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Eltville

Plakette erinnert an vorbildliche Restaurierung

Eltville

An der Restaurierung des Fachwerkhauses Burgstraße 4 in Eltville im Rheingau-Taunus-Kreis beteiligte sich im vergangenen Jahr auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 20.000 Euro. Nun überbringt Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der DSD, am Donnerstag, den 23. August 2012 um 15.00 Uhr eine Bronzetafel an den Eigentümer Dr. Detlef Kulessa. Durch den Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Eltville liegt am Fuß des Rheingaugebirges auf einer etwa 90 Meter hohen Terrasse über dem Rhein. Die Fruchtbarkeit der Region machte die Gegend zu einem bevorzugten Siedlungsgebiet, dessen früheste Spuren sich bis auf das 5. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.

Als Residenzstadt der Mainzer Erzbischöfe vergrößerte sich der Ort zunächst bis ins 15. Jahrhundert. Mit dem Bauernaufstand im Jahre 1525 begann in den Folgejahrhunderten der Niedergang aufgrund zahlreicher Truppendurchzüge, Besetzungen und Plünderungen. Parallel zur Einverleibung in den Preußischen Staat 1866 verlief die Forcierung von Weinanbau und Sektkellerei, wodurch Eltville einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte.

Entlang der Zufahrtsstraße zur sogenannten "Kurfürstlichen Burg" entstand 1659/1660 auf trapezförmigen Grundriss ein zweigeschossiges, traufständiges Fachwerkhaus, das 1784 stark umgebaut wurde. Das Satteldach ist schiefergedeckt und das Zierfachwerk wurde sichtbar belassen. Ungewöhnlich ist die wechselnde Erschließung in den Geschossen. Erreicht man die zweiläufige Treppe im Erdgeschoss mittig über einen breiten Flur, wird man im Obergeschoss über einen firstläufigen Flur zu einer einläufigen Treppe an der Giebelwand geführt. Hier liegen straßenseitig drei annähernd gleich große Räume, die ursprünglich gleich einer Enfilade - Raumflucht - durch Türen miteinander verbunden waren. Im Erdgeschoss befand sich ursprünglich ein saalartiger Raum mit einer Feuerstelle. Eine weitere Brandstätte befand sich in den Räumlichkeiten auf der anderen Seite des Flures. Deckenbalken und Dachkonstruktion waren für Lagerzwecke dimensioniert. Über eine großzügige Ladegaube wurden die Waren ins Innere transportiert.

Bei Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahren fand man zahlreiche Ausstattungsdetails und Malereien aus den beiden Bauperioden des Gebäudes. Diese Fassungen der Innenräume wurden nach der konstruktiven Sicherung und Dachsanierung sowie des Rückbaus der modernen Umbauten und einer Befunduntersuchung abschließend wiederhergestellt. Das Eltviller Fachwerkhaus ist eines von über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Bonn, den 21. August 2012/Schi








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