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Zwentendorf und Bernhard-Eklat: Skandale im Nachkriegsösterreich
Schlechte Neuigkeiten ergeben bekanntlich gute Meldungen. Fast täglich berichten die Medien daher von kleinen oder großen Skandalen. Was die öffentliche Meinung aufregte, aber auch amüsierte, das zeigen in der Ausstellung prominente Beispiele aus der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Zwei politische Aufreger der 2. Republik dürfen da natürlich nicht fehlen: Zwentendorf und Hainburg. Als unter dem Eindruck der Energiekrisen der 1970er Jahre im niederösterreichischen Zwentendorf das erste Atomkraftwerk des Landes gebaut wurde, kam es zu Anti-AKW-Initiativen und Demonstrationen. Die Protestwelle mündete 1978 in die erste bundesweite Volksabstimmung in Österreich. Mit einer Wahlbeteiligung von 64,1 Prozent und einer knappen Mehrheit von 30.000 Nein-Stimmen wurde gegen die Inbetriebnahme des bereits fertiggestellten Kraftwerks gestimmt, das damit zur größten Investitionsruine der Republik Österreich wurde.

Keine geringere politische Herausforderung stellte auch die geplante Errichtung eines Wasserkraftwerks in Hainburg an der Donau dar. Naturschützer protestierten gegen die vorgesehenen Eingriffe in die Flusslandschaft, während die Befürworter – notfalls auch mit Blasmusik, wie ein bemerkenswertes Foto in der Ausstellung dokumentiert – mit der Schaffung von Arbeitsplätzen argumentierten. Unter dem Druck der Medien und der öffentlichen Meinung verhängte die Regierung im Dezember 1984 schließlich einen Rodungsstopp, das anschließende Volksbegehren setzte dann endgültig einen Schlussstrich unter das Projekt.

Eine öffentliche Erregung ganz anderer Art geschah hingegen am 4. März 1968 bei der Verleihung des Staatspreises für Literatur. Der Preisträger: Thomas Bernhard. Bei der Veranstaltung, die mittlerweile als erster Bernhard-Eklat in Österreichs Kulturgeschichte eingegangen ist, trug der Autor eine kurze Rede vor, von der er später sagte: "Ich dachte, das ist ein ganz ruhiger Text, mit dem ich mich hier, weil ihn doch kaum jemand versteht, mehr oder weniger ohne Aufhebens aus dem Staub machen könne (...)". Blickt man in der Ausstellung auf das originale Typoskript der Rede, in der Bernhard vom "ahnungslosen Volk" im "Requisitenstaat" raunt, wird man darin kaum einen "ruhigen" Text erkennen können. Entsprechend scharf waren dann auch die Reaktionen des Publikums und der Presse, die den ironischen Unterton nicht zu hören vermochten.

Sorgte Bernhard mit seiner Rede für einen Sturm der Entrüstung im Blätterwald, zeigte der Kabarettist Karl Farkas im Fasching 1969, wie man sensationslüsterne Ma






  • 17.05.2013 - 03.11.2013
    Ausstellung »

    Ort
    Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
    Josefsplatz 1, 1010 Wien
    Dauer
    17. Mai 2013 – 3. November 2013
    Öffnungszeiten
    Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
    Donnerstag 10 – 21 Uhr
    Eintritt
    € 7,–
    Ermäßigungen siehe hier
    Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren haben freien Eintritt in
    alle musealen Bereiche.



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  • Szene aus der Schlacht von Königgrätz 1866 Fotodruck nach Gemälde
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    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Die erste Giraffe in der Menagerie von Schloss Schönbrunn Eduard Gurk Kupferstich, 1828
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    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Heuschreckenplage Jakob Mennel: „Über Wunderzeichen” Miniatur, 1503
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  • Darstellung eines Boten im Ambraser Heldenbuch 1504–1517
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    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Schädel Ludwig van Beethovens bei der ersten Exhumierung J.B. Rottmayer Fotografie, 1863
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    Österreichischen Nationalbibliothek
  • Karl Farkas und Elly Naschold parodieren Jackie Kennedy und Aristoteles Onassis Fotografie von Franz Wilhelm Scheidl 1968
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    Österreichischen Nationalbibliothek