Alte Kunst Auktion 18. Mai 2019
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Auktion18.05.2019
An der Spitze der beeindruckenden, mit zahlreichen sechsstelligen Gemälden bestückten Auktion stehen neben einem Bild von Jan Brueghel d. Ä. mit 230/300.000 Euro Werke von Claude-Joseph Vernet (€ 150/200.000) und Jean-Honoré Fragonard (€ 150/170.000). Es folgen Bilder von Salomon de Bray (€ 100/150.000), Alessandro Turchi genannt Orbetto (€ 100/130.000) und eine Gemeinschaftsarbeit von Hendrik van Balen und Jan Brueghel d. J. mit € 100/120.000, auf die auch ein Blumenstilleben von Jan van Huysum geschätzt ist. Mit je € 80/100.000 sind eine Landschaft von Moyses van Uyttenbroeck, eine weitere Gemeinschaftsarbeit von Joos de Momper und Jan Brueghel d. Ä. und eine Landschaft von Salomon van Ruysdael bewertet. Die höchsten Taxen des 19. Jahrhunderts tragen mit € 70/90.000 zwei Leinwände von Michael Neher und Joseph Karl Stieler.
Von Jan Brueghel d. Ä. wird mit "Dorfstraße mit tanzenden Bauern" eine kleine malerische Kostbarkeit offeriert. Das nur 11 x 16 cm messende, hervorragend erhaltene Gemälde, das Ertz als "Kleinod auf Kupfer" bezeichnet hat, trägt eine Taxe von € 230/300.000. Die Provenienz des Bildes lässt sich lückenlos bis 1748 verfolgen: Die Dorfstraße befand sich u. a. in der Kurfürstlichen Galerie in München und in der kurfürstlichen Sammlung von Schloss Schleißheim und bis 1911 in der Alten Pinakothek in München.
Claude-Joseph Vernets "Küstenlandschaft am späten Nachmittag" ist ein Gemälde aus einer Serie von vier Tageszeiten mit je zwei Hafen- und Landszenen. Die 96 x 128 cm messende Auftragsarbeit für einen Engländer ist in Rom entstanden und weist eine interessante Provenienzgeschichte auf: Josiah Taylor, Esq., London; John Rushout, 2nd Baron Northwick; Erle-Drax, John Samuel Wanley Sawbridge; Galerie Charles Brunner Paris, Nov. 1910; Agnews Gallery; Acquavella Galleries, New York, 1966 (€ 150/200.000). "Weite Landschaft mit Hirten und ihrer Herde" von Jean-Honoré Fragonard ist wahrscheinlich in den 1760er Jahren entstanden – vielleicht noch in Italien oder kurz nach der Rückkehr des Künstlers nach Paris. Bildmotiv und Komposition entsprechen dem in der Tradition als sog. "Südliche Landschaft mit Hirten" überlieferten Sujet, das vor allem niederländische Maler des 17. Jh. eingeführt hatten; unter den Italienern wurde es vor allem von Castiglione gestaltet. Als Bildmotiv blieb die pastorale Idylle vor allem bei den höfischen Auftraggebern bis weit ins 18. Jh. ein beliebtes Sujet. Sehr ähnlich zu dem vorliegenden Bild, da kompositorisch geradezu im Gegensinn gestaltet, ist Fragonards Gemälde "Le Retour du Troupeau", auch "Annette et Lubin" genannt, im Worcester Art Museum (€ 150/170.000).
Mit € 100/150.000 ist "Pero – Allegorie der Nächstenliebe" des bedeutenden Haarlemer Künstlers Salomon de Bray bewertet. Die von Valerius Maximus in seinem Werk "Factorum ac Dictorum Memorabilium" beschriebene Geschichte der Pero hat immer wieder Maler vom 16. bis zum 19. Jh. inspiriert: von Rubens über Jansens, Baburen und Pieter van Mol bis zu Jean-Baptiste Greuze in Frankreich und Johann Zoffany in England.
Alessandro Turchi genannt Orbetto wurde in Verona geboren, wo er bei Felice Brusasorzi lernte. Später zog er nach Venedig und Rom, wo er ab 1613 dokumentiert ist. Als "römischer" Maler des frühen 17. Jh. speist sich seine Malerei zum einen aus der Caravaggios und zum anderen aus der der Carraccis und des Guido Reni. Neben zahlreichen öffentlichen und kirchlichen Aufträgen war Turchi vor allem als Maler von Kabinettbildern gefragt, von denen sich viele heute in den großen Museen der Welt befinden. Die hier dargestellte Verführungsszene mit "Joseph und Potiphars Frau" aus dem Alten Testament wurde im Laufe der Jahrhunderte von vielen Künstlern gemalt, insbesondere für Kabinettbilder war sie wegen der sinnlichen Komponente besonders beliebt. Dieses reife Werk Turchis ist mit € 100/130.000 bewertet.
Bei € 100/120.000 liegt Hendrik van Balens und Jan Brueghel d. J. Gemeinschaftsarbeit "Die Versöhnung zwischen Jakob und Esau", wobei van Balen die Figuren und Brueghel die Landschaft malte. Die Gestaltung der Figuren offenbart van Balens Kenntnis der italienischen Kunst, die er auf einer Reise nach Rom und Venedig im Jahr 1602 kennenlernte. Die Gestaltung des Hintergrunds wiederum zeugt von der hohen Landschaftskunst des jüngeren Jan Brueghel, die dieser in der Werkstatt des Vaters erlernte, so dass manche ihrer Werke kaum zu unterscheiden sind.
Um jedes Detail seiner Stillleben so realistisch wie möglich wiederzugeben, widmete der Amsterdamer Maler Jan van Huysum sich ausgedehnten Naturstudien. So schrieb er einmal an einen Gönner, um zu erklären, dass sich die Fertigstellung des Gemäldes um ein Jahr verzögern würde, da er keine passende gelbe Rose auftreiben könne, die ihm als Studienobjekt dienen sollte. Van Huysum lernte sein Handwerk von seinem Vater Justus. Für die üppigen Sträuße, die van Huysum einen internationalen Ruf einbrachten zahlten Sammler oft mehr als tausend Gulden (€ 100/120.000).
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18.05.2019Auktion »
Auktionsdaten
Titel Alte Kunst
Datum 18.05.2019, 11:00 Uhr
Besichtigung Samstag 11. Mai, 10 – 16 Uhr Sonntag 12. Mai, 11 – 16 Uhr Montag 13. – Mittwoch 15. Mai, 10 – 17.30 Uhr Donnerstag 16. Mai, 14 – 17.30 Uhr Freitag 17. Mai, 10 – 18 Uhr