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Möbelmuseum Wien

HERE WE ARE! FRAUEN IM DESIGN 1900 – HEUTE

Möbelmuseum Wien

Ab 1. März2024präsentiert das Möbelmuseum Wien die Sonderausstellung „Here We Are! Frauen im Design 1900 –heute. Eine Ausstellung des Vitra Design Museums“. Die Ausstellung erzählt, vor dem Hintergrund des Kampfs um Gleichberechtigung, eine neue, vielstimmige Designgeschichte, die verdeutlicht, dass Frauen entscheidende Beiträge zur Entwicklung des modernen Designs geleistet haben.

Wien, 20.Februar 2024-Ob als Gestalterinnen von Möbeln, Mode oder Industrieprodukten, als Innenarchitektinnen oder Unternehmerinnen –Frauen haben entscheidende Beiträge zur Entwicklung des modernen Designs geleistet. Die Ausstellung präsentiert Gestalterinnen der letzten 120 Jahre und erzählt vor dem Hintergrund des Kampfs um Gleichberechtigung eine neue, vielstimmige Designgeschichte.

Gezeigt werden Werke von rund 80 Designerinnen, darunter Protagonistinnen der Moderne wie Eileen Gray, Charlotte Perriand, Lilly Reich oder Clara Porset, Unternehmerinnen wie Florence Knoll und Armi Ratia, aber auch weniger bekannte Persönlichkeiten wie die Sozialreformerin Jane Addams. Zeitgenössische Positionen werden durch Designerinnen wie Matali Crasset, Patricia Urquiola, Julia Lohmann oder das Kollektiv Matri-Archi(tecture) vertreten und führen BesucherInnen in die Gegenwart und Zukunft.

Die Ausstellung „Here We Are! Frauen im Design 1900 –heute“ ist so vielfältig wie die Diskussionen zum Feminismus in unserer heutigen Gesellschaft. Sie bietet damit einen neuen, zeitgemäßen Blick auf die Geschichte moderner Gestaltung und aktuelle Debatten und liefert Denkanstöße dafür, was Design im 21. Jahrhundert sein soll, wer es definiert und für wen es da ist.Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Programm begleitet.

Heute ist rund die Hälfte der Designstudierenden weiblich, und Frauen sind in vielenzukunftsweisenden Designbereichen federführend. Anhand einer Vielzahl hochkarätiger Exponateverfolgt die Ausstellung „Here We Are! Frauen im Design 1900 –heute“das kreative Schaffen unddie Arbeitsbedingungen von Frauen im Design von der frühen Moderne bis in die Gegenwart –vonden ikonischen Objekten einer Eileen Gray über bislang kaum bekannte Neuentdeckungen bis hinzu heutigen Aktivismus-Netzwerken und feministischer Designforschung. So entsteht eine Standortbestimmung zu einem gesellschaftlich hochaktuellen Thema, die das moderne Design ineinem neuen Licht erscheinen lässt.

Die Ausstellung gliedert sich in vier Bereiche, die die Museumsgäste auf eine Reise durch die letzten120 Jahre Designgeschichte mitnehmen. Im ersten Bereich liegt der Schwerpunkt auf derEntwicklung des Designs in Europa und den USA, wo um 1900 das Berufsbild des modernen Designsentstand –zur gleichen Zeit, als Frauen öffentlich für mehr politische Mitbestimmung kämpften.Diese Emanzipationsbestrebungen spiegelten sich auch im Design, etwa in der Arbeit derSozialreformerinnen Jane Addams und Louise Brigham, die heute unter den Begriff »Social Design«fiele. Unterdessen prägte die New Yorkerin Elsie de Wolfe das damals neue Berufsfeld derInnenarchitektur. Auch die Werke von Gestalterinnen am Bauhaus, an den russischen WChUTEMAS(Höhere Künstlerisch-Technische Werkstätten) oder den Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau werden untersucht. Eine bislang weitgehend unentdeckte Welt eröffnet sich an der SchuleLoheland, die wie das Bauhaus 1919 gegründet wurde, aber nur Frauen aufnahm. Am Bauhausstudierten Frauen und Männer gemeinsam, wobei man Frauen meist noch bestimmten Disziplinenwie textiles oder keramisches Gestalten zuordnete. Hier wird verdeutlicht, dass sich Frauen in denGestaltungsberufen aufgrund besserer Ausbildungsbedingungen zwar zunehmendprofessionalisierten, andererseits aber weiterhin oft in traditionelle Rollenbilder gedrängt wurden.

Der zweite Ausstellungsbereich widmet sich den 1920er-bis 1950er-Jahren. In dieser Ära konntenDesignerinnen wie Charlotte Perriand, Eileen Gray oder Clara Porset in der nach wie vorpatriarchalischen Gesellschaft erste internationale Erfolge verbuchen. In der Pariser Luxusindustrieprägte Jeanne Toussaint als Creative Director jahrzehntelang die Kreationen des SchmuckhausesCartier. Sie führte das so genannte »Département S«, dessen Produkte den Bedürfnissen dermodernen Frauen der 1920er-Jahre entgegengekommen sollten, und stand für Schöpfungen, dieein fortschrittliches, selbstbewusstes Frauenbild repräsentierten. Einige der in der Ausstellungporträtierten Designerinnen arbeiteten eng mit ihrem Partner zusammen, etwa Ray Eames mit ihremMann Charles oder Aino Aalto mit Alvar Aalto. Oft standen die Frauen dabei im Schatten ihrerPartner, doch die Ausstellung zeigt, dass sie in vielen Fällen deutlich wichtigere Beiträge zu demgemeinsamen Werk leisteten als bislang bekannt war. Bekanntestes Beispiel hierfür ist CharlottePerriand, deren Bedeutung als unabhängige Designerin in den letzten Jahren weithin publiziertwurde, wobei auch ihr Anteil an den legendären Möbelentwürfen, die sie mit ihrem berühmtenKollegen Le Corbusier entwickelte, völlig neu bewertet wurde. Andere hier gezeigte Designerinnenarbeiteten zeitlebens unabhängig –so etwa die Keramikerin Eva Zeisel, die schon 1946 eineEinzelausstellung im New Yorker Museum of Modern Art hatte. Die Ausstellung zeigt, dass auchweitere Gestalterinnen stärkere Beachtung verdienen, etwa Trude Petri.






  • 01.03.2024 - 30.06.2024
    Ausstellung »
    Hofmobiliendepot. Möbel Museum »

    Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 17:00 Uhr.Führungen finden jeden Sonntag und an Feiertagen um 15:00 Uhr statt. Zusatztermine, Privatführungen und Führungen in englischer Sprache sind auf Anfrage möglich.

     

     

    Möbelmuseum WienAndreasgasse 7, 1070 Wien

Barbara Kruger, Untitled (Kiss), Stool 60, 2019 (Design Alvar Aalto) © Vitra Design Museum, photo/ Andreas Sütterlin, © VG Bild-Kunst, Bonn 202.jpg
Patricia Urquiola, Shimmer, 2019 © Vitra Design Museum, photo/ Andreas Sütterlin


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    Hofmobiliendepot. Möbel Museum
  • Panholzer Reiner Here we are (c) SKB
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  • Nanda Vigo 1985 (c) Gabriele Basilico_courtesy_by Archivio Nanda Vigo
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