1 Million Rosen für Angela Davis
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Ausstellung10.10.2020 - 24.01.2021
Nur wenige Ostdeutsche über 50 erinnern sich nicht an die staatlich organisierte Solidaritätskampagne zur Freilassung der US-amerikanischen Philosophin, Kommunistin und Black Power-Aktivistin Angela Davis. „1 Million Rosen für Angela“ war in den Jahren 1970-72 das Motto einer Postkartenaktion für die Freilassung der zu diesem Zeitpunkt wegen Terrorismus inhaftierten Bürgerrechtlerin.
Die groß angelegte Kampagne verankerte Angela Davis fest im kulturellen Gedächtnis der DDR, die sich in einer Hochphase des Kalten Krieges mit ihrem Engagement für die Genossin zu positionieren versuchte. In der DDR wurde die „Heldin des anderen Amerikas“ in den Medien stilisiert und nach ihrem Freispruch als Staatsgast willkommen geheißen. Angela Davis wiederum hoffte auf eine internationalistische Bewegung für eine sozialistische, feministische und nicht-rassistische Demokratie als Gegenpol zu ihren Erfahrungen der Gewalt und Unterdrückung als Schwarze in den USA. Dieser Moment der Hoffnung ist historischer Ausgangspunkt für die Ausstellung internationaler zeitgenössischer Kunst.
Die Werke thematisieren die immer noch dringlichen Anliegen der inzwischen emeritierten Professorin und eröffnen eine Diskussion um die Hintergründe, Fehlstellen und das uneingelöste Potential dieser ungewöhnlichen Verbindung zwischen Angela Davis und der DDR. In den zum Teil neu für die Ausstellung entstandenen Arbeiten – Fotografien, Videos, Skulpturen, Klanginstallationen und Konzeptarbeiten – nimmt eine junge Künstler*innengeneration Davis’ heute noch anhaltendes Engagement für soziale Gerechtigkeit, ihren Kampf gegen Rassismus und Sexismus ebenso in den Blick, wie die Einschreibung ihres ikonischen Bildes in eine globale Geschichte des Widerstands.
Im Dialog mit Archivmaterialien sowie Werken von Künstler* innen der DDR entsteht in der Ausstellung ein experimenteller Raum der Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart, die einen Bogen von dem sozialistischen Internationalismus der DDR zur weltweiten Black-Lives-Matter-Bewegung schlägt.
Künstler*innen
Yael Bartana, Jean-Michel Basquiat, Sophie Calle, Contemporary And, Sadie Barnette, CHTO DELAT?, Melvin Edwards, Ângela Ferreira, Bernhard Franke, Coco Fusco, Ellen Gallagher, Claudia Martínez Garay, Lawrence Abu Hamdan, Arthur Jafa, Steffani Jemison & Justin Hicks (Mikrokosmos), Iris Kensmil, Hassan Khan, Kapwani Kiwanga, Raja Lubinetzki & Petra Schramm, Julie Mehretu, Heinz-Detlef Moosdorf, Senga Nengudi, Ahmet Öğüt, Slavs and Tatars, Julia Phillips, Alex Martinis Roe, Elske Rosenfeld, Anri Sala, Willi Sitte, Cauleen Smith, Nancy Spero, Gabriele Stötzer, Strawalde (Jürgen Böttcher), Nasan Tur, Lewis Watts, Carrie Mae Weems, Christoph Wetzel, Charles White, Heinz Wodzicka
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10.10.2020 - 24.01.2021
Ausstellungsort
Kunsthalle im Lipsiusbau
Laufzeit
10.10.2020—24.01.2021BesucherserviceTel. +49 351 49 14 2000besucherservice@skd.museum