Wien
Contemporary Week mit Auktionen moderner und zeitgenössischer Kunst, Juwelen und Armbanduhren
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Auktion22.05.2024 - 28.05.2024
Bei der großen Auktionswoche des Dorotheum vom 22. bis zum 28. Mai 2024 mit Moderner und Zeitgenössischer Kunst, der Contemporary Week im Palais Dorotheum in Wien, werden Spitzenwerke angeboten - von Alexej Jawlensky und Egon Schiele bis hin zu Gemälden von Heinz Mack oder Emilio Vedova. Exquisite Juwelen und Armbanduhren stehen am 23. und 28. Mai am Auktionskalender.
Thematisch perfekt für die Frühjahrsauktionen mutet Mario Schifanos experimentierfreudiges Riesenformat En Plein Air. Quadro per la primavera (dt. Im Freien. Bild für den Frühling) an. Zu ersteigern bei der Auktion Zeitgenössische Kunst am 23. Mai 2024. Der Künstler filtert das historische Landschaftsthema durch eine pop-impressionistische Ikonographie und versetzt Betrachtende in ein postmodernes Eden. Ein televisiertes Paradies, woran die bildschirmähnliche Umrandung der Szene erinnert. Ein Paradies, in dem sich Natur und Kultur in Richtung Spektakel und Kommerz bewegen könnten (Schätzwert € 400.000 - 600.000).
Wie Schifano weist Emilo Vedova Einflüsse der damaligen amerikanischen Gegenwartskunst auf, verbrachten beide Italiener doch einige Zeit in den Staaten. In rund 15 Jahren seines Aufenthalts entstanden Bildserien Vedovas, von denen De America 1976-1977 wohl eine der signifikantesten ist. Die Auktion hält die No. 2 dieser großformatigen, voller Energie scheinbar vibrierenden Leinwände parat, bei denen der Abstrakte Expressionismus eines Franz Kline oder Willem de Kooning Pate steht. (€ 170.000 - 250.000).
Licht ist das konstante Thema im Œuvre des deutschen Zero-Künstlers Heinz Mack. Seien es die Spektralfarben des Lichtes, die er malerisch analysiert und komponiert wie in Red Painting von 2005 (€ 80.000 - 120.000), sei es die changierende Oberflächen-Beschaffenheit von Materialien und Elementen wie bei dem Lichtparavent Das Meer, wenn das Licht auf diesen trifft (€ 55.000 - 75.000). Mit dieser Arbeit, einem feinmaschigen Aluminiumnetz zwischen zwei aufragenden Plexiglas-Scheiben, nahm Mack bereits 1972 die aktuellen Photovoltaik-Solarmodule gedanklich vorweg.
Im legendären 1968er-Jahr entstand eine besondere Zeichnung des nunmehrigen Weltstars Gerhard Richter, welche auch Zeugnis einer Künstlerfreundschaft ist. Das Porträt im Halbprofil von hinten – ähnlich dem bekanntesten ikonischen Werk Richters, dem fotorealistischen „Betty“, zeigt seinen Freund und damaligen Ateliernachbarn Günther Uecker. Zu jener Zeit entstanden Richters graue, nach Fotos gemalte Bilder. Die mit deutlichen Rastern versehene Arbeit ist auf Ueckers Hinterkopf zum Teil mit grauen Pinselstrichen markiert (€ 200.000 - 300.000). Von Günther Uecker wird eine frühe poetische Arbeit namens Symmetrische Struktur, ein Nagelrelief von 1958, versteigert (€ 80.000 - 120.000).
Herausragend ist auch die einst bei seiner Retrospektive 1989 im MOMA New York ausgestellte frühe, 1957 entstandene Braune Übermalung von Arnulf Rainer (€ 120.000 - 200.000). Der Doyen der österreichischen Nachkriegskunst schuf die umfangreiche Werkgruppe der Übermalungen seit den 1950er Jahren aus einem Prozess heraus: „Aus Unzufriedenheit korrigierte ich die Bilder dauernd, bis sie anfingen, immer dunkler zu werden. Daraus entwickelten sich ohne große Konzepte die Übermalungen“, so Rainer über Rainer. Die Serie entstand auf der Suche nach Ruhe jenseits der Gestik, nach dem Ausloten von Malgrund, Farbe und Bildrand.
Angeboten werden weiters noch Werke von Antoni Tapies, Andy Warhol, Carla Accardi, Manolo Valdés, Christo, Victor Vasarely, Tony Cragg, Jonas Burgert, Herbert Brandl, Hubert Scheibl, Hermann Nitsch oder Maria Lassnig.
Vielschichtig
Bei der Auktion „Moderne“ vom 22. Mai 2024 ist mit dem im wahrsten Sinne vielschichtigen Frauenporträt Selene ein Beispiel des stilistisch experimentierfreudigen spanisch-französischen Künstlers Francis Picabia aus den 1930er-Jahren vertreten, aus der Phase der Transparenzen-Bilder. Es besticht durch die surrealistisch anmutende Überlagerung gegenständlicher Elemente. Auch der Bildtitel lässt Interpretationen offen. Der Begriff „Silene“ wird in der Forschung als gebräuchliche Bezeichnung für den Schmetterling Proserpinus proserpina“ aufgeführt, den dämmerungsaktiven Nachtkerzenschwärmer. „Silen“ hingegen ist in der griechischen Mythologie ein den Satyrn ähnliches Wesen (€ 200.000 - 300.000).
Alexej Jawlensky gehörte zu den bedeutendsten Protagonisten des Expressionismus, er wirkte im Umfeld der von Wassily Kandinsky und Franz Marc gegründeten Künstlergemeinschaft Der Blaue Reiter. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges musste Jawlensky Deutschland verlassen. In seinem Schweizer Exil am Genfer See hielt er in zahlreichen Varianten den Blick aus seinem Fenster fest. Büsche und Bäume reduzierte er auf wenige wiederkehrende Farbflächen und abstrahierte Formen. In die Auktion kommt eine Große Variation: Grüner Schimmer, wo der leinenstrukturierte Malgrund durch die Ölfarben scheint (€ 160.000 - 250.000).
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22.05.2024 - 28.05.2024Auktion »
Moderne * 22. Mai 2024, 18 Uhr
Zeitgenössische Kunst I * 23. Mai 2024, 18 Uhr
Juwelen * 23. Mai 2024, 13 Uhr
Zeitgenössische Kunst II ** 24. Mai 2024, 15 Uhr
Armband- und Taschenuhren * 28. Mai 2024, 15 Uhr
Besichtigung ab sofort
Ort Palais Dorotheum
Dorotheergasse 17
1010 Wien