Rembrandt Nachtwache
1652 Rijksmuseum, Amsterdam
Rembrandt "Die Nachtwache" 1642
Rembrandt Nachtwache erhielt - wie damals bei Kaufmanns - Gilden und Schützkompanien üblich - den Auftrag einer Schützenkompanie ihre Mitglieder in einem Gruppenporträt zu malen. Rembrandt, der sich als Historienmaler sah, musste über solche Aufträge sehr froh sein. Die Kirche unter den Calvinisten gab keine Aufträge für mythologische Bilderszenen, das bürgernahe Königshaus erteilte ebenso keine Aufträge für Schlachtenbilder oder andere historische Szenen. Es blieben die Porträt-Aufträge und die Aufträge für Gilden zu malen. Dem Zug der Zeit, Genrebilder aus dem familiären Alltag oder Landschaftsbilder zu malen, wollte Rembrandt nicht folgen.
Für die Darstellung der Schützenkompanie wählte Rembrandt "Nachtwache" den Augenblick, als der Hauptmann dem Adjudanten befiehlt, die Kompanie in Marsch zu setzen. Die Kulisse, die Rembrandt im Hintergrund gemalt hat, wurde oft gesucht, jedoch nicht gefunden. Der Meister Rembrandt hat sich diese Umgebung ausgedacht, vielleicht aus einzelnen Stadtteilen zusammengesetzt, so aber hat es sie jedenfalls nie in Wirklichkeit gegeben.
Frans Banning Cocq ist der Hauptmann der Kompanie. Er ist mit dem für damalige Zeiten populären weißen Spitzenkragen gemalt. Außerdem trägt er eine rote Schärpe.
Da Amsterdam damals keinerlei kriegerische Auseinandersetzungen fürchten musste, kann die Schützkompanie, wie sie Rembrandt "Nachwache" darstellt, nur zu einem Fest oder einer Ehreneskorte aufbrechen. Die Männer sind auch entsprechend kostbar gekleidet.
Der Hauptmann, der aus einer Einwandererfamilie stammte, hatte durch Fleiß und geschickte Heirat eine ansehnliche Stellung erworben. Er war später auch Bürgermeister von Amsterdam. Deshalb ist es wohl auch kein Zufall, dass der Hauptmann sich in schwarzer Kleidung abbilden ließ. Seine Art der Kleidung entsprach der Haltung der Konservativen und streng Bürgerlichen. Frans Banning Cocq, der nach oben strebte, überließ nichts dem Zufall.
Helle Kleidungsfarben waren hingegen typisch für den französischen Hof Anfang des 17. Jh. Helle Kleidung bekundete Zugehörigkeit zum Hof der Prinzen von Oranien oder Sympathie zu diesen und auch Distanz zu den dunkelgekleideten streng konservativen Bürgern.
Unabhängig von historischen Details ist die "Nachtwache" (so wurde das Bild allerdings erst fast zweihundert Jahre später genannt) ein vollendetes Werk in Hinsicht der genauen Darstellung der Kleidung und Gegenstände, die zu der Schützenkompanie gehören. Auch hat das Lichtspiel, wodurch Rembrandt "Nachtwache" die beiden Männer eindeutig in den Mittelpunkt stellt, zu vielen Spekulationen Anlass gegeben. Was sollte die Lichtquelle sein: Fackeln, die Sonne? Wie auch immer, die Schattenführung oder die in Dunkelheit getauchte Umgebung würden nicht stimmig sein. Letztlich muss man es der Intuition des Meisters überlassen, der sein Bild einer bestimmten Lichtführung unterwirft.
Bemerkenswert auch die ausdrucksstarken Gesichter der Männer, die wirklich mit dem Aufbruch beschäftigt scheinen. Rembrandt "Nachtwache" gelingt es wieder, dem Betrachter die Illusion zu vermitteln, den unmittelbaren Aufbruch der Schützenkompanie zu erleben. Mitterlerweile wurden die Figuren übrigens in Bronze gegossen und sind in Amsterdam auch als Standbild zu besichtigen.
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