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Ergebnisse der 675. Auktion Asiatische Kunst

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Ganz im Zeichen des kaiserlichen Drachens: Ergebnisse der 675. Auktion Asiatische Kunst

STUTTGART. Mit dem Neujahrstag 2012 beginnt in China das Jahr des Wasser-Drachens. Man sagt, sein Temperament werde von begeisternden Ideen und Visionen beflügelt. Ob sich ein Sammler aus Shanghai von diesem Glücksbringer hat leiten lassen, ist nicht bekannt. Jedenfalls hat er am 4. November 2011 bei Nagel in Stuttgart für eine Pilgerflasche der Qianlong-Zeit, dekoriert mit eisenroten Drachen zwischen blauen Wellen und seitlichen Handhaben in Form von Drachen (chilong), netto 1 Mill. € bewilligt.

Mit Aufgeld bezahlte der Kunde 1,33 Mill. € (oder umgerechnet 1,828 Mill. Dollar bzw. 1,145 Mill. Pfund). Eine ähnliche Flasche (Typ bianhu) war zuletzt im Dezember 1995 bei Phillips in London zu finden; damals erzielte die ‚moon flask’ 350.000 Pfund und hatte ihre Taxe verzehnfacht. Pilgerflaschen gab es in verschiedenen Variationen, aber solche mit realistischen Drachen als Handhaben waren und sind selten (Los 71, H. 34, 5 cm, Taxe 30.000/50.000 €).

Insgesamt wurden mit der 675. Auktion Asiatische Kunst brutto 17,15 Mill. € umgesetzt (inkl. 33 % Aufgeld). Die Verkaufsquote betrug wertmäßig 152 Prozent. Es zeigte sich, dass gute, authentische Objekte immer noch sehr hohe Preise erzielen. Diese werden inzwischen nahezu ausschließlich von Privatsammlern bestimmt. Der Handel hat sich aus dem obersten Preissegment weitgehend zurück gezogen. 95 Prozent der Objekte gingen an Kunden aus China und Taiwan, 5 Prozent wurden an europäische Sammler verkauft.

Überhaupt wurde das chinesische Porzellan in der Auktion sehr gut verkauft. Der genannte Kunde aus Shanghai ersteigerte auch einen seltenen Satz von zehn kaiserlichen Weinbechern aus Porzellan. Auch diese waren mit eisenroten Drachen dekoriert und stammten aus der Ära Qianlong. Sie wurde bei 260.000 € zugeschlagen (Los 61, D. 6,2 cm, Taxe 60.000/100.000 €).

In den Handel nach Hongkong ging zum Beispiel eine seltene, unterglasurblau mit Drachen dekorierte Porzellanschale der Yongzheng- Zeit; der Hammer war bei 200.000 € zum unteren Schätzpreis gefallen (Los 63, D. 24,6 cm, Taxe 200.000/300.000 €).

(Los 63, D. 24,6 cm, Taxe 200.000/300.000 €). Ein einziger deutscher Sammler von kaiserlichen Porzellanen konnte bei diesem Preisgefüge mithalten. Er sicherte sich unter anderem einen kaiserlichen Teller mit unterglasurblauem zitronengelbem Fond bei 340.000 Gardenien-Dekor auf € (Los 11, D. 19,7 cm, Taxe 150.000/250.000 €). Auch eine mintgrüne Vase wanderte bei 250.000 € an diese Adresse (Los 58, H 22,5 cm, Taxe 150.000/200.000 €).

Bei den chinesischen Malereien waren die fünf Hängerollen von Qi Baishi (1864-1957) besonders gefragt. Sie wurden einst von dem deutschen Architekten Selman Selmanagic (1905-1986) im Atelier des Künstlers in Peking erworben. Zusammen brachten die fünf Bilder eine Summe von 1,075 Mill. € und gingen an drei verschiedene Kunden in Peking. Das teuerste der fünf Bilder zeigte einen Chinakohl, rote Rüben und Heuschrecken, war 1949 datiert und mit folgender Signatur versehen: „gemalt von neunundachtzigjährigen Alten Baishi“ (Los 48, Maße 105,5 x 34 cm, Taxe 30.000/50.000 €).

Sehr hohe Preise brachten auch zwei chinesische Pinselbecher aus Rhinozeroshorn, 17. Jahrhundert. Der eine war mit Landschaftsszenen, Gebirgsbächen und aufschäumenden Wellen, meisterhaft beschnitzt und trug die Signatur ‚Wenshu’, der andere zeigte eine Gebirgslandschaft mit einem Gelehrten. Die Becher erzielten 330.000 € bzw. 310.000 € (Los 23, H. 9,1 cm, Taxe 180.000/250.000 € bzw. Los 24, H. 14,2 cm, Taxe 120.000/180.000 €).

Rekordverdächtig sind die 175.000 €, die für eine große Blanc-de- Chine Figur des auf einem Drachenkopf stehenden Guanyin bewilligt wurden. Diese Figur trug zwei Siegel ‚Xu yun lin zhi’, welche von Xu Youyi (1887-1940) benutzt wurden. Xu Youyi war ein führender Keramiker in Dehua, welches seit der Ming-Zeit ein Zentrum für die Porzellanherstellung war. Erstaunlich war, dass für eine relativ junge Porzellanfigur ein so hoher Preis bezahlt wurde. Vermutlich ist es der höchste für eine Arbeit von Xu Youyi (Los 82, H. 86 cm, Taxe 60.000 €). War Dehua-Porzellan, noch vor ein paar Jahren kaum gefragt, liegt derzeit im Trend wie auch Porzellan aus Yixing. Die Stadt, 120 km westlich von Shanghai gelegen, ist ebenfalls seit mehreren tausend Jahren ein Zentrum der Keramikproduktion. Die aus Zisha-Ton gefertigten Waren erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Eine feine Kanne der Kangxi- Periode zum Beispiel, mit Relief-Dekor eines Pflaumenblütenzweiges und Schmetterlingen, wurde mit bemerkenswerten 19.000 € bewertet (Los 120, L. 14.8 cm, Taxe 2.000 €).

Eine erstaunliche Preissteigerung vollzog sich auch bei einem in Panel mit dem beliebten Dekor von Antiquitäten und Blüten im Zitan-Rahmen. Trotz der schlechten Erhaltung - die Lackoberfläche war zum großen Teil abgerieben – konnte sich das Objekt der Qianlong-Zeit auf 180.000 € steigern und bestätigte damit seine kaiserliche Provenienz (Los 564, Taxe 6.000 €).








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  • Pilgerflasche der Qianlong-Zeit, dekoriert mit eisenroten Drachen zwischen blauen Wellen und seitlichen Handhaben in Form von Drachen (chilong), netto 1 Mill. € bewilligt.
    Pilgerflasche der Qianlong-Zeit, dekoriert mit eisenroten Drachen zwischen blauen Wellen und seitlichen Handhaben in Form von Drachen (chilong), netto 1 Mill. € bewilligt.
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  • Paar Huanghuali-Armlehnstühle in Form der Mützen Südlicher Beamter  China, 17. Jh. H. 116 cm  Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 824.000
    Paar Huanghuali-Armlehnstühle in Form der Mützen Südlicher Beamter China, 17. Jh. H. 116 cm Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 824.000
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  • Millionenpreis, den unser Spitzenstück (Losnummer 71) am vergangenen Freitag erzielt hat, stellt auch einen Rekord dar:     Die Pilgerflasche der Qianlong-Zeit war das teuerste chinesische Porzellanobjekt, das je in einer Auktion in Deutschland versteigert worden ist.
    Millionenpreis, den unser Spitzenstück (Losnummer 71) am vergangenen Freitag erzielt hat, stellt auch einen Rekord dar: Die Pilgerflasche der Qianlong-Zeit war das teuerste chinesische Porzellanobjekt, das je in einer Auktion in Deutschland versteigert worden ist.
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