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Opernhaus Bayreuth

Monument barocker Repräsentationskultur

Opernhaus Bayreuth

"Markgräfliches Opernhaus Bayreuth - einzigartiges Monument barocker Theaterkultur": So lautet der Titel des Welterbe-Antrags, der von der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO in Paris eingereicht wurde. Vom 24.6.-6.7. tagt in St. Petersburg das Welterbekommitee der UNESCO, das über seine Annahme entscheidet.

Warum Welterbe?
Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth verkörpert in außergewöhnlicher Vollendung und Erhaltung den Typus des höfischen Opernhauses und Festraumes des 18. Jahrhunderts. Neben dem Schloss war das Theater die wichtigste Repräsentationsplattform der absolutistischen Gesellschaft. Das Markgräfliche Opernhaus vermittelt in außerordentlicher Authentizität die höfische Theater- und Festkultur des 18. Jahrhunderts, die sich anderswo fast nur noch aus Schrift- und Bildquellen rekonstruieren lässt.

Die Bauherrin
Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), die Schwester Friedrichs II. des Großen, zählt ohne Zweifel zu den bedeutendsten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts. Das Markgräfliche Opernhaus ist die großartigste Schöpfung, die die Nachwelt ihr und ihrem Gemahl Markgraf Friedrich zu verdanken hat. Sie wirkte selbst als talentierte Komponistin, Intendantin und Regisseurin auf ihrer Bühne. Berühmt sind auch ihre mit spitzer Feder verfassten Memoiren.

Das Opernhaus diente aber nicht nur dem Musikgenuss, sondern vor allem der Repräsentation und der höfischen Festkultur: Das Erscheinen des Markgrafenpaares war genauso wichtig wie die Theateraufführung selbst. Im Gesamteindruck des Innenraums nimmt die Fürstenloge daher eine herausragende Stellung ein. Die gesamte Gestaltung und Dekoration diente einzig der Verherrlichung des Herrschers.

Der Architekt
Giuseppe Galli Bibiena (1696-1757) war der der wohl berühmteste Theaterarchitekt seiner Zeit. Außerdem war er der namhafteste Vertreter einer europaweit führenden Dynastie von Theaterarchitekten, die den Bau von Opernhäusern in der Barockzeit zur Vollendung gebracht haben. Die Herrscherhäuser ganz Europas beriefen die Bibiena als Spezialisten für Theaterarchitektur und Bühnenbilder.

Außer dem Markgräflichen Opernhaus hat sich leider keines der zahlreichen Theater des kaiserlichen Theaterarchitekten und seiner Familie in dieser Vollständigkeit erhalten. Daher lässt sich die Blüte des höfischen Opernbaus nur noch in Bayreuth unverfälscht studieren.

Restaurierung
Die bevorstehende Restaurierung des Markgräflichen Opernhauses ist das größte Projekt dieser Art, das die Bayerische Schlösserverwaltung in den kommenden Jahren in Angriff nimmt. Die geplante Instandsetzung umfasst baulich-konstruktive Maßnahmen, die Ertüchtigung des Brandschutzes, die Restaurierung des historischen Zuschauerraumes, die Verbesserung der konservatorischen Rahmenbedingungen, die Instandsetzung der Haus- und Bühnentechnik sowie technische Installationen für eine neue museale Präsentation.

Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages genehmigte am 30. März 2011 Gesamtkosten in Höhe von 18.880.000 Euro für diese Maßnahmen. Die vorbereitenden Arbeiten (z.B. Gerüstaufbau) sollen zum 1. Oktober 2012 aufgenommen werden. Der Baubeginn ist für Anfang 2013 vorgesehen. Die Gesamtmaßnahme soll plangemäß Ende 2016 fertig gestellt sein. In dieser Zeit kann das Opernhaus leider nicht bzw. nur stark eingeschränkt besichtigt werden. Sie sollten sich mit Ihrem Besuch daher am besten beeilen!








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  • Fassade des Markgräflichen Opernhauses © Bayerische Schlösserverwaltung
    Fassade des Markgräflichen Opernhauses © Bayerische Schlösserverwaltung
    Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser
  • Blick zur Bühne © Bayerische Schlösserverwaltung
    Blick zur Bühne © Bayerische Schlösserverwaltung
    Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser
  • Allegorie der Fama über dem Bühnenportal © Bayerische Schlösserverwaltung
    Allegorie der Fama über dem Bühnenportal © Bayerische Schlösserverwaltung
    Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser
  • Schnitzerei an der Brüstung des zweiten Ranges © Bayerische Schlösserverwaltung
    Schnitzerei an der Brüstung des zweiten Ranges © Bayerische Schlösserverwaltung
    Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser
  • Allegorie des Lebens auf der Fürstenloge © Bayerische Schlösserverwaltung
    Allegorie des Lebens auf der Fürstenloge © Bayerische Schlösserverwaltung
    Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser