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Kunstsammlungen Chemnitz

Núria Quevedo 30 Jahre Exil

Kunstsammlungen Chemnitz

Anlässlich der diesjährigen Verleihung des Kunstpreises zu Ehren von Karl Schmidt-Rottluff an Núria Quevedo zeigen die Kunstsammlungen am Theaterplatz eine Studioausstellung mit Werken der Künstlerin. Im Zentrum der Präsentation steht das Gemälde 30 Jahre Exil von 1971, das durch Handzeichnungen und Studien ergänzt wird.

Die Arbeit zeigt zehn Personen im Stil eines schwarz-weißen Gruppenfotos. Der Fokus ist dabei deutlich auf die Gesichter der Dargestellten gerichtet, während ihre Kleidung mit dem schwarzen Hintergrund auf der Leinwand verschwimmt. Die Gruppe tritt den Betrachtenden als Block entgegen, ihre Schultern berühren sich, sie gehören zusammen. Als Schicksalsgefährtin weiß Núria Quevedo um die Umstände des Lebens dieser Expatriates (Arbeitsmigrant:innen). Sie waren gewissermaßen einer Republik »treu, die zugleich eine Realität und ein Traum gewesen ist.« Aber »[d]reißig, vierzig Jahre später hatten die republikanischen Exilanten […] nach und nach« den realen Bezug zu ihrer Heimat verloren. »Ich habe sie gesehen, jene Ritter der traurigen Gestalt, grotesk in ihrer bewegenden Würde, Schiffbrüchige der Geschichte«, beschreibt die Künstlerin Jahrzehnte später die sichtbaren Spuren von Trauer und Entwurzelung bei der porträtierten Gruppe.

Núria Quevedo, 1938 in Barcelona geboren, kam 1952 als 14-Jährige mit ihrer Familie nach Ost-Berlin ins Exil. Sie studierte an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee und an der Akademie der Künste der DDR. Hier begann ihre intensive Beschäftigung mit der Malerei. Bereits seit Mitte der 1960er Jahre hatte die Künstlerin Gruppen- und Einzelporträts von Vertreter:innen einer großen spanischen Exilantengruppe in Dresden in Zeichnungen und Druckgrafiken umgesetzt. Nun widmete sie sich diesem Thema in einem großformatigen Ölbild. Das Gemälde 30 Jahre Exil nahm innerhalb der Kunst der DDR aufgrund seiner Ambivalenz zwischen Kraft und Melancholie, Wirklichkeitsnähe und Verfremdung eine Sonderstellung ein. Es wurde aus Mitteln des Kulturfonds der DDR von der Künstlerin erworben und ist 1973 in den Besitz der Städtischen Kunstsammlung Karl-Marx-Stadt (heute Kunstsammlungen Chemnitz) übergegangen. Der damalige Museumsleiter Karl Brix hatte sich um die Übernahme des Gemäldes intensiv bemüht. Die aktuelle Studioausstellung zeigt das Bild zusammen mit Studienblättern und Druckgrafiken aus dem Atelier der Künstlerin, die die zeichnerische und psychologische Annäherung sowie die schrittweise Umsetzung des Themas in unterschiedlichen Abstraktionsgraden und Techniken veranschaulichen.






  • 30.09.2023 - 07.01.2024
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    Öffnungszeiten
    Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, Feiertag 11–18 Uhr
    Mittwoch 14–21 Uhr
    24.12. und 31.12. geschlossen

    Eintrittspreise*
    7 Euro, 5 Euro ermäßigt
    ab 10 Personen Gruppenrabatt:
    5 Euro, 3 Euro ermäßigt
    Freier Eintritt für Kinder und
    Jugendliche unter 18 Jahren



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