München
Frühjahrsauktion der Hermann Historica 2016
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Auktion18.04.2016 - 29.04.2016
Ausgewählte Belege aus Antike und Mittelalter, einzigartige militärhistorische Sensationen und einmalige Erinnerungsstücke bedeutender Persönlichkeiten bestechen in der 72. Auktion des Spezialauktionshauses.
München, 25.02.2016 – Mit gewohnt großer und qualitätsvoller Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen, darunter gleich drei geschlossene Sammlungen, eröffnet am 18. April die diesjährige Frühjahrsauktion der Hermann Historica oHG in München. Bis zum 29. April kommen über 6.200 teils einzigartige Sammlerobjekte aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – zum Aufruf.
Antiken
Exquisites Highlight des Antiken-Kataloges ist mit einer Taxe von 60.000 Euro der rotfigurige, attische Kelchkrater des Hektor-Malers aus der vierten Dekade des fünften Jahrhunderts vor Christus. In seiner sehr typischen Gestalt mit elegantem Gefäß auf gewölbtem Fuß und mit zwei Henkeln versehen, zeigt der Krater schauseitig eine überaus seltene, lebhafte mythologische Darstellung von Telephos und Orestes. Agamemnon eilt mit erhobenem Schwert und den Speer des Achilles geschultert Telephos entgegen, um seinen Sohn aus dessen Gewalt zu befreien. Der bekränzte Apoll, zwischen den Kontrahenten stehend, wirkt mit beruhigender Geste mäßigend auf ihn ein. Zu seiner Rechten sitzt Telephos nackt auf einem dem Apoll geweihten Altar, hält Orestes mit der Linken umklammert und zückt mit der rechten Hand sein Schwert. Im Hintergrund beobachtet die Gattin Agamemnons, Klytemnästra, die Szenerie. Ein ausgesprochen spektakuläres Exemplar attischer Vasenmalerei, das einer jeden Sammlung zu Ehre gereicht. Sehr schön auch, eine bronzene Kalpis in erfreulicher Erhaltung und mit Weiheinschrift aus dem vierten Jahrhundert vor Christus. Die Weihegabe an den Pythischen Apollon nach der Schlacht von Kynos im Jahre 364 vor Christus, wie aus der gravierten und ziselierten Inschrift hervorgeht, ist ganz außergewöhnlich für antike Bronzegefäße mit Schlagmarken versehen. Für diesen seltenen Krug sind Gebote ab 25.000 Euro willkommen.
In vertrauter Vielfalt und erneut gespickt mit außergewöhnlichen Raritäten, ist das Angebot unter den frühen Bronzehelmen und archaischen Schwertern. Mit exzellenten Stücken, wie einem chalkidischen Bronzehelm aus dem fünften bis vierten Jahrhundert vor Christus, dessen Provenienz für die weltberühmte Kollektion Axel Guttmann, Berlin, belegt ist, über einen seltenen Kappenhelm, der rund 500 Jahre zuvor in der späten Bronzezeit Mitteleuropas gefertigt wurde, bis hin zu einem prähistorischen Antennenschwert aus der Hochzeit der Urnenfelderkultur im zehnten Jahrhundert, finden sich in der Auktion beste Belege antiker Rüstungs- und Schwertschmiedekunst. Während der chalkidische Helm aus dem Besitz eines Kampfrichters, im Aufruf für 20.000 Euro, mit einer außergewöhnlichen profanen Inschrift begeistert, besticht das Prachtexemplar eines Kappenhelms, taxiert auf 10.000 Euro, mit einem spulenförmigen Knauf sowie einem exzellenten Zustand und das Antennenschwert mit Startpreis von 8.500 Euro zeigt sich als besonders schön erhaltenes Beispiel dieser sehr frühen Schwertform.
Bogen und Armbruste
Mit großer Leidenschaft und ebensolchem Sachverstand, trug der Experte, Sammler und virtuose Bogenschütze Karl Zeilinger (1944 - 2014) aus Nürnberg über Jahrzehnte eine unvergleichliche Kollektion von Bogen, Armbrusten und kunstfertigen Bogenringen zusammen. Zeit seines Lebens hat sich der Vielreisende, dem Korea zur zweiten Heimat wurde, um die Erforschung und Erhaltung der Traditionen, besonders auch des asiatischen Bogenschießens und -baus verdient gemacht. Hermann Historica wurde nun die Ehre zuteil, diese einmalige Kollektion in rund 200 Losen Sammlern und Museen weltweit anzubieten. Darunter sind sensationelle Artefakte, wie ein Exemplar des legendären Skythen-Bogens, hier mit Köcherfragment aus den reiternomadischen Siedlungsgebieten Eurasiens des fünften bis dritten Jahrhunderts vor Christus, ab 9.000 Euro zu ersteigern, und eine höchst repräsentative spätgotische Hornbogenarmbrust mit voll verbeinter Säule, um 1500 gefertigt, mit Taxe von 20.000 Euro. Neben diesen einmaligen Stücken, wie sie selten oder nie am Kunstmarkt angeboten werden, finden sich im Sonderkatalog Bogen aus dem gesamten asiatischen Raum und natürlich eine große Zahl koreanischer Hornbogen, ‚gakgung‘, die Karl Zeilinger ob der Flexibilität und Effizienz besonders schätzte.
Kunsthandwerk
Auch in diesem Frühjahr stehen wieder kostbare, aufwändig gearbeitete Wunderkammerobjekte zur Versteigerung. So das goldplatinierte, eiserne Medaillon zu Ehren des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620 - 1688) von 1677 – ein ungemein schönes und seltenes Kabinettstück preußischer Geschichte, das die Siege des Großen Kurfürsten feiert. Unter seiner Ägide und persönlicher Heeresführung wurden nach mehrjährigen erfolgreichen Feldzügen im Winter 1678/79 die Schweden in der berühmten ‚Jagd über das Kurische Haff‘ endgültig aus Schwedisch-Pommern zurückgedrängt. In diese Zeit fällt die Herstellung des auch kunsthandwerklich eindrucksvollen Stückes, für das Gebote ab 8.000 Euro willkommen sind. Von feinster handwerklicher Qualität mit vergoldetem Spindelwerk und durchbrochenem, floral graviertem Silbergehäuse, dieses wohlverwahrt in einem ebenfalls silbernen Übergehäuse, präsentiert sich die Spindeltaschenuhr aus den begabten Händen des Johann Jacob Serner. In Lübeck um 1710/20 entstanden, muss das Produkt erfahrener Uhrmacherkunst einem Liebhaber mindestens 5.000 Euro wert sein. Für 4.500 Euro wird dagegen eine wunderbar erhaltene Ausgabe der „Topographia Braunschweig und Lüneburg“ des Matthäus Merian aus dem Jahr 1654 in originalem, pergamentbezogenem Einband aufgerufen.
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Frühjahrsauktion: 18. - 29. April 2016