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Chemnitz

Schenkungen von Carl Heumann (1886–1945) und Thomas Heumann (1928–2017) an die Kunstsammlungen Chemnitz

Chemnitz

Anlässlich der Schenkung aus dem Nachlass von Thomas Heumann in Erinnerung an seinen Vater Carl Heumann zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz vom 25. Februar bis 15. April 2018 etwa 70 grafische Blätter der Sammlung Carl und Thomas Heumann. Darunter befinden sich Arbeiten von Christian Friedrich Gille, August Gaul, Adolph von Menzel und Ernst Barlach.

Der Bankier Carl Heumann (1886–1945) zählte in Chemnitz zu den bedeutendsten Kunstsammlern. Der Mitinhaber des Chemnitzer Bankhauses „Bayer und Heinze“ und portugiesische Vizekonsul war ein ausgewiesener Kenner der Kunst des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. Er hatte eine bedeutende Sammlung von Handzeichnungen und Aquarellen zusammengetragen und war für Ausstellungen in ganz Deutschland ein gefragter Leihgeber. Im Kunstverein Kunsthütte Chemnitz stellte er mehrfach eine Auswahl seiner Sammlung aus. Carl Heumann schenkte den Kunstsammlungen Chemnitz zwischen 1921 und 1934 acht Zeichnungen und 82 Druckgrafiken. Neun Arbeiten gingen während der Zeit des Nationalsozialismus verloren. Heute befinden sich noch sechs Zeichnungen und 75 Druckgrafiken im Bestand. Neben Zeichnungen von Julius Scholtz (1825–1893), Carl Gottlob Peschel (1798–1879) und Peter Fendi (1796–1842) zählen hierzu Druckgrafiken von Adolph von Menzel (1815–1905), August Gaul (1869–1921) sowie die im Verlag Paul Cassirer 1919 erschienene Mappe „Der arme Vetter“ mit 36 Lithografien von Ernst Barlach (1870–1938) und einer Textausgabe des Dramas.

Carl Heumann musste 1938 sein Bankhaus verlassen und zog sich daraufhin ganz ins Private zurück. Seine beiden Söhne wurden in ein Arbeitslager deportiert. Heumann starb am 5. März 1945 bei einem Bombenangriff auf Chemnitz, als er versuchte, einen Koffer mit Zeichnungen aus dem Keller seines bereits zerstörten Hauses zu retten. Der überwiegende Teil seiner Sammlung konnte jedoch zuvor an einen sicheren Ort gebracht werden und ging in den Besitz seiner Tochter Ulrike und seiner beiden Söhne Rainer und Thomas über.

Thomas Heumann (1928–2017) wanderte nach schwierigen Zeiten im Arbeitslager in Munzig bei Meißen nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA aus. Er vermachte testamentarisch zu Ehren seines Vaters drei Werke den Kunstsammlungen Chemnitz: die Zeichnung „Waldlandschaft (Eichenwald)“ von Christian Friedrich Gille (1805– 1899), die Zeichnung „Junger Mann, trauernd“ von Eduard Bendemann (1811–1889) und die Ölstudie „Maler im Biedermeierzimmer“ von Friedrich Loos (1797–1890).

Die Ausstellung findet im Rahmen der 27. Tage der jüdischen Kultur Chemnitz (24.2. bis 11.3.2018) statt.






  • 25.02.2018 - 15.04.2018
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    Kunstsammlungen Chemnitz »

    Dienstag bis Sonntag, Feiertage 11–18 Uhr
    24.12. und 31.12. geschlossen
    Eintrittspreise
    5 Euro, 3 Euro ermäßigt
    ab 10 Personen Gruppenrabatt:
    3 Euro, 2 Euro ermäßigt
    Freier Eintritt für Kinder und
    Jugendliche unter 18 Jahren



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    Ernst Barlach Armer Vetter und hoher Herr 1, 1919 Blatt 12 aus: Der arme Vetter, Ein Buch mit 34 Zeichnungen von Ernst Barlach. Verlegt bei Paul Cassirer in Berlin im Jahre 1919 Lithografie auf gelblichem Velin , 27 x 35,1 cm Kunstsammlungen Chemnitz 1930 Schenkung Carl Heumann Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © 2018 Kunstsammlungen Chemnitz
    Kunstsammlungen Chemnitz
  • Adolph von Menzel Stille Teilnahme, 1887 Für den Berliner Verein für Original-Radierung, Heft 2, 1887 Radierung auf Bütten, 29,8 x 22,6 cm Kunstsammlungen Chemnitz 1927 Schenkung Carl Heumann Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © 2018 Kunstsammlungen Chemnitz
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  • Eduard Bendemann Junger Mann, trauernd, o. J. Bleistift, schwarze Kreide, weiß gehöht auf braunem Papier 26 x 28,1 cm Kunstsammlungen Chemnitz Vermächtnis Thomas Heumann im Andenken an seinen Vater Carl Heumann Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober © 2018 Kunstsammlungen Chemnitz
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