Auktion 60
Kunst, Antiquitäten und Tribal Art - Juni 2016
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Auktion16.06.2016 - 17.06.2016
Internationales Flair bestimmt die Auktion am 16./17. Juni 2016 bei Yves Siebers Auktionen in Stuttgart. Vom 11. bis 14. Juni können Sammler von Kunst, Antiquitäten und Pretiosen des Kunsthandwerks 3000 Lose europäischer, afrikanischer und asiatischer Herkunft besichtigen. Nur einmal jährlich bietet das Stuttgarter Auktionshaus die Sparte Tribal Art an. Bieter und Einlieferer können sich auch in diesem Frühsommer versammeln, und so ist es der Expertin Alexa Dieterle gelungen, circa 300 Positionen afrikanischer und ozeanischer Stammeskunst zusammenzutragen. Zu moderaten Limiten werden Objekte aus einer Sammlung nigerianischer Stammeskunst, aus dem Kongo, Kamerun und anderer Regionen des Kontinents zur Auktion aufgerufen. Aus dem Stamm der Jukun stammt zum Beispiel ein Tanzaufsatz "aka onu", der mit € 200 zur Auktion aufgerufen wird. Nigerianer der Yoruba schnitzten die hochovale, profilierte Maske "gelede", die nun ab € 300 den Besitzer wechseln soll. Der Tanz und die Ahnen dominieren die Rituale, und so benutzten die Idoma den in Holz geschnitzten Tanzaufsatz mit fein gearbeitetem Kopf und voluminöser Zopffrisur ebenso wie die Mumuye die hölzerne Ahnenfigur mit den kurzen gezackten Beinen und dem gelängten Torso. Auch die nigerianische Maske der Mama, das Schwert "ilondo" und die Schutzfigur "mvunzi" aus dem Kongo gehören zum Angebot. Den Geist der Mädchen der Igbo trägt eine Maske "mmwo", die mit variierenden Fortsätzen und obenauf präpariertem Vogel geziert wird. Von Borneo, dem Volk der Kenyan oder Kayan, über Papua Neuguinea bis zu dem indonesischen Stamm der Belu spannt sich der Bogen mit Dayak Schild, Ahnenfigur "kawe" und der Tanzmaske aus Timor. Ein Spitzenstück der Riten ist die mit € 1000 limitierte Büffel-Tanzmaske mit einem Gewand aus Federn aus dem Kameruner Grasland. Der Stamm der Bamileke schnitzte diese Holzmaske in Form eines Büffelkopfes und schuf in Einheit dazu ein imposantes Federgewand.
Mit der nächsten Sparte erfolgt der Sprung auf den asiatischen Kontinent. In Japan, China, Indien und Persien arbeiteten Künstler und Handwerker für die nun zur Auktion kommenden Figuren, Aquarelle und Holzschnitte, Möbel und Dekorationsstücke. Eines der Spitzenstücke aus über 300 Losen der Sparte Asiatika ist der Buddha Shakyamuni aus der chinesischen, späten Ming-Dynastie des 17. Jahrhunderts. In teilweise feuervergoldeter Bronze wird der Buddha Shakyamuni mit Händen in Bhumisparsa-Mudra-Haltung und einem ausgeformten Chakra auf der Stirn dargestellt. Auf einem mit Blüten- und Wolkendekor beschnitzten Holzsockel sitzend, sollte der buddhistische Heilige nun für mindestens € 8000 die Sammlung wechseln. Interessantes asiatisches Kunsthandwerk findet man auch an dem wohl um 1900 hergestellten Hochzeitsschrank, auf dem mit Rotlack, Ziergold und Messing gearbeitete höfische und Landschaftsszenen zu sehen sind. Bei einem Startpreis von € 600 ist auch hier eine gute Steigerung zu erwarten.
Einer Vorliebe französischer Entwerfer zur japanischen Kunst entsprang ein Lampenfuß, der Èdouard Lièvre zugeschrieben werden könnte. Auf einem Stand mit drei in vergoldeter Bronze vollplastisch gestalteten Elefantenköpfen erstreckt sich eine Cloisonnévase mit Blüten- und Vogeldekor. Dieser um 1880 geschaffene, ca. 98 cm hohe Lampenfuß trägt die Stempel "Marnyhac", "Rue de la Paix" und kann im Juni ab € 7000 ersteigert werden. Liebhaber der persischen und maurischen Kunst werden auch bei Möbeln und Einrichtungen fündig werden. Als Zimmer zusammenstellbar oder als Highlight einer Ausstattung werden ein seltener Schreibtisch, ein Vertiko und ein Kabinett, ein Eckschrank, ein Paravent, ein Tisch und ein Paar Stühle im maurischen Stil des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts mit € 200 bis € 800 zur Versteigerung aufgerufen. Feine Schnitzereien und reiche Perlmutteinlagen zieren die Stücke, die in Syrien oder Maghreb gefertigt wurden.
Wie in jeder Siebers-Auktion werden auch im Juni klassische, europäische Antiquitäten im Bereich Möbel und Varia angeboten. Im Frankreich des späten 18. Jahrhunderts arbeitete der signierende Meister F.C. Franc (auch: Franck) an einer eleganten Louis-XV-Kommode mit Rosenholzfurnier und aufgelegten feuervergoldete Bronzeverzierungen. Ab € 3500 können Bieter in die Versteigerung dieses seltenen, signierten Möbels einsteigen. Klein, aber von ebenfalls berühmtem Hersteller ist der Beistelltisch im Louis XV-Stil von Francois Linke, in Frankreich Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts geschreinert und mit feinen Bronzeappliken reich verziert (€ 2800). Um 1887 wurde in Belgien aus feuervergoldeter Bronze ein prächtiger 19-flammiger Kandelaber anlässlich des 50-jährigen Jubiläums einer Vereinigung in Aalst gegossen, der nun mit € 1800 zur Auktion aufgerufen wird.
Aus den ca. 350 Gemälden und fast 200 Grafiken bekannter Künstler sind das Gemälde "Hirtenjunge mit zwei Kälbern am Gatter" des Professors Heinrich von Zügel (€ 8000) und Alexander Koesters Pastell "Fünf Enten auf dem Wasser" für € 12000 besonders erwähnenswert, bei den Skulpturen eine Pietà aus dem späten 15. Jahrhundert für den Ausrufpreis von € 1500.
Auch Figuren und Geschirre berühmter Porzellanmanufakturen aus Meißen, Nymphenburg, Schorndorf und Ludwigsburg, Silberschmiedearbeiten, Schmuckstücke und Uhren sollen neue Besitzer finden. Sie runden das vielfältige Angebot in dem ab und versprechen eine spannende Versteigerung.
Yves Siebers Auktionen
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Grundsätzlich sollte man bedenken, dass für Möbel nicht dieselben Epochengrenzen gelten wie für...
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16.06.2016 - 17.06.2016Auktion »
Vorbesichtigung: 11.06.2016 - 14.06.2016, täglich 11.00 – 19.00 Uhr