Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag für die Fassadensanierung

Feuchtigkeitsschäden in der Dach- und Fachwerkkonstruktion machen dem Historischen Rathaus im baden-württembergischen Backnang seit Jahren zu schaffen. Decken hängen durch, in der Fassade haben sich Risse aufgetan, an manchen Stellen ist der Putz abgeplatzt, einige Gefache haben sich abgelöst. Hilfe kommt nun auch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Am Dienstag, den 26. Januar 2010 um 10.00 Uhr überbringt Dr. Emanuel Gebauer, Ortskurator Waiblingen der DSD, im Beisein von Dr. Friedhelm Repnik, Geschäftsführer von Toto-Lotto Baden-Württemberg, einen Fördervertrag über 40.000 Euro für die anstehende Fassadensanierung des Rathauses im Rems-Murr-Kreis an Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper. Neben der DSD unterstützen auch Bund und Land die Restaurierungsmaßnahmen.

Das historische Rathaus von Backnang ist ein freistehender, dreigeschossiger Bau mit Satteldach, über dem östlichen Schmuckgiebel erhebt sich ein kleiner Uhrturm. Der stattliche und aufwändig gestaltete Stein- und Fachwerkbau zählt zu den wichtigen Beispielen dieser Baugattung in Südwestdeutschland. Der Rathausbau wurde im Kern um 1600 durch Baumeister Georg Beer errichtet. Von diesem ursprünglichen Gebäude hat sich nach einem Brand 1693 insbesondere das massive, tonnengewölbte und vollständig unterkellerte Sockelgeschoss erhalten. Die beiden Fachwerkobergeschosse setzte man erst im Jahr 1716 wieder auf. Das obere Geschoss ist mit reichen Schmuckformen versehen. Das Erdgeschossgesims schmücken Trägerfiguren und Volutenkonsolen, die Bezug auf das frühere Obergeschoss nehmen.

Die letzte Instandsetzung des noch heute als Rathaus genutzten Gebäudes erfolgte 1955. Weil erneut Schäden aufgetreten waren, begann 2008 die Dach- und Fassadensanierung an der West- und Nord- sowie einem Teil der Ostseite, in einem letzten Bauabschnitt erfolgt nun die Sanierung der restlichen Ost- und der Südseite.

Das Historische Rathaus in Backnang ist somit eines von über 130 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn allein in Baden-Württemberg dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

Bonn, den 22. Januar 2010/Schi