Wien
Von Klimt bis Kapoor
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Auktion21.05.2012 - 24.05.2012
Mai: Dorotheum- 21. bis 24. Mai: Dorotheum-Auktionswoche mit moderner und Silber, zeitgenössischer Kunst, Design, Jugendstil, Silber, Juwelen und Uhren
Solch eine Vielfalt hochpreisiger Kunstwerke in dieser Dichte gab es in Österreich noch nie: Höhepunkte der Klassischen Moderne und Zeitgenössischen Kunst, Klassiker des Design, Kunst des Jugendstil sowie Silberschmiedekunst aus den europäischen Metropolen bietet die internationale Auktionswoche vom 21. bis 24. Mai 2012 im Wiener Dorotheum.
Unter den Toplosen: Hauptwerke von Max Ernst, Lucio Fontana, Anish Kapoor sowie von Egon Schiele und Gustav Klimt, dem gefeierten Jubilar des Jahres 2012. Die Design-Auktion umfasst Möbel und Beleuchtungskörper von Größen wie Josef Frank, Ron Arad, Andre Dubreuil oder Daniel Libeskind.
Bilder mit Twist
Auktion Klassische Moderne am 23. Mai 2012
und Zeitgenössische Kunst am 24. Mai 2012
Tanzende, gestische Bilder versus abstrakte, meditative Oberflächen - zwischen den beiden Polen bewegen sich viele Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst. „Youngsters and games go twisting” könnte man den Bildtitel „Les jeunes et les jeux twistent“ übersetzen. Max Ernst, der große Surrealist, Dadaist und (dennoch) faszinierende Einzelgänger der jüngeren Kunstgeschichte, u. a. Erfinder der Frottage-Technik und Bunuel-Darsteller, hat sein Bild von 1964, eines der Hauptwerke der Dorotheum-Auktionswoche im Mai, mit diesem poetischen Titel beschrieben. Linien tanzen auf der grün-gelben Oberfläche, die sich zu einem dynamischen Bildteppich verbinden und Bewegung perfekt simulieren (€ 500.000 – 600.000).
Bei einem unbetitelten Werk des britisch-indischen Kunststars Anish Kapoor aus 2001 dagegen dominiert konzentrierte, meditative Ruhe. In die blaue Lackoberfläche auf der gekrümmten 1,2-Meter-Edelstahlscheibe taucht man förmlich ein. Ein poetisch-abstraktes Werk rund um Bild- wie Kunstthemen der Immaterialität, Leere, Abwesenheit. Kapoor kommentierte in einem Interview die vergleichbare abstrakte Bildsprache von Barnett Newman, und meint damit auch seine Arbeit: „This language of deep abstraction seems to me to be a language of an inner world. I believe that is where art comes from and what art must speak about.” (€ 400.000 – 600.000).
Herausragend bei den kontemplativen, reduzierten Arbeiten ist ein „Concetto Spaziale - Attese“ von Lucio Fontana, der durch seine Bild- Schnitte („Tagli“) im wahrsten Wortsinn den Raum zwischen Leinwand und realer Welt zu durchdringen versucht (€ 400.000 – 600.000). Mit der Concetto-Spaziale-Variante des „Teatrino“, des kleinen Theaters, einer der perforierten Bildoberfläche noch vorgelagerten Holzelemente, erweitert er die Bildebenen um eine weitere Dimension. Die Dorotheum-Auktion offeriert diesmal ein 1965 entstandenes Werk aus dieser Serie des geschätzten Künstlers (€ 200.000 – 250.000). Von Ilya Kabakov, dem wohl bedeutendsten dieser Serie des geschätzten KünstlersKabakov, dem wohl bedeutendsten Vertreter des Moskauer Konzeptualismus, wirbt diesmal–nach dem sensationellen Bild bei der vorigen Dorotheum-Zeitgenossen- Auktion–eine weitere Version um den fingierten Künstler Charles Rosenthal um die Gunst Rosenthal um die Gunst intellektueller Käufer (€ 270.000 – 320.000). Von Afro Basaldella, der in New York seine Karriere feierte und bei den ersten drei documentas vertreten war, präsentiert die Auktion ein gestisches Großformat, „Torneo“ (€ 180.000 – 250.000). Bedeutende Werke aus Italien kommen von Agostino Bonalumi, Tancredi, Alighiero Boetti oder Fausto Melotti. US-Größen wie Robert Indiana und Andy Warhol sind mit attraktiven Werken vertreten.
Weitere internationale Stars, diesmal auch made in Austria, präsentiert die Auktion Klassische Moderne. Von Gustav Klimt, heuer 150 Jahre alt und damit vielgefeierter Jubilar, stammt ein auf dem Bauch liegender Akt von 1907, eine Studie zum Ölgemälde „Wasserschlangen“. Eine frühe Arbeit von 1885 zeigt vermutlich Klimts verstorbene Schwester „Annerl“ als Kind, die er von einem Foto Kind, die er von einem Foto abzeichnete. In ihrer perfekten knappen Bildsprache kompositorisch einzigartig ist die Studie von Egon Schiele „Sitzender weiblicher Akt von oben gesehen“ aus dem Jahre 1912 (€ 250.000 – 320.000).
Ein frühes Werk von Tamara de Lempicka, das schon ihre Art-Déco-Phase vorwegnimmt, stellte eine weibliche Aktfigur auf abstrahiertem Diwanteppich dar (€ 150.000 – 200.000). Ein humoriger „Wüstenräuber“ von Paul Klee, geschätzt auf 120.000 bis 160.000 Euro bereichert das Repertoire ebenso wie Venedig-Ansichten von Giorgio de Chirico und Carlo Carrà (€ 110.000 – 140.000, € 40.000 – 60.000).
Zum Hinlegen
Auktion Design am 22. Mai 2012
Einfach zum Hinlegen sind einige Objekte der Design-Auktion am 22. Mai. Lieber auf Verner Pantons weiß geschwungener Relax-Schaukelliege, entworfen 1974, auf der schicken „Rio“ Chaise longue von Oscar Niemeyer, Brasilien um 1970, oder doch lieber auf dem Aluminium-Gummi- „Loop“-Chair von Maarten van Severen aus den 90er Jahren? Oder tut es auch ein edel geformter Zementblock mit hellblauem Lederbezug auf der „Diapason“-Liege von Titti Saracino und Giovanni de Lucchi oder eher der 1950 in Deutschland hergestellte, schlicht-schöne Stahlrohr-Liegestuhl von Mauser Werke?
Die Design-Auktion vereint aber auch so unterschiedliche Objekte wie einen frühen gedrechselten Thonet-Weltausstellungsstuhl von 1885, eine Gio Ponti-Stehlampe aus den 1950er Jahren oder die „Frammenti Rossi“-Stehlampe der Brüder Fernando und Humberto Campana.
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