Auktion
HOCHBEDEUTENDE PRIVATSAMMLUNG
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Auktion06.06.2023
Überragendes Werk dieser hochklassig besetzten Auktion ist das „Selbstbildnis, liegend“ (Lot43) von Hermann Max Pechstein mit einer Erwartung von 1,5 bis 2 Millionen Euro.1909 ist es in einer künstlerischen Hochphase Pechsteins und zu Beginn seines Durchbruchs als freischaffender Künstler entstanden.
Die erwartete Versteigerung des „Selbstbildnis, liegend“ von Hermann Max Pechstein fand auf dem Markt rege Beachtung. Museen und Sammler zeigten großes Interesse. Durch irritierende Pressemitteilungen sind Unsicherheiten entstanden. Lempertz hatte eine gütliche Einigung vermitteln können, die sich angesichts der kurz bevorstehenden Auktion nicht mehr angemessen kommunizieren ließ. Das Gemälde soll nun in der Herbstauktion 2023 angeboten werden.
Für Lovis Corinthwar die späte Phase seines Schaffens von besonderer Bedeutung, hier entstandseinprachtvolles großformatiges Stillleben„Zinnien“ (Lot24 / €300/400.000).VonErnst Ludwig Kirchner stammt das bedeutende Blatt „Zwei Frauen“ (Lot31 / €300/350.000), ehemals Sammlung Max Sauerlandt. Auch der „Tagesspuk auf dem Hauptplatz“ (Lot61 / €170/200.000) von Paul Kleekann mit der Sammlung Heinrich Stinnesauf eine hervorragende Provenienz verweisen. Ernst Wilhelm Nayist mit mehreren bedeutenden Werkenin der Auktionvertreten. An der Spitze steht dabei„Mit weißer Spindel“ (Lot37 / €400/500.000) aus der besonders spannenden Spätphasedes Künstlers. Emil Noldeist mit einer abwechslungsreichenAuswahl bemerkenswerter Aquarelle vertreten (Schätzpreise zwischen €60.000 und €150.000). Eröffnet wird die Auktion mit mehreren Blättern von Lyonel Feininger(Lots1-9, Schätzpreise zwischen €20.000 und €40.000) aus der Sammlung des Düsseldorfer Architekten Walter Brune, darunter vor allem maritime Stücke, in denen Feininger teilweise sehr persönliche Einblicke in sein Leben gewährt.
Mit dem „Selbstbildnis, liegend“ setzt der damals 28jährige Max Pechsteinein Statement:In kräftigen, leuchtenden Farben zeigt er sichals Maler,zentral im Bildmit der Palettein seiner rechten, dem Pinselinseiner linken Hand.Den Betrachterhat er festim Blick. Erst kurz zuvor gelang ihm mit der Frühjahrs-Ausstellung der Berliner Secession der Durchbruch, nach dem er auch am Markt erfolgreich war. Mit entsprechendem Selbstbewusstsein setzt er sich hier erstmals auf Leinwand gemalt großformatig ins Bild. Dieses Selbstbewusstseinist auch künstlerisch gerechtfertigt,denneine neue Ästhetikwar gefunden: „Das Eis war gebrochen, und meine Kunst, später von Kunstwissenschaftlern als ‚Expressionismus‘ bezeichnet, hatte sich den Anfang des Weges errungen“, sagteer späterüber den Wendepunkt, an dem das„ Selbstbildnis, liegend“ entstand (zit. nach Aya Soika, Max Pechstein. Das Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. 1, München 2011, S. 13).Pechstein zeigt in diesem Werk seinen vollständig entwickelten Stil: Mit denin großen Flächen komponierten leuchtenden Farbendes „Selbstbildnis, liegend“hat er sich vonVorbildern wie Van Gogh oder dem Pointillismus emanzipiert.Dieser Stil sollte auch für dieKünstlervereinigung „Brücke“ prägend werden, zu deren führendemKopfMax Pechsteinwurde. Früh erkannten die Sammler, aus deren Kollektion das Werk kommt, dessenherausragende Bedeutung. In den rund 90 Jahren, in denensich das Werk in derselben Rheinischen Privatsammlung befand, wurde dieses Schlüsselwerkdes Expressionismusinzahlreiche Ausstellungen geliehen.Am 6. Juni ist es marktfrischmit einer Erwartung von 2 Millionen Euroin der Auktion.
Lovis Corinthfand in seiner Spätphase zu seiner persönlichen Interpretation des Expressionismus, diesich besondersin den Blumenstillleben wie den „Zinnien“(Lot24, €300./400.000)zeigt.In seinem Garten am Walchenseeschwelgteer in den Farben der Natur, die sich in seiner Malerei wiederfinden. Hier mischt sich aber immer auch etwas Gedecktes in seine Palette, die den Vanitas-Charakter jedes Stilllebens und gerade der reifen Werke Corinths sichtbar machen. Ein Jahr vor seinem Tod entsteht mit den „Zinnien“ ein bedeutendes Beispiel dieser Phase, in der Corinth Frische und Vergänglichkeit der Natur auf die Leinwand bringt.
Mit den „Zwei Frauen“ ist eine bedeutende und äußerst persönliche Arbeit auf Papier vonErnst Ludwig Kirchnerim Aufruf(Lot31, €300/350.000). In dieser 1912 in Pastell und Kohle entstandenen Arbeitschlägt sich sein Umzug in die von Fortschritt und Geschwindigkeit geprägten Metropole Berlin nieder. Dieentschieden gesetztenLinien seiner Zeichnungen bilden ab dieser Zeit längere und elegantere Formen.In Berlin lernte er die Portraitierten kennen, die Schwestern Gerda und Erna Schilling, zu denen er eine tiefere Beziehung knüpfen sollte–mitGerda war er kurz, mit Ernalängere Zeit liiert.Die Komposition dieses Blattes, das sich in der Sammlung Max Sauerlandtsbefand, griff Kirchner in späteren Gemälden wieder auf.
Das Blatt mit Aquarell und Tuschfeder „Tagesspuk auf dem Hauptplatz“(Lot 61, €300/350.000), dasPaul Klee1929 schuf, zeigt seine Begeisterung für das Phantastische. Eine Szene auf einem Marktplatz wird durch lasierende Farben atmosphärischbelebt. Siewird von einem freundlichen Spuk heimgesucht, der sich als Kreisformen um einzelne Figuren legt. Paul Klee findet hiermit eine heitere Weise, jene Zwischenwelt zwischen Wirklichkeit und Phantasie zu zeigen, die ihnsobeschäftigte. Mit der Sammlung Heinrich Stinnes hat das Blatt eine hervorragende Provenienz.
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