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Kloster Speinshart

Wo Gebrüder Kirche schufen

Kloster Speinshart

Am diesjährigen Tag des offenen Denkmals 2011 verschafften sich über 1.000 Besucher einen Einblick in die verschiedenen Restaurierungsfortschritte bei Kloster Speinshart im Kreis Neustadt an der Waldnaab, das die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits seit 1995 zu ihren Förderprojekten zählt. Im letzten Jahr unterstützte die Bonner Stiftung die Fertigstellung der sogenannten Parade-Gastzimmer im zweiten Obergeschoss. Nun stellt sie für die weiteren Arbeiten im Westflügel nochmals 100.000 Euro bereit. Den Fördervertrag findet Abt Hermann-Josef Kugler in diesen Tagen auf seinem Schreibtisch.

1145 ermöglichte eine Stiftung des fränkischen Reichsgrafen Adelvolk von Reifenberg die Gründung des Prämonstratenserklosters Speinshart. Weltlichen Schutz sicherte dem neu gegründeten Kloster wenige Jahre später Kaiser Friedrich Barbarossa zu. Weitere Gönner des Klosters waren Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, Bischof Heinrich von Regensburg und die Landgrafen von Leuchtenberg. 1556 wurde das Kloster für ein gutes Jahrhundert aufgelöst, bis es unter Kurfürst Ferdinand Maria 1669 wieder an die Prämonstratenser des Steingadener Konvents zurückgegeben wurde. 1803 wurde Kloster Speinshart säkularisiert und 1921 neu eingerichtet.

Die von den ersten elf Prämonstratensermönchen im 12. Jahrhundert errichteten Klosterbauten waren vermutlich aus Holz. Doch im selben Jahrhundert schon begannen die Arbeiten an der massiven dreischiffigen Basilika mit ihren drei Ostapsiden, die sich teilweise bis heute in den bestehenden Mauern der barocken Klosterkirche erhalten haben. Im 14. Jahrhundert wurde das Kloster mit einer hohen Wehrmauer und einem Wassergraben umgeben, bis es 1674, baufällig geworden, durch einen Neubau ersetzt wurde.

Unter teilweiser Verwendung der romanischen Vorgängerbauten entstand bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hinein durch die Baumeister Johann Schmuzer und Johann Leonhard Dientzenhofer eine reich ausgestattete barocke Vierflügelanlage. Drei dreigeschossige Konventgebäude umfangen einen rechteckigen Innenhof und schließen südlich an die 1706 nach Plänen des Baumeisters Wolfgang Dientzenhofer errichtete Klosterkirche an. Die Stuckarbeiten und Malereien im Gotteshaus entstanden zwischen 1695 und 1700. Sie stammen von Carlo Domenico Luchese und von Bartholomeo Luchese aus dem Schweizer Dorf Mellide am Luganer See. Kirche und Kloster zählen zu den interessantesten und künstlerisch wertvollsten Schöpfungen des süddeutschen Barock.

Die DSD ermöglichte durch ihre Unterstützung die Freisetzung weiterer Fördermittel von Bund, Land, Landkreis und Kirche. Kloster Speinshart ist eines von über 180 Projekten, die die 1985 in Bonn gegründete Denkmalschutz Stiftung allein in Bayern dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören das Rathaus in Kulmbach, das Wasserschloss Rammersdorf in Leutershausen und die St. Mangkirche in Kempten.

Bonn, den 27. September 2011








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    Deutsche Stiftung Denkmalschutz