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Clemens Sels Museum Neuss

FOTO – KUNST – FOTO Von Julia Margaret Cameron bis Thomas Ruff

Clemens Sels Museum Neuss

Die Erfindung der Fotografie revolutionierte im 19. Jahrhundert die visuelle Kultur. Von Anfang an gab es dabei namhafte Protagonist:innen, die in ihr vielmehr eine neue Kunstform als nur ein technisches Hilfsmittel sahen. So verkündete etwa Julia Margaret Cameron (1815–1879), die noch heute zu den innovativsten und bedeutendsten Künstlerinnen der Fotogeschichte zählt: »Es ist mein Bestreben, die Fotografie zu veredeln und ihr den Charakter und den Nutzen der hohen Kunst zu sichern, indem ich das Reale und das Ideale miteinander verbinde und nichts von der Wahrheit opfere, indem ich mich ganz der Poesie und der Schönheit hingebe. « Die starren Konventionen der viktorianischen Fotografie ablehnend, zeichnet sich Camerons Œuvre vor allem durch große Experimentierfreude aus: Kratzer, Flecken oder gar Fingerabdrücke auf den Abzügen offenbaren den Arbeitsprozess der Künstlerin, die in einem regen Austausch mit dem Kreis der Präraffaeliten stand. Als eine der Ersten verwendete sie die Unschärfe bewusst als Stilmittel.

Eben diese wurde zum Kennzeichen des Piktorialismus. Im Fin de Siècle prägte er als erste internationale Bewegung der Kunstfotografie eine poetische Bildsprache, die bis heute in unserer visuellen Kultur nachklingt. Wichtige Impulse gingen dabei neben der Kunst des Jugendstils, Japonismus und Impressionismus auch vom Symbolismus aus. Der Amerikaner Edward Steichen (1879–1973) etwa erhielt Anregungen aus den Schriften des bedeutenden Symbolisten Maurice Maeterlinck (1862–1949) und ließ sich von den Gemälden Eugène Carrières (1849–1906) inspirieren. Zudem verband ihn eine lebenslange Freundschaft mit Auguste Rodin (1840–1917), von dem er auch Fotoaufträge erhielt.

Mit »FOTO – KUNST – FOTO« lädt das Clemens Sels Museum Neuss erstmals in Deutschland dazu ein, den bedeutenden Einflüssen der Kunst des Symbolismus und der Präraffaeliten auf die Geschichte der Fotografie nachzuspüren. Zugleich öffnen zeitgenössische Positionen den Blick auf malerische Tendenzen in der Fotografie von heute.

Rund 100 Werke bieten so einen überraschenden und frischen Blick auf die Geschichte der (Kunst-)Fotografie:

Mit historischen Werken von James Craig Annan, Friedrich Behrens-Rogasen, Anne Brigman,, Julia Margaret Cameron, Alvin Langdon Coburn, James Page Croft, Robert Demachy, Minya Diez-Dührkoop, Eugène Druet, Pierre Dubreuil, Rudolph Dührkoop, Frank Eugene, Leopold von Glasersfeld, Wilhelm von Gloeden, Hugo Henneberg, Oscar und Theodor Hofmeister, Dudley J. Johnston, Gertrude Käsebier, Heinrich Kühn, Adolphe de Meyer, Gerard Middendorp, Léonard Misonne, Paul Pichier, N. T. Porter, Charles Émile Joachim Constant Puyo, Franz Schensky, M. Curt Schmidt, Edward Steichen, Alfred Stieglitz, Bernhard Troch, Clarence Hudson White und David Wilkie Wynfield sowie zeitgenössischen Werken von Eleanor Antin, Céline Bodin, Dorje de Burgh, Elger Esser, Dunja Evers, Tom Hunter, Freya Najade, Yan Wang Preston, Thomas Ruff, Alessandro Ruzzier, Arpita Shah, Hiroshi Sugimoto und Thomas Wrede.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog zu 29,90 € im Wienand Verlag.






  • 27.10.2024 - 23.02.2025
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        Dienstag – Samstag
        11 – 17 Uhr
        Sonntag, Feiertag
        11 – 18 Uhr
        Langer Donnerstag
        Letzter Donnerstag im Monat
        11 – 20 Uhr



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