erzählung Ilsée, Princesse de Tripoli. Mucha nimmt dies zum Anlass, das raffinierte Wechselspiel zwischen Figur und Verzierung, das seinen Erfolg als Plakatkünstler begründete, im Kleinformat umzusetzen. In seiner Erzählung von einem provenzalischen Troubadour und seiner Liebe zu einer orientalischen Prinzessin wechselt de Flers auf subtile Weise zwischen dem Poetischen und dem Komischen, dem Bewegenden und dem Amüsanten. Dadurch erhält Mucha viel Spielraum für seine Illustrationen, die je nach Tonlage des Texts ebenfalls zwischen Symbolismus und Groteske, Illustration und Abstraktion alternieren. Jede Seite ist als eigenständige Einheit konzipiert, wobei Mucha den jeweiligen Umfang des Texts gemäß den Sinneinheiten wählt. Einige der Illustrationen beinhalten bildliche Szenen, andere sind auf stilisierte Pflanzen in der Tradition eines Maurice Verneuil reduziert. Mucha entwirft in der Kombination aus figurativen Illustrationen, stilisierten oder abstrakten Ornamenten eine Art visuelle Paraphrase des geschriebenen Wortes, die eine Manifestation seines zeichnerischen Könnens darstellt.
LE PATER
Der Erfolg von Ilsée veranlasst den Verleger Piazza, Mucha mit der Illustration einer neuen Luxusausgabe zu beauftragen. Mucha ist gleichzeitig Redakteur und Illustrator dieser Paraphrase des Vaterunsers. Jeder Vers wird durch einen Kommentartext ergänzt, der die jeweilige bildliche Szene erläutert. Diese Szenen veranschaulichen die Entwicklung der Menschheit von den primitiven Höhlen und der Finsternis hin zum Licht des Geistes und des Göttlichen. Diese Sichtweise einer sich in Bewegung befindlichen Menschheit greift den Geist der von Charles Darwin verbreiteten und damals in zahlreichen okkulten Zirkeln fortgesponnenen Ideen wieder auf. Mucha versucht eine Synthese zwischen Katholizismus und Okkultismus zu schaffen, die ihm verwandt mit dem Weltbild der Freimaurer erscheint, denen er 1898 beitritt. Die heftigen Spannungen zwischen Kirche und Staat im damaligen Frankreich erklären seinen Willen, einen Weg der Versöhnung zwischen Positivismus und Glauben zu finden. Seine Freunde Albert de Rochas und der Astronom Camille Flammarion teilen diese Sichtweise, der zufolge die Wissenschaft zur geistigen Erkenntnis führt.
DAS JUWELIERGESCHÄFT VON GEORGES FOUQUET
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