Albrecht Dürer
Albrecht Dürer: Zwei Schwestern
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Ausstellung31.05.2006 - 17.09.2006
Eine Begegnung im Städel Museum
Zum ersten Mal seit über 150 Jahren sind die beiden 1497 von Albrecht Dürer gemalten Bildnisse junger Frauen wieder nebeneinander zu sehen, die sich heute im Städel Museum Frankfurt und in der Berliner Gemäldegalerie befinden. Vermutlich waren sie von Anfang an als Bilderpaar konzipiert – wenn auch als ein sehr ungewöhnliches: Eine Debütantin aus der Nürnberger Gesellschaft trifft auf eine fromme, in sich gekehrte Beterin, ein Porträt vor neutralem Grund auf ein Bildnis in der Ecke eines Raumes mit Landschaftsausblick, eine italienisch inspirierte Figur antwortet einer eher spätgotischen.
Der Gedanke liegt nahe, daß hier Geschwister dargestellt sein könnten, die einander physisch ähnlich sehen und gleichzeitig schon sehr unterschiedliche Lebenswege einschlagen. Aber die künstlerisch-ästhetische Dimension der offenbar ganz bewußt inszenierten Gegensätze legt auch die Vermutung nahe, daß der Künstler ein ganz besonderes Verhältnis zu diesen Sujets hatte. Am Ende könnten es gar zwei Schwestern von Albrecht Dürer selbst gewesen sein, die der berühmteste deutsche Maler hier porträtiert hat?
Die Ausstellung versammelt die Indizien, die zu dieser Vermutung Anlaß geben. Sie zeigt aber auch noch zwei weitere Versionen der beiden Bildnisse von hoher Qualität.
Welches Paar von Dürers Meisterhand stammt und bei welchem es sich um Kopien handelt, diese Rätselfrage wird ebenfalls thematisiert und der Besucher zum Mitraten animiert. Die Bildnisse der beiden Frauen wurden schnell berühmt. Im 16. Jahrhundert müssen sie in den Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Fürleger gelangt sein. 1636 bringt sie der berühmte englische Diplomat und Kunstsammler Thomas Howard, 2. Earl of Arundel, als Geschenk oder Ankauf aus Nürnberg mit nach England.
Der vielleicht beste Reproduktionsstecher der Zeit, Wenzel Hollar aus Prag, radiert sie für ihn. Auch dieser Facette in der Geschichte der Bilder geht die Ausstellung nach.
Die Broschüre zur Ausstellung ist für 12 Euro erhältlich.
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31.05.2006 - 17.09.2006