Karikatur
FÜR IMMER DEIX
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Presse31.10.2012
Manfred Deix (geb. 1949), der wie kein anderer Einblicke in die Untiefen der „österreichischen Seele“, wie er sie sieht, bietet, wird in dieser Schau in all seinen Facetten gezeigt.
„Karikatur ohne Bissigkeit, Drastik, Schärfe ergibt für mich keinen Sinn. Man hat mir oft Geschmacklosigkeit und Brutalhumor vorgeworfen. Wer denn, wenn nicht Satiriker, soll die Dinge beim Namen nennen?“ Manfred Deix
Das Land Niederösterreich baut seit 2001 unter Mitarbeit des Karikaturmuseum Krems eine Samm- lung von Karikaturen, Cartoons, Comic und kritischer Grafik auf. Mittlerweile umfasst die Sammlung mehrere Tausend Originale – neben vielen internationalen Positionen findet sich darin auch die größte Sammlung von Cartoons von Manfred Deix.
FÜR IMMER DEIX gibt einen einzigartigen Einblick in die sorgfältig aufbewahrten Meisterwerke, wertvolle Blätter in Aquarell auf Karton – eine Zeitreise in die Untiefen der österreichischen Seele. Die Arbeiten sind katalogisiert und wissenschaftlich aufbereitet, bevor sie wieder unter optimalen konservatorischen Bedingungen bewahrt werden. So ist auch sichergestellt, dass nachfolgende Generationen in den Genuss von Arbeiten mit unverfälschten Farbwerten in höchster Qualität kommen.
Losgelöst von der Aktualität sind die Arbeiten von Manfred Deix längst Kunstwerke, Klassiker der österreichischen Karikatur und stilprägend – auch Vorbild für viele Künstlerkollegen.
Herr und Frau Österreicher, auch bekannt als „Deix-Figuren“, werden kritisch durchleuchtet und immer wieder unsanft von der „Insel der Seligen“ in die Realität zurückgeholt. Politiker werden schonungslos unter die Lupe genommen, die Eitelkeiten der sogenannten Bussi-Bussi-Gesellschaft werden bloßgestellt und auch die Kirche samt „Bodenpersonal“ (sic) erntet Spott. Deix provoziert, schockiert und rührt an gesellschaftliche Tabus wie selten zuvor ein österreichischer Künstler. Er polarisiert und ist unermüdlich in seiner Kritik an gesellschaftlichen Zwängen, Fremdenhass und Scheinheiligkeit.
„Deix wurde sehr schnell zu unserem Lieblingszeichner. Sein Humor, seine Sicht der Dinge (von Politik bis Erotik), seine Lust an der Provokation (die ich anfangs gelegentlich einbremsen musste) passten perfekt zum Spirit der Magazine, wie ich ihn im Sinn hatte. Seinem unverwechselbaren, scheinbar altmodisch heranschleichenden Stil, der die Inhalte perfekt transportiert, kann und will man sich nicht entziehen. Für mich ist es immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sich Deix-Figuren über Deix-Figuren amüsieren. Manfred Deix ist der ultimative Porträtist des Homo austriacus. Oscar Bronner
Mit fast hellseherischen Fähigkeiten bringt Deix Skandale ans Licht und bannt die Wahrheit – komprimiert durch seine künstlerische Kraft – auf Papier. Eine ungemütliche Wahrheit, die einerseits auf offene Ablehnung stößt und andererseits seine stetig wachsende Fangemeinde jubeln lässt.
„Er kommentiert die condition humaine und tut es auf eine ätzende Weise, wie es sie seit Karl Kraus nicht mehr gegeben hat. Seine Themen sind diese ekelerregende Gemütlichkeit, die vorgibt, es sei eh nix passiert, und die Arroganz, die verkündet, den Walzer, den Gugelhupf und den Handkuß habe man aus dem Ärmel geschüttelt, und die Donau sei blau wie eh und je. Billy Wilder
Als Kontrastprogramm zu den aufwendig aquarellierten Bildern aus Sammlungsbeständen werden in der Ausstellung noch nie veröffentlichte Skizzen gezeigt, die bis dato versteckt vor Publikumsaugen im Skizzenbuch von Manfred Deix immer an seiner Seite waren. Flüchtige Zeichnungen, die nicht unbedingt als Cartoons für Magazine umgesetzt werden. Aber gerade diese Momentaufnahmen charakterisieren Arbeitsweise und Absichten des Künstlers, der konsequent und unbeirrt seinen Weg geht.
„Manfred Deix ist der Stift, mit dem Karl Kraus gezeichnet hätte.“ Henryk M. Broder
FÜR IMMER DEIX als Ausstellung bietet den Besucherinnen und Besuchern einen optimalen Einstieg in die Welt von Manfred Deix, begeistert aber auch Fans der ersten Stunde mit den Klassikern aus der Sammlung des Landes Niederösterreich. Der teilweise unfertige Charakter seiner Skizzen, die zumeist in Bleistift und Aquarellfarbe ausgeführt sind, ermöglicht einen offenen Blick auf Arbeitsweise und Denkprozess des Künstlers.
Passend zu den Deix’schen Jagdszenen ist als besonders Highlight die Installation „Weidmannsheil“ von Gerhard Blabensteiner – Präparatormeister aus Zwettl - als humorvolles und interaktives Fotomotiv für Besucherinnen und Besucher zu sehen, das einen grotesken, satirischen Rollentausch von Mensch und Tier darstellt.
Kurator: Gottfried Gusenbauer
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