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Kloster Roggenburg

Großartige barocke Anlage wird weiter saniert

Kloster Roggenburg

Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits in den beiden vergangenen Jahren für die Restaurierung des Kapitelsaals und des Sommerrefektoriums von Kloster Roggenburg im Kreis Neu-Ulm 230.000 Euro zur Verfügung gestellt hat, beteiligt sie sich in diesem Jahr an der Fassadeninstandsetzung des Südflügels. Den Fördervertrag in Höhe von 70.000 Euro überbringt Dr. Bernt von Hagen, DSD-Ortskurator Augsburg, vor Ort am Montag, den 3. Oktober 2011 um 14.00 Uhr im Beisein von Beatrix Numberger von Lotto Bayern an Pater Gilbert Kraus, den Provisor des Klosters.

Kloster Roggenburg ist ein ehemaliges Praemonstratenserstift, das der Überlieferung nach 1126 gegründet und 1444 zur Abtei erhoben worden ist. Ab 1544 war es unmittelbar dem Reich unterstellt. Ein großes geschlossenes Herrschaftsgebiet verschaffte dem Stift jahrhundertelang seine große Blüte, die erst mit der Säkularisierung 1802 endete.

Die heutige katholische Pfarrkirche St. Mariäe Himmelfahrt ist eingebunden in eine intakte Klosteranlage, deren Gebäude weitgehend aus dem Barock stammen. Die Gebäude nach Entwürfen von Christian Wiedemann und Jakob Kehle entstanden überwiegend im 18. Jahrhundert. Nebengebäude wie das 1690 errichtete Wirtschaftsgebäude im Westen und der 1775 bis 1780 östlich ergänzte Wirtschaftstrakt ergänzen die Anlage.

Der Kapitelsaal mit dem südlich angrenzenden Altarraum, der heute als Werktagskapelle genutzt wird, liegt im Erdgeschoss des Mittelflügels. Seinen repräsentativen Charakter erhält der Kapitelsaal vor allem durch den Deckenstuck und die beiden Fresken in der weiß und teilweise farbig gehaltenen Decke. Das Sommerrefektorium liegt im Erdgeschoss des Mittelrisalits. Hier ist es ebenfalls der Deckenstuck und vor allem die Fresken von Franz Martin Kuen, die dem Saal seine edle Gestalt geben. Der Ostflügel entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und ist der Blickfang im Bibertal. Sein Zentrum bildet das sich zum inneren Hof hin orientierende repräsentative Haupttreppenhaus, das sich geschossweise in Arkaden öffnet. Der Treppenanlage vorgelagert sind Erschließungsgänge, die vorwiegend zu Wohn- und Arbeitsräumen führen. Die Eingangstüren sind mit Supraporten in Form gemalter Ädikulen aufwendig gestaltet. In allen Geschossen findet sich reicher Bandel- und Rahmenwerkstuck.

Kloster Roggenburg ist eines von über 180 Projekten, die die 1985 in Bonn gegründete Denkmalschutz Stiftung allein in Bayern dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte.

Bonn, den 30. September 2011/Schi








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