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Kunst als Spiegel gesellschaftlicher Umbrüche im Deutschland der 1910er- bis 1930er-Jahre

Das Franz Marc Museum widmet sich bis zum 9. Februar 2025 in der Ausstellung „Zeitfragmente. Von Max Beckmann zu Wilhelm Lehmbruck“ den sozialen Spannungen, politischen Kämpfen und den tiefgreifenden Umbrüchen im Deutschland der 1910er- bis 1930er-Jahre.

Mit rund 50 Exponaten von Künstler:innen wie Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Käthe Kollwitz, Else Lasker-Schüler, Ernst Ludwig Kirchner und Wilhelm Lehmbruck wird eine Epoche beleuchtet, die von den Schrecken des Ersten Weltkriegs, sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Instabilität geprägt war. Die Werke spiegeln nicht nur das Leid und die Hoffnungslosigkeit dieser Zeit wider, sondern zeigen auch die Versuche der Künstler:innen, durch neue Ausdrucksformen die veränderte Realität abzubilden.

Kunst und Krieg: Die Epoche der Umbrüche

Der Erste Weltkrieg hinterließ deutliche Spuren – sowohl bei den Menschen als auch in der Kunst. Künstler:innen wie Kollwitz und Grosz thematisierten die Not des verarmenden Proletariats und die politischen Spannungen. Dix und Lehmbruck verarbeiteten ihre traumatischen Erfahrungen in eindringlichen Werken, die bis heute beeindrucken.

Doch Kunst diente nicht nur als Spiegel des Elends: Die florierende Vergnügungsindustrie mit Zirkussen, Jahrmärkten und Varietéshows bot den Menschen eine Flucht aus der düsteren Realität. Werke von Beckmann und Kirchner, die Gaukler und gesellschaftliche Randfiguren darstellten, symbolisieren den Bruch mit bürgerlichen Normen und werfen ein Licht auf eine zerfallende gesellschaftliche Ordnung.

Anselm Kiefers Beitrag zur Erinnerungskultur

Die Ausstellung wird durch Anselm Kiefers Vitrine „Mohn und Gedächtnis“ ergänzt, die den Umgang mit kollektiver Erinnerung, Vergessenem und Verschüttetem thematisiert. Kiefer zeigt, dass die künstlerische Auseinandersetzung mit Kriegstraumata und Vergangenheit zeitlose Relevanz hat.

„Kunst ist ein Spiegel der Gesellschaft und ein Werkzeug zur Bewältigung ihrer tiefsten Wunden.“

English Summary

Zeitfragmente: Art Reflecting Germany’s Turbulent Past

The Franz Marc Museum presents „Zeitfragmente. From Max Beckmann to Wilhelm Lehmbruck“, an exhibition running until February 9, 2025, that delves into the social tensions, political struggles, and transformative upheavals of Germany during the 1910s–1930s.

With around 50 works by artists such as Max Beckmann, Otto Dix, Käthe Kollwitz, Ernst Ludwig Kirchner, and Wilhelm Lehmbruck, the exhibition explores how the horrors of the First World War shaped art as a means of coping and critique. These works portray the despair, hopelessness, and resilience of a society marked by inequality and instability.

The exhibition also highlights moments of escapism through depictions of circuses and fairgrounds, serving as metaphors for a disintegrating societal order. Additionally, Anselm Kiefer’s „Mohn und Gedächtnis“ addresses collective memory and the enduring impact of war.

“Art is a mirror of society and a tool to confront its deepest wounds.”

 






  • 13.10.2024 - 09.02.2025
    Ausstellung »
    Franz Marc Museum »

    Dienstag-Sonntag und an Feiertagen:
    April-Oktober 10-18 Uhr
    November-März 10-17 Uhr
    Geschlossen am 24. und 31.Dezember

    Ticket Ständige Sammlung inkl. Sonderausstellung
    Erwachsene regulär
    8,50 €

     

     

     



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  • Ausstellungsansicht Zeitfragmente mit Wilhelm Lembruck, Der Gestürzte, 1915/16, Privatsammlung
    Ausstellungsansicht Zeitfragmente mit Wilhelm Lembruck, Der Gestürzte, 1915/16, Privatsammlung
    Franz Marc Museum