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ANBADEN

Die Ausstellung Anbaden zeigt einen kunsthistorischen Quer­schnitt zu dem Motiv „Susanna beim Bade“, von klassischen Meistern wie Dürer, Rubens, und Renoir, bis hin zu zeitgenössischen Positionen wie Juno Calypso oder Conny Maier. Die lange Darstellungstradition des weiblichen Akts im Kontext von Wasser als Symbol für Frucht­barkeit, wird beleuchtet und zugleich der tradierte Blick auf den weiblichen Körper durch zeitgenössische Positionen hinterfragt.

Das gezeigte Werk Susanna und die Alten, von Rubens, übermittelt die biblische Geschichte von Susanna, die an einem Brunnen badet und von zwei Priestern beobachtet wird. Als diese sich an ihr vergehen wollen, wehrt Susanna sich und wird daraufhin des damals strafbaren Ehebruchs bezichtigt. Es scheint, als könne Sie durch keine Handlung den patriarchalen Strukturen entkommen. Vielleicht der erste historische „metoo“ Vorfall? Wie oft in klassischen Werken, lenkt der Maler den Blick auf den Körper. Die helle Haut Susannas strahlt förmlich im sonst dunkel gehaltenen Hintergrund. Verurteilt man gerade noch die beiden Alten, ist man schon selbst Voyeur*in.

Die Aktualität des Themas bleibt ungebrochen. Wie politisch aufgeladen und gesellschaftlich sexualisiert der Umgang mit dem weiblich gelesenen Körper bis heute ist, sehen wir an den jüngsten Diskussionen um die Erlaubnis für alle, ohne Bedeckung der Brust in Berliner Freibädern schwimmen zu dürfen

In Trulee Halls Werk Hole in the Wall (After Étant Donnés) von 2021 tritt die Figur förmlich aus dem Bildausschnitt aus und erhebt sich so über den ihr zugeschriebenen Blick. Wie aber umgehen mit einem Bildmotiv, dass dennoch kunsthistorisch meist weiße, idealisierte Frauen als Opfer oder Schuldige in Gestalt von Nymphen oder anderen mythologischen Figuren abbildet?

Alle Texte der Ausstellung wurden, abgesehen von diesem, ohne redigiert oder korrigiert zu werden, von der sprach- und textbasierten künstlichen Intelligenz Chat GPT verfasst.

1970 beschrieb der Japaner Masahiro Mori den Punkt, an dem künstliche Figuren nach steigender Annäherung an menschliches Verhalten, dennoch von Menschen als nicht mehr realistisch akzeptiert wurden, als Uncanny Valley (Unheimliches Tal).

Der Gegensatz könnte vermeintlich nicht größer sein, historische Gemälde in Kombination mit Texten einer KI. Persönliche Weltanschauung vs. maschinell erstellte Allgemeingültigkeit.

Aber vielleicht haben Sie doch etwas gemein: ein Uncanny Valley.

Und die Frage bleibt, ob Kunst und künstliche Intelligenz realistisch sein müssen?






  • 23.04.2023 - 20.08.2023
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    Freitag - Sonntag: 12-18 Uhr



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