FRANZ ANTON VO
FRANZ ANTON VON SCHEIDEL (? 1731–1801 Wien)
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Presse06.02.2010 - 06.03.2010
Naturkundliche Werke, illustriert mit kolorierten Stichen, erfreuen sich seit jeher grosser Beliebtheit bei Sammlern. Umso gesuchter sind die Vorlagen zu solchen Illustrationen, die für den Kupferstecher bestimmt waren, etwa die Aquarelle der Maria Sibylla Merian (1647-1717).
Obwohl objektive Tatsachentreue und Exaktheit der Ausführung die wichtigsten Kriterien dieser Arbeiten sind, haben sie häufig einen hohen ästhetischen Reiz und künstlerischen Wert. Zu den hervorragendsten Beispielen naturwissenschaftlicher Illustration zählt die hier gezeigte, erst vor wenigen Jahren in der Handschriftensammlung des Fürstenhauses Liechtenstein entdeckte Aquarellserie unterschiedlicher Meeresmuscheln und Schnecken von Franz Anton von Scheidel, einem im Umfeld des berühmten Botanikers Nikolaus von Jacquin (1727-1817) tätigen Illustrator. Die Aquarelle sind mit grösstmöglicher Exaktheit in der Schilderung der jeweiligen Oberflächenformationen ausgeführt. Vor allem bei den auf nur ein Objekt konzentrierten Aquarellen sind durch betonte Schlagschatten auch die haptischen Qualitäten der Muscheln und Schnecken herausgearbeitet. Bei den additiv gereihten Blättern sind die Muscheln jeweils mit Nummern versehen, um die exakte Konkordanz mit den Benennungen des ehemals zugehörigen Textbandes zu ermöglichen, der in Verlust geraten ist.
Die 208 Blätter umfassende Serie folgt der Systematisierung von Johann Carl Megerle von Mühlfeld, langjähriger Kustos am kaiserlichen Naturalienkabinett in Wien.
Presse:
Mag. Nina Kallina
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