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Buch- Druck, Klöster Kirchen

Das Voynich-Manuskript. Die Schrift, die keiner lesen kann, hält Kryptologen in Atem. Foto: Beinecke Rare Book and Manuscript Library

Buch- Druck, Abschreiber Seit es schriftliche Werke gibt – als Rolle oder als Codex – gibt es auch die Vervielfältigung durch Abschreiben. So gehörten nicht nur Originalschriften sondern auch viele vervielfältigte Schriften zum Bestand der Bibliothek von Alexandrien.

Bis zum späten Mittelalter waren es die Mönche, die in ihren klösterlichen Schreibstuben Bücher (religiöse und wissenschaftliche Werke) abschrieben und die Buchkunst zu einer Blüte brachten. Häufig gab es für bestimmte Aufgaben sogar Spezialisten. So war der Rubrikator für die Großbuchstaben in roter Farbe zuständig (lat. ruber = rot). Von dieser Bezeichnung leitet sich übrigens das heute gebräuchliche Wort Rubrik ab. Der Miniator verzierte die Handschriften malerisch. Unser heutiges Wort „Miniatur“ leitet sich davon ab. Das verwendete Material war in erster Linie Pergament, bevor später das Papier hinzukam.

Buch- Druck, Papier
Gebunden wurden diese Handschriften in der Frühzeit meist in Holz mit einem Überzug aus Pergament. Da Pergamenthandschriften sehr kostspielig waren, konnten sich nur Klöster, Kirchen, Universitäten und Fürstenhäuser solche Bücher leisten. Mit der Herstellung des Papiers war der Weg für weniger teure Handschriften bereitet. Die erste Papiermühle Europas dürfte seit ca. 1286 in Italien in Betrieb gewesen sein. Die erste deutsche Papiermühle gründete der Nürnberger Kaufmann Ulmann Stromer um 1390.

Buch- Druck, Verleger
In weltlichen Schreibstuben standen nicht mehr die religiösen Inhalte im Vordergrund; die Texte wurden vor allem für das gebildete Bürgertum verfasst. Diebold Lauber war einer der bekanntesten Schreibstubeninhaber. Seine Schreibstube befand sich in der Burg zu Hagenau im Unterelsaß. Er war eigentlich eine Art Vorläufer heutiger Verleger, denn er ließ Abschriften nicht nur auf Bestellung herstellen, er legte bestimmte Abschriften auch auf Lager. Schließlich betrieb er sogar Werbung für sein Unternehmen: aus der Mitte des 15. Jh. ist eine handschriftliche Anzeige Laubers bekannt, in der er seinen Bücherbestand bekannt gibt.

Daher weiß man, dass Lauber in erster Linie mit religiösen Unterweisungs- und Erbauungsbüchern handelte; in zweiter Linie mit Geschichten über Könige, Ritter und Heilige. Und schließlich gab es auch Ratgeber wie Arzneibücher, Losbücher und Rechtsbücher. Die bevorzugte Buchschrift war eine gotische Schreibschrift, die ein schnelles Vorwärtskommen ermöglichte. Die meisten Bücher waren außerdem künstlerisch gestaltet – mit Federzeichnungen, die später koloriert wurden.

Buch Druck, Stempel
Die weltlichen Schreibstuben erzeugten nur Abschriften jener Handschriften, die auch verkauft wurden. Obwohl Metall- und auch Steinstempel mit figürlichen Darstellungen, Buchstaben oder ganzen Wörtern in Ägypten, Mesopotamien und im antiken Rom verbreitet waren, gab es keine Entwicklung von der Stempel- zur Vervielfältigungstechnik.

Buch Druck, China- Holzschnitttechnik
Die ersten richtigen Drucke dürften in China entstanden sein. Schon um 800 n. Chr. schnitzten die Chinesen Texte in Holz oder schlugen ihn in Metallplatten. Diese wurden mit Tusche eingefärbt und auf Papier abgezogen. Chinesische Graveure schnitten die Texte bestimmter klassischer Werke in Stein, um die allgemein verbindliche Fassung festzuhalten. Es wird angenommen, dass es die Araber waren, die die chinesische Tafeldrucktechnik nach Westeuropa brachten.

In Europa wurden zunächst jedoch Ornamente in das Holz geschnitten, um Stoffe zu bedrucken („Zeugdruck“). Schließlich entwickelte sich aus dem Zeugdruck der Bilddruck in Holzschnitttechnik. Es handelte sich dabei gegen Ende des 14. Jh. um das erste Hochdruckverfahren. Da immer nur eine Seite des Papiers bedruckt werden konnte, nennt man dieses Verfahren auch „Einblattdrucke“. Häufig waren es religiöse Motive, die die Holzschneider in die Platten schnitten.



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    Neben den klösterlichen Schreibstuben deckten im Mittelalter zunehmend auch weltliche Schreiber den Bedarf nach Lesestoff. Dieser Holzschnitt vom Anfang des 16. Jahrhunderts zeigt einen solchen Schreiber beim Kopieren mit der Vorlage über seinem Pult.
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    Durch die Ausbreitung der Papiermacherkunst in Europa wurden die Handschriften erschwinglicher. Um 1390 errichtete Ulman Stromer aus Nürnberg die erste deutsche Papiermühle, die Gleismühle an der Pegnitz (Holzschnitt aus der "Weltchronik" des Hartmann Schedel, Nürnberg 1493).
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    Auch weniger berühmte Handschriften, wie diese lateinische Bibel auf Pergament aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wurde meist liebevoll mit Initialen ausgeschmückt, die Blattgold angelegter farbig ausgemalt waren.
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    Diese kolorierte Federzeichnung der Auferstehung Christi ist in einer Historienbibel enthalten, die der "Verleger" Diebold Lauber um 1440 in seiner Schreibstube mit anderen Bücher auf Vorrat anfertigen ließ und durch die ältesten erhaltenen Anzeigen zum Kauf anbot.
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    Eine frühe Form der Vervielfältigung war die Benutzung von Siegelsteinen.
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    Als Erfinder des Schriftdruckes von geschnitzten Holztafeln gelten die Chinesen. Abgebildet ist eine koreanische Holzschnittplatte mit Abdruck. Im Haein-sa-Tempel werden 80000 Holztafeln vom Anfang des 13. Jahrhunderts zum Druck der Tripikata Koreana aufbewahrt, eines Kanons buddhistischer heiliger Schriften.
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    Wahrscheinlich wurde der Holzschnitt in Europa zunächst nur zum Bedrucken von Textilien benutzt, vor allem zum Blaudruck. Der abgebildete Blaudruckmodel aus dem Städtischen Museum Bad Hersfeld entstand um 1800.
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    Vom Ende des 14. Jahrhunderts an benutzte man den Holzschnitt auch zur Bildwiedergabe. Einer der ältesten Einblattdrucke ist diese Darstellung des heiligen Christophorus um 1423.
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    Doppelseite Chach' i t'omggam kanomok 1422 Korea
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    Alte koreanische Schrifttypen aus Metall und Holz.
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