Empire und Spätklassizismus
Napoléon Bonaparte (1769-1821)
General Napoleon Bonaparte erklärte sich selbst 1804 zum französischen Kaiser, Napoleon I. Als Kaiser förderte Napoleon das Kunsthandwerk und die Kunst. Die kaiserliche Regierung wollte stilvoll begleitet sein. Die strenge Eleganz der Möbel, die nun geschaffen wurden, setzte sich mit Napoleons Eroberungszügen in Europa durch. Der Stil dieser Zeit wurde mit dem französischen Namen „empire“ (Kaiserreich) betitelt.
Napoleon legte großen Wert darauf, dass auch die Menschen seiner Umgebung (Familie und hochrangige Militärs) repräsentative Wohnräume hatten.
Empire strahlt Würde und Eleganz
Der Stil dieser Zeit wurde vor allem von den beiden Architekten Charles Percier (1764-1838) und Pierre-Francois-Léonhard Fontaine (1762-1853) geprägt.
Der Stil des Empire strahlt Würde und Eleganz aus und war bedacht auf die „Neubelebung antiker Elemente“. Die Wände der Räume wurden mit Stoffen verkleidet, auch geometrische Muster aus Marmor waren gerne gesehen. Bei den Möbeln bestimmten gerade Linien das Erscheinungsbild, ebenso die Trennung von tragenden und lastenden Teilen. Bronzereliefs wurden geschnitzten Verzierungen vorgezogen. Bevorzugt wurden Figuren und Symbole aus der Antike (Kränze, Fackeln) dargestellt. Genien in weiten wehenden Gewändern – der damaligen Damenmode entsprechend – verkörperten die Künste, den Wohlstand und die Schönheit. Figuren aus den griechischen Göttersagen waren Symbol für erstrebenswerte Eigenschaften.
Putten waren nicht mehr pausbäckig, sondern schlank. Wurden Tierfiguren dargestellt, so waren es vor allem der geflügelte Löwe und der Schwan. Auch die Sphinx fand Aufnahme in die Reihe beliebter Motive – wohl in der Anlehnung an Napoleons Feldzüge nach Ägypten.
Bronzegießer Philipp Thomire
Der bedeutendste und vor allem künstlerisch herausragendste Bronzegießer dieser Zeit war Philipp Thomire (1751 – 1843). Nachdem Napoleon die Beschränkung der Zünfte aufgehoben hatte, beschäftigte Thomire in seiner Manufaktur 800 Mitarbeiter.
Empire in Deutschland
In den von Napoleon eroberten Ländern Europas wurden Mitglieder der kaiserlichen Familie als Regenten eingesetzt. So kam es, dass der Bruder Napoleons, Jérome Bonaparte, in ein deutsches Schloss zog. Möbel aus Paris wurden ihm geschickt, damit ansässige Tischler nach diesen Vorbildern arbeiten konnten.
Als weitere Vorlage dienten Keramikgefäße, die man als Grabbeigaben in Mittelitalien gefunden hatte. Man hielt die Gefäße für etruskisches Handwerk und die darauf gemalten Stühle wurden nachgebaut.
Charakteristisch für diese Stühle waren „säbelförmig ausgestellte Hinterbeine und eine nach hinten geschweifte Lehne mit breitem Querbrett in Schulterhöhe.“ (Dumont, S. 130)
Diese Form wurde mit Variationen auch im Biedermeier beibehalten.
Empires war der Sekretär
Ein sehr beliebtes Möbelstück der Zeit des Empires war der Sekretär, der im Stil des Empires ein flächiges Möbelstück mit geraden Linien war, aufgelockert durch eine Sockel, ein Gesims oder einen Ziergiebel. Zierformen aus Bronze und verschiedenfarbige Hölzer gehörten ebenfalls zu den schmückenden Elementen. Besondere Prunkstücke hatten tempelartige Aufsätze. Auch diese Form fand eine Fortsetzung im Biedermeier.
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Zu diesem Thema "Möbel Empire , Geschichte" haben wir folgende Bücher verwendet: Das große Bilderlexikon der Antiquitäten 1968 Prag, Bestell-Nr. 195/06517/2/04/02/05/52 u. Schnellkurs Möbel, Edla Colsman, ISBN 3-8321-7622-5, DuMontLiteraturundKunst Autor: Andreas Färber |