Auch im Rahmen der diesjährigen Herbstauktionen ist es VAN HAM wieder gelungen, mit der Sammlung Hausmann eine deutsche Privatsammlung in einem Sonderkatalog präsentieren zu können. Der ehemalige Inhaber der Brauerei Hannen Alt, Heinrich Hausmann, erwarb große Teile seiner facettenreichen Sammlung vor allem in den 60er und 70er Jahren im nationalen und internationalen Kunst- und Auktionshandel.

Die persönliche Prägung durch die eigene Brauerdynastie und seine passionierte Jagdleidenschaft verleihen der Sammlung einen einzigartigen Charakter und sind ein beredtes Zeugnis seiner großen Leidenschaft für die Kunst, seinen Beruf und die Jagd. So verweisen viele der Walzenkrüge aus dem süddeutschen Raum durch ihr Dekor auf das Brauerhandwerk, welches das Leben des Inhabers der Brauerei Hannen Alt bestimmte und prägte. In der Malerei prägen Jagdszenen und Tierdarstellungen die Sammlung in vielerlei Hinsicht.

Highlights gibt es insbesondere im Bereich der Alten Meister. Von historischem Seltenheitswert ist die 128 x 106 cm große Altartafel eines Konstanzer Meisters um 1517. Sie zeigt den Abschied Christi von seiner Mutter (Lot 592/ Schätzpreis: € 35.000-40.000). Das Motiv ist einem Dürer-Holzschnitt entlehnt und war als Thema für ein Epitaph nicht unüblich. Im Hintergrund wird die Ansicht von Konstanz gezeigt. So kann man sich vorstellen, dass die Tafel in einer Seitenkapelle einer Konstanzer Kirche seinen ursprünglichen Platz hatte. Der unbekannte Künstler hat die Darstellung vom Kupferstich Dürers aus der „kleinen Passion" bis in die Details hin übernommen. Die Inschrift und das Wappen mit dem Hahn verweisen auf die wohlhabende Patrizier-Familie Blarer.

Zwei weitere Spitzenlose stammen aus dem 17. Jahrhundert. Joos van Craesbeek zugeschrieben ist eine Wirtshausrauferei (Lot 593/ Schätzpreis: € 25.000-30.000), von dem Haarlemer Klaes Molenaer stammt eine atmosphärische Winterlandschaft (Lot 594/ Schätzpreis: € 20.000-25.000). Sie zeigt ein Eisvergnügen vor den Toren einer holländischen Stadt.

Für Spannung im Auktionssaal dürfte eine kleine bedeutende Landschaft Carl Spitzwegs sorgen, die einen heimkehrenden Jäger zeigt und um 1875-80 entstand. Das Werk wurde 1906 in der Ausstellung „Bayerische Kunst 1800-1850" im Glaspalast München präsentiert und ist u.a. im Werkverzeichnis Wichmanns aus dem Jahre 2002 (WVZ Wichmann, S. 541, Nr. 1501) aufgeführt (Lot 598/ Schätzpreis: € 35.000-40.000).

Der Bereich des Kunstgewerbes wird vor allem durch die umfangreiche Sammlung an Fayencen geprägt. Unter den zahlreichen niederländischen Objekten findet sich, neben seltenen Tierfiguren, auch eine Delfter Enghalskanne mit asiatischem Dekor des Pieter Kam (Lot 1268/Schätzpreis: € 3.000-4.000). Aus dem breiten Angebot der deutschen Fayence sei ein 1758 datierter Nürnberger Walzenkrug mit einer der Darstellung des Gambrinus, dem Schutzpatron der Brauer, genannt (Lot 1278/ Schätzpreis: € 3.000-4.000).

Hochwertige Möbel, wie ein niederländischer Kabinettschrank mit reichen floralen Einlagen

(Lot 1230/ Schätzpreis: € 10.000- 15.000), sowie edle Porzellane und außergewöhnliche Arbeiten der Volkskunst runden das kunstgewerbliche Angebot ab.

Diese Sammlung wird im Rahmen der Auktionen „Alte Kunst" und „Europäisches Kunstgewerbe" versteigert.

VAN HAM Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. Im Jahr 2007 wurde ein neuer Umsatzrekord mit € 20 Mio. erzielt. Damit gehört VAN HAM Kunstauktionen zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. 12 international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden. Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf: "Alte Kunst", „Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck", "Moderne und Zeitgenössische Kunst", "Photographie", "Teppiche/Tapisserien" und "Dekorative Kunst".