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Ottoschwanden

Unteren Rostmühle in Ottoschwanden

Ottoschwanden

Für die Sanierung des Erdgeschosses der Unteren Rostmühle in Ottoschwanden im Landkreis Emmendingen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag überbringt Alfred Schruhl, DSD-Ortskurator Freiburg, am Dienstag, den 3. Juli 2012 um 15.00 Uhr vor Ort im Beisein von Bezirksdirektor Bodo Schöffel von der Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg an die Eigentümerin Claudia Walter.

Ottoschwanden ist seit 1971 Teilort der heutigen Gemeinde Freiamt-Ottoschwanden. Wegen seiner idyllischen Hochlage nannte es der aus dem Südbadischen stammende alemannische Dichter Johann Peter Hebel (1760-1826) "ein Dörflein nahe am Himmel". Im Mittelalter kamen Siedler aus Kenzingen, um in der Region Landwirtschaft zu betreiben. Um 880 fiel Ottoschwanden an das Kloster Andlau im Elsass. In einem dortigen Weistum, einer Rechtsquelle, von 1284 taucht erstmals der Name "Ottoswant" für den Ort auf. Seit dem 15. Jahrhundert gehört Ottoschwanden zu Baden.

Die fußläufig erreichbare Untere Rostmühle in Ottoschwanden befindet sich mitten in einer Talsohle unterhalb des Zusammenflusses des Goldbaches und des Rostbaches. Ab 1840 wurde sie als Kundenmühle für die Bauern der Umgebung genutzt, da die Obere Rostmühle nicht über ausreichend Wasser verfügte.

Da der Müller abgelegen vom Ort im Tal lebte, benötigte er neben dem Wohn- und Mühlengebäude auch einen Gewölbekeller für die Lagerung und ein eigenes Backhaus. Alle Gebäude, die Mauern und Treppen sowie die benötigten Wasserrinnen errichtete er aus handbehauenem Sandstein der näheren Umgebung. Der Massivbau des zweigeschossigen Wohn- und Mühlengebäudes mit Satteldach barg die Mühlentechnik mit dem Wasserrad-Antrieb im Erdgeschoss und im Obergeschoss die Müllerwohnung. Teile des Anwesens hat man aus dem Naturfels geschlagen und meisterlich handwerklich bearbeitet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Daraufhin stand das Gebäude fast dreißig Jahre leer.

Heute fehlt das Mühlrad, und das Mahlwerk ist in solch beklagenswertem Zustand, dass man aus Sicherheitsgründen bereits den Rest des Gebälks entfernt hat. 2009 begann die Sanierung des Gewölbekellers, in dem zuvor Müll gelagert war. Ein Kirschbaum hatte dort bereits mit seinen Wurzeln die Decke durchdrungen.

Die Untere Rostmühle, die zu einem Zentrum der Geselligkeit, des Handwerks und der Kunst wieder erwachen soll, ist nunmehr eines von über 200 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Bonn, den 30. Juni 2012/Schi








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    Deutsche Stiftung Denkmalschutz