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Kunsthaus Zürich

ReCollect! - Die Sammlung

Kunsthaus Zürich

Mit der neuen Reihe «ReCollect!» lädt das Kunsthaus Künstlerinnen und Künstler ein, ihre Perspektive auf die Sammlung im Dialog mit eigenen Werken zu zeigen und damit den gängigen Kanon zu hinterfragen und neu zu gestalten. «ReCollect!» startet am 1. September mit Matias Faldbakken/Ida Ekblad (Norwegen), Daniela Ortiz (Peru) und dem Kollektiv Hulda Zwingli (Schweiz).

Museumssammlungen enthalten nicht nur eine bemerkenswerte Menge anObjekten, aber auch eine Vielfalt an (unentdeckten) Geschichten. Je nach Auswahl der Werke entfalten sich andere Erzählungen und eröffnen sich neue Perspektiven – sowohl auf das Jetzt wie auch auf die Geschichte. Die Geschichte der Kunst ist ausserdem geprägt von vielen Gesprächen, Unterhaltungen, Streitereien und Diskussionen, Freundschaften und Allianzen zwischen Kunstschaffenden – posthum oder zu Lebzeiten.

Das Kunsthaus Zürich verfügt über eine Sammlung von Kunst aus dem Mittelalter bis heute. Bisher erfolgte die Auswahl und Präsentation der Werke meist von den festangestellten Kunsthistorikerinnen und Kuratoren. Mit der neuen Reihe «ReCollect!» lädt das Kunsthaus nun Künstlerinnen und Künstler ein, um in einer Reihe von Interventionsräumen alternative Sichtweisen auf die Sammlung zu zeigen. Dieser multiperspektivische Zugang zur Sammlung eröffnet eine frische, inspirierende Mehrstimmigkeit, die unserer heutigen Zeit entspricht. Der Titel «ReCollect!» spielt mit der Idee des Re-Inszenierens der Sammlung, aber auch mit dem englischen Wort «recollect», zu Deutsch «erinnern». Es geht also auch um das (wieder) entdecken von Geschichte(n), die noch nicht erzählt oder im Museum abgebildet sind und um das Verbinden von Vergangenheit und Zukunft.

NEUE INTERPRETATIONEN UND PERSPEKTIVEN
«Kunstschaffende produzieren nicht nur Kunst, sie sind auch wichtige Interpretatorinnen von Kunstwerken. Ihr ganz eigener Blick auf die Kunst und die Geschichte der Kunst eröffnet neue, teils überraschende Perspektiven, die die Sehweise der Museumskuratorinnen und -kuratoren ergänzen und das Publikum die Sammlung anders erfahren lassen», so Kuratorin Mirjam Varadinis.

Das Kunsthaus knüpft damit an eine Tradition an, in der einige europäische Museen – allen voran die National Gallery in London mit ihrer Reihe «The artist’s eye» in den 1970er-Jahren – die Expertise von Kunstschaffenden, ihre Sichtweisen und ihr Denken über die Kunstgeschichte in den Vordergrund gestellt haben. Diese Reihe der von Künstlerinnen und Künstlern kuratierten Sammlungspräsentationen verbindet sich aber auch mit der eigenen Geschichte des Kunsthauses. Im Gegensatz zu anderen Museen wurde das Kunsthaus Zürich von Künstlern und befreundeten Sammlern gegründet, und diese direkte Verbindung hat die Institution und ihre Sammlung stark geprägt.Die Präsentationen im Rahmen von «ReCollect!» sind jeweils für Laufzeiten von mindestens einem Jahr vorgesehen. Die Reihe wird von den Kunstschaffenden Matias Faldbakken/Ida Ekblad, Daniela Ortiz und vom Kunstkollektiv Hulda Zwingli eröffnet.

MATIAS FALDBAKKEN/IDA EKBLAD
Auf den ersten Blick erscheinen die Arbeiten von Matias Faldbakken (*1973), Schriftsteller und Künstler, und Ida Ekblad (*1980) sehr unterschiedlich. Doch die beiden eint das Interesse an objektbasierter Kunst – sowohl an ihren Möglichkeiten als auch an ihren Problemen. Beide arbeiten gerne mit kunsthistorischem Material, teils akklamatorisch-bejahend, teils bewusst schnell und zufällig. Dieser Ansatz der Hommage und gleichzeitigen Vernachlässigung ist eine produktive Kraft in der künstlerischen Praxis von beiden. Er eröffnet Raum für Kritik, Humor und Experimente. Ekblad dringt mit ihrem energischen und furchtlosen Schaffen in die traditionell männlich besetzten Gebiete der grossformatigen Malerei und der Bronzeskulptur ein. Faldbakken schafft eher zurückhaltende Arbeiten – die er mit «fantasievollen Dissens» umschreibt. Für «ReCollect!» arbeiten die beiden zum ersten Mal zusammen und schaffen eine gemeinsame Installation, in der sie ausgewählte Werke aus der Kunsthaus-Sammlung durch ihre eigene künstlerische Praxis interpretieren. Ihre Gesten eröffnen neue Sichtweisen auf die Art und Weise wie die Bestände gezeigt werden, und rücken das Werk von Künstlerinnen in den Fokus.

DANIELA ORTIZ
Daniela Ortiz (*1985, Peru) kreiert visuelle Erzählungen, die hegemoniale Machtstrukturen und das kapitalistische System hinterfragen sowie Konzepte von Nationalität, sozialer Klasse und Kategorisierungen aufgrund von Hautfarbe und Herkunft kritisch untersuchen. Ortiz, die 2023 ihre erste Theaterarbeit mit dem Neumarkt-Ensemble Zürich realisiert hat, engagiert sich mit ihrem Werk gegen Rassismus und thematisiert die Folgen des Kolonialismus. Um sich formal von einer eurozentrischen Ästhetik der Konzeptkunst abzusetzen, verwendet sie oft handwerkliche Techniken wie Keramik, Collage oder Stickerei. Auch das Format des Kinderbuchs oder Puppentheaters werden von ihr eingesetzt, um die grossen Geschichten der Menschheit aus der Perspektive des Globalen Südens neu zu erzählen. Für die Kunsthaus-Sammlung entwickelt Daniela Ortiz eine Arbeit, die im Kuppelsaal im 1. Stock des Moser-Baus – einem der architektonisch prominentesten Räume im Museum – zu sehen sein wird.






  • 01.09.2023 - 08.10.2023
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    Öffnungszeiten
    Mo – Fr 10 – 17 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr

    Öffnungszeiten während der DC Open
    Sa 10 – 16 Uhr, Öffentliche Führung um 14 Uhr
    So 11 – 16 Uhr, Öffentliche Führung um 14 Uhr

    Vernissage
    31. August 2023 um 18 Uhr
    Mit einer Einführung von Dr. Thomas Köhler, Direktor Berlinische Galerie



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  • Ida Ekblad, A ball of Malt and Madame Butterfly, 2019Öl auf Leinwand, dreiteilig, im Künstler-Rahmen, 242,6 x 557,5 x 6 cm© Ida Ekblad, courtesy of Private Collection and Galerie Max Hetzler Berlin | Paris | London, Foto: Sebastiano Pellion
    Ida Ekblad, A ball of Malt and Madame Butterfly, 2019Öl auf Leinwand, dreiteilig, im Künstler-Rahmen, 242,6 x 557,5 x 6 cm© Ida Ekblad, courtesy of Private Collection and Galerie Max Hetzler Berlin | Paris | London, Foto: Sebastiano Pellion
    Kunsthaus Zürich
  • Selbstportrait, Hulda Zwingli, 2020, nach einem Portrait der Regula Gwalther-Zwingli und Anna Gwalther, Hans Asper, 1549, Foto: Zentralbibliothek Zürich
    Selbstportrait, Hulda Zwingli, 2020, nach einem Portrait der Regula Gwalther-Zwingli und Anna Gwalther, Hans Asper, 1549, Foto: Zentralbibliothek Zürich
    Kunsthaus Zürich
  • Selfie, Hulda Zwingli, 2022
    Selfie, Hulda Zwingli, 2022
    Kunsthaus Zürich
  • Ida Ekblad Foto © Jacqueline Landvik
    Ida Ekblad Foto © Jacqueline Landvik
    Kunsthaus Zürich
  • Daniela Ortiz, Anti-colonial prayer to Fernandito Tupac Amaru Bastidas, 2020Serie von 4, Acrylfarbe auf Holz, 20 x 30 cm© Daniela Ortiz
    Daniela Ortiz, Anti-colonial prayer to Fernandito Tupac Amaru Bastidas, 2020Serie von 4, Acrylfarbe auf Holz, 20 x 30 cm© Daniela Ortiz
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