Aus Anlass ihres achtzigsten Geburtstages zeigen wir Bildobjekte & Installationen der national und international vielbeachteten Künstlerin Lore Bert. Charakteristisch für Lore Berts Arbeiten ist die Verwendung von fernöstlichen, meist handgeschöpften Papieren, die sie in vielfältiger Weise als künstlerisches Ausdrucksmittel einsetzt. In den frühen 80er Jahren entstanden die ersten Collagen, Bildobjekte und Installationen. Ab 2000 kam zu den kostbaren, zum Teil sehr alten Papieren Blattgold hinzu. Die Installationen und Environments, in denen Lore Bert seit 1994 auch zunehmend Neonlicht als Schriftzeichen oder Lichtquelle integrierte, verdeutlichen ihr Verständnis von Zeit, Raum und Transzendenz. Die den Arbeiten zugrundeliegenden geometrischen Formen, abstrakten Strukturen und Schriftzeichen sind das Resultat einer künstlerischen Reflexion in den raumgreifenden Objekten. Universelle, unsichtbare Gesetzmäßigkeiten erfahren durch die Verwendung des fragilen Werkstoffs eine Materialisierung. Zugleich ist Papier in seiner unendlich erweiterbaren Formbarkeit Ausdruck der Suche nach ewiggültigen Aussagen und Erkenntnissen. Lore Bert, vielgereist, überschreitet auch mit ihren Arbeiten Grenzen: die Grenzen zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren.

Parallel im Schloß: Prälatenflügel - Klassische Moderne, und im Shapirosaal - Bernd Zimmer – Malerei, im 1. OG Stöhrer & Sturm im Dialog, in der Nikolauskapelle - Antonio Marra - Malerei. Über Ihren Besuch würde ich mich sehr freuen.

Lore Bert - Kurzbiographie
Geboren am 2. Juli 1936 in Giessen, 1953-57 Studium in Darmstadt und der HfBK, Hochschule für Bildende Künste Berlin, u.a. bei Hans Uhlmann, arbeitet mit fernöst-lichen Papieren auf Holzträgern, seit Anfang der 90er Jahre auch mit Licht (Neon), seit Mitte der 90er Jahre mit Blattgold. Konstruktive Formen und Architekturelemente wechseln mit poetischen und philosophischen Schriften; Zahlen spielen eine wichtige Rolle.
Historische Zusammenhänge oder kulturelle Besonderheiten anderer Länder werden bildnerisch formuliert. Ein anderes Interesse gilt den Rauminstallationen. Bisher wurden 125 Räume in Europa, Asien, Afrika, Arabien und Amerika in Museen und öffentlichen Ausstellungsinstituten realisiert. Werke von Lore Bert befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen auf der ganzen Welt.
Mehr als 250 Ausstellungen in 26 Ländern sind dokumentiert in annähernd 110 Publikationen, davon mehr als 40 Monographien. Lore Bert lebt und arbeitet in Mainz und Venedig.