Am 17. September findet die dritte große Kunst- und Antiquitätenauktion in diesem Jahr statt, bei der ein außergewöhnlich großes Leinwandgemälde aus der Werkstatt des Philips Wouwerman zum Aufruf kommt. Im Werkverzeichnis trägt das Originalgemälde "Aufbruch zur Jagd" die Nummer A129, eine Kopie war bisher nicht bekannt. Auch eigenhändige Partien des beliebten Pferdemalers finden sich in der gut erhaltenen Werkstattkopie: Eine kleine Reitergruppe mit einem von Wouwermans signifikanten Schimmeln befindet sich zentral im Vordergrund (Gutachten Dr. Birgit Schumachers, Berlin liegt vor). Das Gemälde stammt aus einer umfangreichen, namhaften Privatsammlung, die bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurde. Nachdem es bei der Versteigerung dieser Sammlung im Jahr 1929 nicht zum Verkauf kam, ging das Gemälde zurück in den Familienbesitz, wo es sich bis heute befand. Leinwandgemälde dieser Größe des Künstlers befinden sich in der Regel in Museen und sind auf dem Kunstmarkt daher sehr selten. Für einen Aufrufpreis von 35.000 € könnte es in der kommenden Auktion den Besitzer wechseln.

Ein einzigartiges Werk ist das Kinderbildnis der zweijährigen Marie Friederike Christine (1804–1888), Tochter von Auguste Kurprinzessin von Hessen (1780–1841). In Zusammenarbeit mit dem bekannten Hanauer Maler Friedrich Bury ist das Kinderbildnis während des Malunterrichts Augustes und ihrer Schwester Wilhelmine bei ihm entstanden (Gutachten Dr. Katharine Botts liegt vor). Es handelt sich somit um ein einzigartiges Zeugnis des Zusammenwirkens von einem Lehrer und seiner talentierten Schülerin. Die Prinzessinnen Auguste und Wilhelmine porträtierten ihre Kinder regelmäßig und wurden sogar zu Mitgliedern der Berliner Akademie ernannt. Der Aufrufpreis liegt bei 10.000 €.

Zwei stimmungsvolle Gouachen des Malers Franz Heckendorf befinden sich außerdem im Angebot. Die signierten Werke "Promenade in Nizza" und "Lugano (Abendstimmung)" werden mit Aufrufpreisen von jeweils 3.900 € angeboten. Gerhard Marcks’ Bronze "Elaine im Hemd" kann mit ihrer Entstehung im Jahr 1978 als Spätwerk des Künstlers bezeichnet werden. Mit einer niedrigen Auflage von zehn Exemplaren, die bei Barth in Rinteln gegossen wurden, kommt die schöne Skulptur für 12.000 € zum Aufruf.

Zur Versteigerung kommt außerdem eine umfangreiche Privatsammlung von über 140 Meissen-Figuren, darunter begehrte Modelle des 18. Jahrhunderts. Da wären beispielsweise die "Hofnarren Fröhlich und Schmiedel (mit Maus und Rettich)", die Johann Joachim Kaendler um 1745 für die Porzellan Manufaktur entwarf (6.000 €). Auch die Idee für den "Landkartenverkäufer (mit aufgerolltem Bild in der Rechten)", Meissen um 1745, stammt von Johann Joachim Kaendler in Zusammenarbeit mit P. Reinicke (3.000 €). Weiterhin werden sich Porzellansammler über eine Pendule mit der Allegorie der Ewigkeit und zwei Putten auf passender Konsole und ein Leuchterpaar mit Blumenbemalung der KPM Berlin (1914 und 1922) freuen. Die edle Uhr und ihre Begleitungen gehen mit einem Aufrufpreis von 12.500 € an den Start.

Kastern GmbH & Co KG?