Historica Militär Auktion
Rüstung und Waffen der Samurai – die Sammlung Rudolf Ott
-
Auktion24.10.2016 - 05.11.2016
Historische und militärgeschichtliche Objekte
Geschichtlich hochbedeutende Sammlungsstücke aus aller Welt finden sich im Kapitel Militär und Historie. So Belege aus der bewegten Geschichte Frankreichs zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wie zwei Helme und ein Säbel der legendären Musketiere, denen Alexandre Dumas in seinem Roman „Die Drei Musketiere“ ein unvergessliches Denkmal setzte. Die Mousquetaires gris de la Maison du Roi war die stark mit Adeligen besetzte, erste Kompanie der königlichen Hausgarde, der die Begleitung des Königs auf Reisen oblag und die ohne Unterbrechungen von 1622 bis 1815 bestand. Der Beiname gris resultierte aus der Tatsache, dass die Musketiere ausnahmslos graue Schimmel ritten, hingegen stand die Kennung noir für die zweite Kompanie der Garde, die auf Rappen ihren Dienst verrichtete. Angeboten werden jetzt je ein Helm der Kompanien, beide um 1814/15. Während der außerordentlich seltene Helm für Mannschaften der Mousquetaires gris eine große Opulenz mit versilberter Kupferglocke, Kreuz- mit Flammen und Lilienmotiven sowie Rosshaarsturz zeigt, Startpreis 9.500 Euro, präsentiert sich der Helm für Mannschaften der Mousquetaires noirs deutlich zurückhaltender, Taxe 7.500 Euro. Aus dem Bestand der grauen Musketiere, ebenfalls aus der Zeit der ersten Restauration um 1814/15, wird zudem ein ebenso seltener wie hochwertiger Säbel, hergestellt von den Gebrüdern Weyersberg in Solingen, ab 4.000 Euro versteigert. Sehr schön auch, ein prächtiger, französischer Luxus-Löwenkopfsäbel aus der Zeit des Konsulats um 1800, dessen aufwändige Gestaltung, mit Ätzungen, Vergoldungen, annähernd durchgehender Bläuung und Löwenkopfknauf auf einen hochdekorierten militärischen Träger verweisen. Mindestens 6.000 Euro muss für ihn ausgegeben werden. Ab 3.000 Euro kann eine Bronzeplakette, die dem Sarkophag von Napoleon II. – Roi de Rome (1811 - 1832) im Invalidendom zugeschrieben wird, erworben werden.
Aus deutschen Staaten überzeugt ein prunkvoller, sächsischer Ehren-Geschenksäbel des Schützen- und Jägerkorps an den Kommandeur, um 1816, der beidseitig mit geätztem, vergoldetem Ranken, Trophäen und dem sächsischen Königswappen auf gebläutem Grund verziert ist. Hergestellt von "E. L. Voigt Haupt Zeughaus Schwerdfeger in Dresden" und mit Löwenkopfknauf versehen, kann diese einmalig wie erlesene Blankwaffe ab 13.500 Euro ersteigert werden. Aus dem Königreich Bayern begeistern echte Ausnahmestücke der militärischen Historie und Pracht, wie ein Helm M 1852 für Mannschaften und Unteroffiziere der Königlich Bayerischen Leibgarde der Hartschiere mit Startpreis von 7.000 Euro. Der imposante Helm in Großgala-Ausführung zeigt eine neusilberne Glocke mit Paradelöwen und ist mit dem großen bayerischen Staatswappen unter der Krone belegt. Sehr schön auch, ein Petschaft aus dem persönlichen Besitz von König Ludwig II. von Bayern (1845 - 1886). In Form der Muse Melpomene in Bronze, versilbert und teils vergoldet vom berühmten französischen Jugendstil-Künstler Louis Kley (1833 - 1911) gearbeitet, kann das sinnträchtige Kleinod ab 4.500 Euro die Sammlung eines neuen Besitzers bereichern. Von Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837 - 1898) werden Stücke ihrer vielbeachteten Garderobe auktioniert. Ab je 2.500 Euro kommen ein Hermelinmuff und eine Hermelinstola zur Versteigerung – beide seidengefüttert und mit gesticktem Monogramm und Krone der Kaiserin.
Aus der neueren amerikanischen Geschichte, die Gold Lifesaving Medal und weitere Auszeichnungen an Captain Harry Manning (1897 – 1974) für die Rettung der Besatzung der italienischen „Florida“ im Jahr 1929, Rufpreis 7.500 Euro. Der deutschstämmige Manning machte nach seiner Ausbildung in der zivilen Schifffahrt schnell Karriere und wurde ob seines Rufes, von der amerikanischen Fliegerlegende Amelia Earhart (1897 - 1937) für ihren Flug um die Welt als Navigator angeheuert.
Große Namen und einzigartige historische Belegstücke aus deren Besitz eröffnen den Reigen der russischen Militär-Objekte. Glanzvoller Höhepunkt der Militaria-Auktion ist eine hochbedeutende, goldene Schaschka M 1881/1910 mit aufgelegtem, für Tapferkeit verliehenem St. Georgs-Orden mit Diamanten von 1914 aus der Werkstatt Eduard, St. Petersburg. Ist schon allein diese Ordensausstattung für die Zeit des ersten Weltkrieges nur achtmal belegt, lassen die kostbare Verarbeitung mit zweifarbiger Goldgarnitur mit Diamanten und einem Griffstück aus massivem Gold mit floralem Dekor die Blankwaffe zu einem absoluten Unikat werden. Möglicherweise dem Großfürst Nikolay Nikolaevich Romanov dem Jüngeren (1856 - 1929) zuzuschreiben, kann dieses singuläre, museale Stück ab 100.000 Euro ersteigert werden. Eine auf 1904 datierte, prunkvolle Schaschka für Offiziere der Terek-Kosaken mit Doppeladler und Zlatouster Herstellersignet, ist auf 20.000 Euro taxiert und eine Steinschlossflinte mit innenliegendem Hahn des renommierten Meisters I. Makarischev, die in Russland um 1770 gefertigt wurde, wird mit 30.000 Euro aufgerufen. Vom zaristischen Hof stammt ein Brief von Zarin Katharina II. (1729 - 1796) an ihren Generalquartiermeister Graf von Elmpt, Startpreis 4.500 Euro und zwei Porzellanfiguren von größter Seltenheit aus dem eigens für sie gefertigten KPM Geschenkservice von 1772. Diesem Service wurde eine so große Besonderheit zugeschrieben, dass es vor Auslieferung zwei Wochen in Berlin öffentlich ausgestellt wurde. Heute ist es in der Eremitage in St. Petersburg zu besichtigen. Die nun vorliegenden Figuren „Russe“ und „russischer Bauer“, Startpreis je 4.500 Euro, sind die einzigen darüber hinaus bekannten zeitgenössischen Ausformungen.
-
24.10.2016 - 05.11.2016Auktion »
Jährliche Herbstauktion 2016
24. Oktober – 5. November