WILLIAM CAVEND
WILLIAM CAVENDISH, DUKE OF NEWCASTLE (Buch des Monats)
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Presse06.02.2010 - 06.03.2010
Reiten, Pferdezucht und Pferdedressur waren wichtige Teile der Bildung und „Formung" des frühneuzeitlichen Adeligen, galt doch das Pferd als das standesgemässe „Vehikel" schlechthin. Die Reitausbildung der Zöglinge des Adels galt als unerlässlicher Teil ihrer Vorbereitung für das höfische Leben. Von Italien, besonders Neapel, ausgehend, entstanden im 16. und 17. Jahrhundert Reiterakademien in Frankreich, England und auch an deutschen Fürstenhöfen. Wurde in der „neapolitanischen Schule" noch ein strenger, teils gewaltsamer Umgang mit den Pferden propagiert, so zeigten sich in Frankreich und England Tendenzen zu einem rücksichtsvolleren Umgang mit dem Pferd. Dessen Gehorsam sollte nicht mehr durch Bestrafungen, sondern durch behutsame Pflege, Lob und Belohnungen erreicht werden.
Auch das hier gezeigte, vom Herausgeber mit den von ihm erworbenen Kupferplatten der 1658 erschienenen französischen Erstausgabe reich illustrierte Werk A general system of horsemanship vertritt diese Auffassung. Die oft „zornige" Behandlung der Pferde durch ihre Besitzer sei die Folge des häufig geringen Wissens über den Charakter der Tiere. Im Verhältnis zwischen Mensch und Pferd sollte der Mensch darauf bedacht sein, nicht selbst zur Bestie („beast") zu werden.
Pferdezucht und Reitkunst wurden vom 17. bis ins 19. Jahrhundert auch im Fürstenhaus Liechtenstein besonders gepflegt. Ihren Höhepunkt erlebte die Pferdezucht unter Fürst Karl Eusebius (1611-1684), der sowohl das Kaiserhaus als auch zahlreiche weitere Angehörige der Hocharistokratie mit Pferden aus seinem Eisgruber Gestüt belieferte.
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Mag. Nina Kallina
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