Legenden und E
Legenden und Efeu ranken sich um den Rolandsbogen
-
Presse30.09.2010
Am Donnerstag, den 30. September 2010 um 11.00 Uhr berbringen Erich Engelke und Dr. Eckhard Wegner von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Beisein von Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz einen Fördervertrag in Höhe von 25.000 Euro für die Mauerwerkssanierung des Rolandsbogens in Remagen im Landkreis Ahrweiler an Jörg Pierdzig von der Developvisio Real Estate GmbH.
Erzbischof Friedrich I. gründete die Burg Rolandseck bei Remagen im 12. Jahrhundert als kölnische Feste. Am steilen Abhang des Rodderbergs oberhalb des Rheintals gelegen, diente die Festung zusammen mit den naheliegenden Burgen Drachenfels und Wolkenburg der Sicherung der Südgrenze des geschlossenen kurkölnischen Territoriums. 1475 wurde die Veste im Burgundischen Krieg zerstört. Im 17. Jahrhundert nutzte man die Ruine als Steinbruch, unter anderem für das unterhalb der Burg auf einer Rheininsel gelegene Kloster Nonnenwerth. Karls des Großen bevorzugter Ritter Roland soll - so die Rheinlandsage des 19. Jahrhunderts - vom Rolandsbogen hinab nach Nonnenwerth hinabgeschaut haben, weil seine Braut in dem Glauben, er sei bei einem Feldzug gefallen, dort ins Kloster eingetreten war.
Der sogenannte Rolandsbogen hat sich als letzter hoch aufragender Bauteil der Burg neben ansonsten lediglich wenigen Mauerzügen am Berghang erhalten und entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem Wahrzeichen der Rheinromantik, die Maler und Dichter inspirierte. Weder Loreley noch Drachenfels werden in der Dichtung dieser Zeit so häufig beschrieben.
Nach dem Einsturz des Rolandsbogens im Jahr 1839 rief der Dichter Ferdinand von Freiligrath in der Kölnischen Zeitung zum Wiederaufbau und zu einer Spendensammlung auf. Bereits ein Jahr später konnte daraufhin der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner den Bogen wieder errichten. Doch im 20. Jahrhundert kam es durch mangelhaft betriebene Bauunterhaltung wieder zu zu Schäden am Rund und an der unteren Brücke am Zugang zur Burgruine. Dort ließen sich vor allem Mauerwerksrisse feststellen, während die Mörtelauswaschungen und Steinausbrüche am Bogen die Einsturzgefahr erhöhten. Im Vorhinein galt es gleich mehrere Fragen zu lösen, die nach und nach geklärt wurden. Denn am Mittelrhein ist der Rolandsbogen zusammen mit dem Drachenfels und der Loreley ein Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung. Um ihn ranken sich nicht bloß zahlreiche Legenden der Vergangenheit, sondern auch die Efeuzweige der Gegenwart, nur dass letztere den Mörtel angreifen und zunehmend versanden lassen. Die neue Eigentümerin des Areals beabsichtigt daher, den Rolandsbogen zu sanieren und die Mauerreste der Burgruine einschließlich der historischen Wegeführungen wieder sichtbar zu machen, um den Rolandsbogen mit Ruinenresten und Restauration wieder aufzuwerten und touristisch neu zu beleben.
Der Rolandsbogen in Rolandseck bei Bonn zählt nun zu den über 100 Förderprojekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 allein in Rheinland-Pfalz dank privater Spenden und Mitteln der Fernseh-Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege gefördert.
Bonn, den 29. September 2010/Schi