Nachbericht
Nachbericht 320. Auktion „Alte Kunst“ am 17. Mai 2013
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Presse19.05.2013
Triumph der Skizze
In der Auktion „Alte Kunst“ bei Van Ham Kunstauktionen zeigte sich ein deutlich gestiegenes Interesse an Landschaftsstudien und Skizzen. Die Arbeiten Friedrich Loos’ aus dem Nachlass von Prof. Dr. Alois Schardt sowie die Sammlung bedeutender Werke von Robert Sterl wurden vollständig verkauft und erzielten oftmals Ergebnisse, die ein vielfaches über dem Schätzpreis liegen. Mit dem Ergebnis für Sterls Hauptwerk seiner Steinbruchdarstellungen stellte Van Ham einen internationalen Auktionsrekord auf.
Gemälde des 19. Jahrhunderts
Das Interesse an Friedrich Loos‘ kleinformatigen Arbeiten und Skizzen war so groß, dass die Gesamttaxe vervierfacht wurde. Herausragendes Los war dabei der „Blick auf Wien“ mit einem Ergebnis von 15.000 Euro. Sammler und Interessenten die leer ausgegangen sein sollten können im Herbst wieder auf Friedrich Loos bieten, wenn der zweite Teil des Nachlasses bei Van Ham angeboten wird.
Eine rege Bieterschaft am Telefon und im Saal trieb auch die Preise für Robert Sterl in die Höhe. Präsentiert wurden die Werke in einem Sonderkatalog sowie an einem Vortragsabend mit der Werkverzeichnisverfasserin Kristina Popova. Dieser Einsatz wurde mit einem internationalen Auktionsrekord belohnt, der die bisherige Höchstmarke um fast 50 Prozent übersteigt: Das Gemälde „Steinbruch mit Steinauflader am Kippwagen“ ging für 31.250 Euro an den neuen Besitzer. Alle Werke des bislang auf dem Auktionsmarkt kaum beachteten Dresdner Impressionisten wurden verkauft, so dass die Summe der Schätzpreise von 66.200 Euro ebenfalls um 50 Prozent auf rund 98.950 Euro gesteigert wurde.
Der Trend zur Studie spiegelt sich auch in dem Ergebnis für Johann Wilhelm Preyers überzeugend realistisch gemalte Trauben wider, die einen Preis von 23.750 Euro erzielten.
Zum teuersten Lot des Tages wurde Friedrich Nerlys „Blick über das Markusbecken auf Santa Maria della Salute“ mit 87.500 Euro. Nun kann sich ein russischer Kunde an der nächtlichen Ansicht Venedigs erfreuen.
Der „vergessene Impressionist“ Armand Guillaumin rief sich in Köln bei den Kunstliebhabern endlich wieder in Erinnerung. Seine farbintensive Landschaft „Les Bréjots, premiers jours de mai, le matin“ von 1917 ging für 75.000 Euro an den neuen Besitzer in Luxemburg. Auch Charles Francois Daubignys Gemälde „An den Ufern der Oise“ gefiel dem internationalen Publikum. Es wurde von einem chinesischen Kunden von 2.000 Euro auf 60.000 Euro gesteigert. Drei der fünf angebotenen Werke von Alfred von Wierusz-Kowalski gingen in zurück in die Heimat des Künstlers, die „Fröhliche Kutschfahrt im Sommer“ jedoch konnte sich ein belgischer Interessent für 35.000 Euro sichern.
Bronzen und Skulpturen
Herausragend bei den Bronzen und Skulpturen war das Ergebnis für eine Marmorbüste von Leonard Agathon. Die Darstellung des in sich ruhenden Mädchens wechselte für 21.250 Euro den Besitzer.
Arbeiten auf Papier
Die zwei Gouachen mit Ansichten Palermos von Francesco Zerilli aus dem Jahr 1832 sind faszinierend präzise gemalt. Dieses meisterliche Können wurde von einem Bieter aus der Schweiz gewürdigt, der bereit war 31.250 Euro (Lot 518) und 26.250 Euro (Lot 518 A) zu bezahlen. Für dies Paar wurde das höchste Auktionsergebnis der letzten zehn Jahre erzielt.
Alte Meister
Die Neubewertung für südamerikanische Barockmalerei wurde beim Aufruf der „Gnadenmadonna mit Fegefeuerdarstellung“ aus der Schule von Cusco deutlich. Durch zahlreiche Telefonbieter wurde sie von 6.000 Euro auf 30.000 Euro gesteigert. Das schaurig-schöne Vanitasstillleben „Memento Mori“ von Fans van Everbroeck stieß auf reges Interesse und wurde schließlich für 17.500 Euro verkauft.
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als persönlich haftender Gesellschafter geleitet wird. Jährlich finden circa zwölf international beachtete Auktionen in den Bereichen Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck und Uhren, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst, Photographie, Teppiche und Dekorative Kunst statt. Durch regelmäßig erzielte Auktionsrekorde gehört Van Ham zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland mit Spitzenpositionen im Schmuck und bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts.
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