im Kinsky
132. & 133. Auktion Alte Meister – Gemälde des 19. Jahrhunderts – Antiquitäten – Jugendstil & Design – Klassische Moderne – Zeitgenössische Kunst
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Auktion23.06.2020 - 25.06.2020
Die Figur des Bauern beschäftigte Alfons Walde während seines ganzen Schaffens, war doch Kitzbühel nicht zuletzt ein bäuerlich geprägter Ort. Eingebunden in seinen Landschafts- und Lebensraum hat er den Typus des Bauern in vielfältigen Bildvarianten dargestellt. Sein Interesse galt nicht dem Themenkreis der bäuerlichen Tätigkeit, sondern der Sonntags- und Feiertagsstimmung. In seiner wiederholt aufgegriffenen Milieuschilderung „Begegnung“ werden die drei Hauptfiguren in engem Bildausschnitt vor oder nach dem „Kirchgang“ auf dem mit Schnee bedeckten Dorfplatz dargestellt. Den Figuren fehlt jede Andeutung des Individuellen. Walde verzichtet auf jede nähere Charakterisierung oder Ausformung von physiognomischen Zügen. Seine Figuren im Festgewand sind keine Individuen, sie sind Archetypen, Träger einer allgemeingültigen Situation. Wenige kräftige Farben, starke Hell-Dunkel-Kontraste und stilisierte Formen bestimmen den unverwechselbaren Farb- und Formenkanon des Tiroler Malers.
Der Künstler hat sich mit dem Thema des Sämanns bereits früh beschäftigt („Der Sämann“, 1903). In seiner mittleren Phase interpretiere er es mit dem Sujet „Sämann und Teufel“ (1908) neu. An dieses Werk schließt auch das vorliegende Aquarell an (vgl. dazu auch die Fassung mit der Dreiviertelfigur im Ferdinandeum/Innsbruck, um 1923).
Die plastisch-monumentale, typisierte Figur nimmt fast die gesamte Bildhöhe ein und zeigt eine dynamische Drehung. Der Horizont ist auf die Höhe der Schultern hochgezogen, wobei der Himmel an den Rändern mit der kräftig blauen Hose des Sämanns korrespondiert. Das Erdreich nimmt hingegen in der rotbraunen Farbe das Inkarnat des Kopfes und der Hände auf. Der vorliegende „Sämann“ stellt ein emblematisches und qualitätsvolles Werk aus der späten Schaffensphase des Tiroler Künstlers dar.
Albin Egger-Lienz Sämann, um 1920 Schätzpreis: 100.000 – 200.000 € Der Künstler hat sich mit dem Thema des Sämanns bereits früh beschäftigt („Der Sämann“, 1903). In seiner mittleren Phase interpretiere er es mit dem Sujet „Sämann und Teufel“ (1908) neu. An dieses Werk schließt auch das vorliegende Aquarell an (vgl. dazu auch die Fassung mit der Dreiviertelfigur im Ferdinandeum/Innsbruck, um 1923).
Die plastisch-monumentale, typisierte Figur nimmt fast die gesamte Bildhöhe ein und zeigt eine dynamische Drehung. Der Horizont ist auf die Höhe der Schultern hochgezogen, wobei der Himmel an den Rändern mit der kräftig blauen Hose des Sämanns korrespondiert. Das Erdreich nimmt hingegen in der rotbraunen Farbe das Inkarnat des Kopfes und der Hände auf. Der vorliegende „Sämann“ stellt ein emblematisches und qualitätsvolles Werk aus der späten Schaffensphase des Tiroler Künstlers dar.
Bresslern-Roth (1891–1978) in ihren Gemälden in neuen Variationen – so auch die Motivreihe des Vogelzuges. Ein weiteres Thema dieses Werkes gilt der Exotik, die durch die Wahl der farbintensiven und extravagant erscheinenden Vögel, dem üppigen Angebot an südländischen Früchten auf den Booten und den darauf rastenden Besitzern, idealisiert wird. Bemerkenswert ist, dass der Blickwinkel nicht vom Boden ausgeht, sondern den Blick des Vogels von oben nach unten zeigt. 1937 übertrug Bresslern-Roth das Motiv des Ölgemäldes auch in die Technik des Linolschnitts.
Sie bebilderte auch Tiergeschichten von Marie von Ebner-Eschenbach, Gerti Egg, Abenteuerromane des dänischen Autors Niels Meyn und Märchen von Hans Christian Andersen, Oscar Wilde und der Gebrüder Grimm. Ab den 1920er-Jahren gestaltete Bresslern-Roth Schulbücher, Rechenfibeln und Naturkundebücher. Ihre Vorliebe für die Darstellung von Tieren ist dabei durchwegs spürbar.
„Gestatten Sie mir bitte einige Bemerkungen zu meiner persönlichen Lage. Seit über 26 Jahren ist meine Wahlheimat Unterkärnten, das südöstlichste Grenzgebiet Österreichs, dem das Slawische der Slowenen die merkwürdige und tiefere Klangfarbe gibt…
Nach einem Universitätsstudium und dem Leerlauf der Akademien kam ich viel später und unter völlig gewandelten Voraussetzungen wieder in den Bannkreis des sogenannten Expressionismus, der nun einmal – bei allen Vorzügen und Gefahren – dem Deutschen in besonderer Weise entspricht. Bald aber wurde mir die Erkenntnis richtungweisend, dass ein lediglich exaltiertes Gefühl zur Zerstörung führt, dass jegliches Bilden unter dem Gesetz von Maß und Form steht…
In meiner Malerei war ich stets bestrebt, ein strenges bauendes Bildgefüge mit der Schwingung des Lebendigen und Besonderen zu vereinen. Hier und heute erübrigt es sich zu betonen, dass Malerei nicht eben nur durch ein Pinsel-Brio und -Furioso oder durch das Kilogewicht der Malpaste sich manifestiert. Entstammen die Themen zumeist dem Umkreis meines ländlichen Lebens, so ist dennoch das Gestalthafte Ziel und keineswegs die geschwätzige Anekdote. Die Figuralität eines Seurat ist mir näher als das Sentiment etwa eines Millet. Ich liebe es nicht, wenn das Hintergründige zum Vordergrund wird. „Qu‘est-ce qu‘il y a de plus mystérieux que la clarté“, dieses Wort von Paul Valéry war mir Zeit meines bewussten Lebens Devise.“
(Werner Berg zur Eröffnung seiner Ausstellung in Paris, 19) Das subtil ausgeführte Bildnis ist ein bekanntes Beispiel aus einer Reihe von weiblichen Profildarstellungen, die Klimt 1904–05 nach verschiedenen anonymen Modellen gezeichnet hat. Diese ästhetisch wirksamen Blätter weisen keinen Zusammenhang mit den uns bekannten Porträtgemälden auf und entstanden offensichtlich als Selbstzweck.
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