Nachbericht Au
Nachbericht Auktion 172 Russisches Kunsthandwerk 10. Mai 2008
-
Presse26.05.2008
Über 260 Positionen von edelstem russischem Kunsthandwerk kamen am 10. Mai 2008 zum Aufruf. Bereits um das erste Los entfachte sich ein heftiges Bietgefecht. Der auf 18.000 Euro geschätzte Kowsch (Moskau, 1752) mit einer Widmungsinschrift der Zarin Elisabeth von Russland an zwei bedeutende Kosakenführer, schnellte auf 32.000 Euro hoch und wurde an einen erfolgreichen Telefonbieter in den USA verkauft. Die Drähte liefen erneut heiß, als der erste von zwei Prunkhumpen (Moskau, Warwara Alekseewna Baladanowa, 1896-1908) aufgerufen wurde. Die Stimmung im Auktionssaal war zum Zerreißen gespannt, als mehrere Telefonbieter gegeneinander antraten und der bei 3.800 Euro angesetzte Preis bei 20.000 Euro zum Stillstand kam. Der zweite Prunkhumpen mit dem für Russland beliebten Motiv der Troikafahrt erzielte einen Preis von sogar 24.000 Euro. Eine Tischdekoration mit einer aufwendig gearbeiteten Silbermontierung (Moskau, Chlebnikow, 1908-1917) mit plastisch gearbeiteten Alkonosts wurde für 17.000 Euro verkauft.
Zum Aufruf kam ebenfalls ein Hahn aus Nephrit von Fabergé, in der Art, wie er auch bereits am Hof des Zaren nachgewiesen werden konnte. Bei mehreren Interessenten erhöhte sich der Preis bis auf 15.500 Euro hoch und verdoppelte damit den Startpreis von 7.500 Euro.
Im Bereich der religiösen Kunst stießen schon im Vorfeld zwei Cloisonné-Email-Ikonen auf großes Interesse. Während der Auktion traten gleich mehrere Anwärter um diese beiden seltenen Stücke an. Eine Ikone, welche die Muttergottes von Kazan (Moskau 1896-1908) zeigt, erreichte einen Zuschlagspreis von 4.500 Euro. Wesentlich hartnäckiger erwies sich ein Telefonbieter bei der Ikone mit der Muttergottes von Wladimir (Moskau, 1. Artel, 1896-1908). Der Schätzpreis steigerte sich um ein vielfaches, als das Gefecht letztendlich bei 29.000 Euro zum Erliegen kam.
Ebenfalls große Sprünge machten eine Tasse und Untertasse (Moskau, Wchuternas, Oganes K. Tatevosyan (Entwurf), 1920) mit einem außergewöhnlichen, politisch geprägten Dekor: thematisiert und künstlerisch umgesetzt wurde der 1920 in Baku stattfindende „Congres Comintern". Der Schätzpreis wurde von 1.500 Euro auf 10.000 Euro katapultiert.
Die Sparte Gemälde hatte zwei Glanzlichter: ein Ölgemälde von Wladimir Georgiewitsch von Bechtejeff (1878-1971) erzielte einen Zuschlagspreis von 12.000 Euro. Ein Gemälde des Künstlers Vladimir Ovchinnikov wurde mit 14.000 Euro zugeschlagen.
Die angegeben Preise sind ohne die zuzüglichen 26% Aufgeld
Alle Angaben ohne Gewähr