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Emil Nolde (1867-1956)


"Einige Male bin ich gefragt worden, ob denn ich gar kein Interesse an Menschen nähme, weil anscheinend ich so wenig hinschaue. 'Doch sehr', sagte ich, 'vielleicht nur anders als üblich.' In einer zwölftel Sekunde soll das Auge den Eindruck aufnehmen können, und weiteres Verweilen am Objekt ist Privatvergnügen. Aber auch, wenn man Menschen nur halb ansieht, dann werden sie einfacher und größer. Die Freunde, die Feinde und auch die Indifferenten, sie alle sind meine Helfer, wenn aus dem Unterbewußten sie hervorsteigend sich wieder melden. Sie sind meine Bilder. Lachet, jubelt, weinet oder seid glücklich, ihr seid meine Bilder, und der Klang eurer Stimmen, das Wesen eurer Charaktere in aller Verschiedenheit, ihr seid dem Maler Farben."





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