Frieda Riess und Yva. Fotografien 1919–1937
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Ausstellung19.02.2023 - 04.06.2023
Nun gilt es schnell zu sein, da sich die Ausstellung Frieda Riess und Yva. Fotografien 1919–1937 dem Ende zuneigt. Die innovative Fotokunst der beiden Pionierinnen hat Fotobegeisterte aus ganz Deutschland zu uns gebracht und überzeugt: »Super, super! Oder wie wir Berliner sagen: Dufte! [...] Werde auch Helmut Newton auf dem Künstlerfriedhof Berlin-Friedenau Bescheid geben«, lautet etwa der Eintrag eines Berliner Gastes in unserem Besucherbuch.
Bis Sonntag, den 4. Juni besteht die Möglichkeit, sich die Schau anzusehen. Aufgrund der enormen Nachfrage haben wir unser Führungsprogramm erweitert.
Zusätzliche Rundgänge am:
Samstag, den 3. Juni um 15 Uhr
Sonntag, den 4. Juni um 15 Uhr und um 16 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, kommen Sie einfach vorbei!
An Pfingsten haben wir beide Feiertage von 10 bis 18 Uhr geöffnet, jeweils mit öffentlicher Führung um 15 Uhr
Mit der Ausstellung »Frieda Riess und Yva. Fotografien 1919–1937« widmen sich die Opelvillen zwei deutschen Fotografinnen, die, obwohl sie zu den Pionierinnen der Fotokunst zählen, in Vergessenheit geraten sind. Frieda Gertrud Riess (geboren 1890 in Czarnikau, Provinz Posen (heute Czarnków, Polen), gestorben 1957 in Paris) zählt zu den ersten selbständigen Unternehmerinnen ihrer Generation. Bereits 1917 eröffnete sie ein Atelier in Berlin. Auch Yva (geboren 1900 in Berlin als Else Ernestine Neuländer, gestorben 1942 im Vernichtungslager Sobibór) war erst 25 Jahre alt, als sie ihr erstes Fotoatelier gründete. Mit ihren technisch aufwendig und perfekt inszenierten Werbe- und Modeaufnahmen avancierte Yva zur Spezialistin der Modefotografie und war eine der ersten Frauen, die in der Werbebranche arbeiteten. Bekanntester Schüler der innovativen Fotokünstlerin war Helmut Newton (1920–2004). »Es war wahrscheinlich die glücklichste Zeit meiner Jugend in Berlin. […] Yva war eine wunderbare Fotografin und phantastische Frau«, so Newton, der von 1936 bis 1938 eine Lehre bei ihr absolvierte.
Neben Mode- und Werbeaufnahmen sind in der Ausstellung zahlreiche Porträts zu sehen. Die an der expressionistischen Malerei orientierten Bildnisse von Frieda Riess wurden 1925 zum ersten Mal in der Berliner Galerie Alfred Flechtheim ausgestellt. Durch den renommierten Kunstsammler und Händler schaffte Riess den endgültigen Durchbruch, auch über die Grenzen Berlins hinaus, und wurde nur noch als »die Riess« bezeichnet. 1932 gab Riess ihr Atelier in Berlin auf und folgte dem Diplomaten Pierre de Margerie (1861–1942) nach Paris, der zuvor zehn Jahre als Botschafter in Berlin tätig war. Nachdem deutsche Truppen 1940 Paris besetzt hatten, nannte sie sich »Riess de Belsine«, um ihre jüdische Herkunft zu verschleiern. Eine Krankheit, die zu fortschreitenden Lähmungen führt, bestimmte ihre Lebensumstände. Mit dem Tod ihres Lebensgefährten de Margerie 1942 verlor Riess den Schutz vor Verfolgung als Jüdin. 1943 wurde ihr Restvermögen in Berlin beschlagnahmt und die Fotografin verarmte. Über ihre letzten Lebensjahre ist wenig bekannt. Vermutlich starb Riess Mitte der 1950er-Jahre.
Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft musste Yva 1938 ihr Atelier aufgeben und arbeitete als Röntgenassistentin im Jüdischen Krankenhaus Berlin. 1942 wurden Yva und ihr Mann verhaftet und am 13. Juni 1942 in das Vernichtungslager Sobibór deportiert, nachdem sie vorher noch Vorbereitungen zur Auswanderung getroffen hatten. Wahrscheinlich wurde sie nach Ankunft des Transports am 15. Juni 1942 ermordet. In der gerichtlichen Todeserklärung wurde als Sterbedatum der 31. Dezember 1944 festgesetzt.
Wir danken dem Leihgeber, dem Fotografie Forum der StädteRegion Aachen in Monschau, wo die Ausstellung unter dem Titel »Yva. Frieda Riess. Fotografien (1919—1937)« vom 13. März bis zum 5. Juni 2022 zu sehen war.
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19.02.2023 - 04.06.2023
Mi. 10-18 Uhr, Do. 10-21 Uhr
Fr. bis So. 10-18 Uhr