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Mobiliar Rokoko

Rokokozimmer ist niedriger und wirkt üppiger ausgestattet als die anderen Prunkräume.(c) albertina-artivity.at

Möbel mit geschwungenen Formen
Das (der)  Rokoko brachte die typisch verspielten Möbel mit geschwungenen Formen und reichen Verzierungen hervor. Bevorzugte Zierformen waren eingerollte Akanthusblätter, Palmzweige (die Blätter konnten in verschiedensten Formen eingerollt werden), spielende Putten, Voluten, Rocaillen (muschelähnliche Gebilde) und s-förmige Verzierungen.
Ein häufig verwendetes Stilelement war ein asymmetrisches C mit breitem, gewellten Außenrand. Dadurch entstand ein muschelförmiges Element. Die Bezeichnung „rocaille“ wurde im 19. Jh. zum „style rocaille“ und schließlich wurde daraus die deutsche Bezeichnung Rokoko.

Stil des Rokoko
Der Stil des Rokoko war auch eine Folge gesellschaftlicher Veränderungen. Das gesellschaftliche Leben war von einer bestimmten Leichtigkeit gekennzeichnet. Das strenge prunkvolle Zeremoniell des Barock wurde gelockert. Den großen Sälen wurden kleinere Räume vorgezogen. Es entstanden Pavillons, chinesische Pagoden und Teehäuser.
Nach dem Tod von Ludwig XIV. begann ein Leben voller Leichtigkeit und Eleganz. Die Pariser Salons wurden zu Weg bereitern, sie waren Mittelpunkt der Kunst und des Lebens. Auch die ländlichen Residenzen des Adels übernahmen die Pariser Mode.
Es galt nun nicht mehr nur die repräsentativen Säle prunkvoll auszustatten; man hatte auch Wohnräume mit Ankleidezimmern und Bibliotheken, Arbeitszimmer, Boudoirs und Schlafzimmer. Die verschiedensten Räumlichkeiten ließen natürlich auch einen breiten Raum für die phantasievolle und kunstvolle Gestaltung von Möbeln.

Hersteller von Möbeln
Die reichen Verzierungen des Rokoko verlangten Handwerker mit großem Können. Die Gießer von Bronzeverbindungen, die das Metall kunstvoll wie Goldschmiede ziselierten, waren wahre Spezialisten ihrer Kunst.

Seit 1743 war jeder Hersteller von Möbeln verpflichtet, seine Stücke zu signieren. Da aber die Ebenisten auch Kaufleute waren, signierten sie alle Stücke mit denen sie handelten. Daher war es später oft schwierig, die wirklichen Hersteller zu erkennen.
Das rege Gesellschaftsleben brachte eine große Anzahl verschiedener Sitzmöbel hervor. Die entsprechend verzierten Sessel wurden mit wertvollen Stoffen überzogen: Samt, Seidendamast, Satin und Brokat, auch Gobelins und Petit-point-Stickerei wurde dafür verwendet.

Auch Stühle mit Rohrgeflecht waren beliebt.
Neu war ein kurzes, gepolstertes Sofa mit geschlossener Rückenlehne (bergère), auch ein Ohrensessel ähnliches Sitzmöbel kannte man bereits (bergère à joue). Zum Schreibtisch gehörte das fauteuil de bureau, zum Frisiertisch gehörte das fauteuil de toilette.

Die Tagesliege (chaiselongue) gab es ebenfalls in verschiedenen Varianten:
turquoise:  vorne nicht geschlossen
veilleuse:   mit gepolsterten Armlehnen
Sofa: s-förmig geschweifte volle Seitenlehnen
Kanapee:  offene Seitenlehnen
Marquise: kurzes Halbsofa mit geschweiften, ausgeschnittenen Seitenlehnen
Ottomane: halbrunde Seitenlehnen

 

Rokoko


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  • Rokokozimmer ist niedriger und wirkt üppiger ausgestattet als die anderen Prunkräume.(c) albertina-artivity.at
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  • Das Neorokoko östliche Gobelinzimmer, Fotografie um 1900 (c) wikipedia.org
    Das Neorokoko östliche Gobelinzimmer, Fotografie um 1900 (c) wikipedia.org
  • Vieux Laque Zimmer (c) scox.org
    Vieux Laque Zimmer (c) scox.org
  • Louis XV- Kommode, Mitte 18. Jahrhundert, umseitig bombierter Weichholzkorpus mit Lisenen in geschweifter Form, tw. in Rautenform mit Palisander filetartig furniert und politiert, drei Laden, tw. feuervergoldete Bronze- beschläge. (DOC) moebel-und-dekorative-kunst- Lot 9/529 Bildnachweis: Dorotheum Wien
    Louis XV- Kommode, Mitte 18. Jahrhundert, umseitig bombierter Weichholzkorpus mit Lisenen in geschweifter Form, tw. in Rautenform mit Palisander filetartig furniert und politiert, drei Laden, tw. feuervergoldete Bronze- beschläge. (DOC) moebel-und-dekorative-kunst- Lot 9/529 Bildnachweis: Dorotheum Wien
  • Feiner Rokoko- Wandspiegel, zweites Drittel 18. Jahrhundert, aussergewöhnlich fein in Form von Rocaillen und Muschel beschnitzter Holzrahmen, im unteren Abschluss figural beschnitztes Mascaronmotiv, tw. mit Blattgold gefasst. (DOC) moebel-und-dekorative-kunst- Lot 8/51 Bildnachweis: Dorotheum Wien
    Feiner Rokoko- Wandspiegel, zweites Drittel 18. Jahrhundert, aussergewöhnlich fein in Form von Rocaillen und Muschel beschnitzter Holzrahmen, im unteren Abschluss figural beschnitztes Mascaronmotiv, tw. mit Blattgold gefasst. (DOC) moebel-und-dekorative-kunst- Lot 8/51 Bildnachweis: Dorotheum Wien
  • Eckvitrine in modifizierter Rokokostilart, erste Hälfte 20. Jahrhundert, ornamental reich beschnitzter, polychrom gefasster, sowie goldstaffierter Hart- und Weichholzkorpus in geschweifter Ausführung mit Putti, innen mahagonifurniert mit Fachteilen, teilweise verglast, eine Tür, Höhe 184 cm, Schenkelmass 65 cm, Alters- und Gebrauchsspuren. (DOC) moebel-und-dekorative-kunst- Lot 8/194 Bildnachweis: Dorotheum Wien
    Eckvitrine in modifizierter Rokokostilart, erste Hälfte 20. Jahrhundert, ornamental reich beschnitzter, polychrom gefasster, sowie goldstaffierter Hart- und Weichholzkorpus in geschweifter Ausführung mit Putti, innen mahagonifurniert mit Fachteilen, teilweise verglast, eine Tür, Höhe 184 cm, Schenkelmass 65 cm, Alters- und Gebrauchsspuren. (DOC) moebel-und-dekorative-kunst- Lot 8/194 Bildnachweis: Dorotheum Wien
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