Dorotheum: Spi
Dorotheum: Spitzenpreise für noble Herkunft
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Presse05.03.2007 - 15.03.2007
Großer Anklang und hohe Ansteigerungen bei der Auktion „aus aristokratischem Besitz“
Dass die Herkunft eines Objektes ein schlagendes Argument für die Preisbildung sein kann, zeigte die Auktion „Aus aristokratischen Besitz“ am 1. März 2007 im Wiener Dorotheum lebhaft. Zahlreiche Sammler verschiedenster Sparten interessierten sich brennend für die rund 280 angebotenen Objekte aus aristokratischem Besitz. Edles Interieur und Kunst, bis hin zu wertvollen Uhren und Silber nobler Herkunft füllten den Auktionssaal und waren heiß umkämpft. Darunter fanden sich Kostbarkeiten aus Sammlungen berühmter Persönlichkeiten und Familien aus der österreichischen Geschichte wie Althann, Liechtenstein, Windisch-Graetz oder Colloredo, die sich als großer Anreiz für die Bieter erwiesen. Und neben dem regen Interesse im Saal machten sich auch die vielen telefonischen Mitbieter aus dem Ausland auffallend bemerkbar.
Ein russicher Sammler gewann das Bietgefecht um eine komplette große Wandvertäfelung aus dem Audienz-Saal im Palazzo Lodron in Trient, Sitz des heutigen Regionalverwaltungs-gerichtes. Die vierseitige Boiserie in modifizierter Frühbarockstilform um 1860/65 aus Zirbenholz mit reliefartigen Pilastersäulen wurde schließlich für 44.000 Euro zugeschlagen (Kat. Nr. 136).
Für Aufsehen sorgte das Paar prachtvoller Alabastervasen (Kat. Nr. 96) aus Frankreich um 1830 aus dem Besitz der Grafen von Pourtalès, das um das elffache des unteren Schätzwertes für 18.000 Euro den Besitzer wechselte. Der urnenförmige Körper ist reich mit ”bronze doré” – Montierung verziert, die seitlichen Handhaben in Form von geflügelten Fabelwesen.
Wie bereits vom Experten Alexander Doczy erwartet, waren die diversen Empireuhren aus dem Besitz des Grafen Althann besonders erfolgreich. Spitzenreiter darunter das originelle Exemplar mit der Kat. Nr. 215, eine Vestalin mit Loorberkranz darstellend. In der Hand hält sie eine Vase, in der die Uhr integriert ist. Erst bei 14.600 Euro, dem fast zehnfachen des Schätzpreises, nahm das Bietgefecht ein Ende.
Ebenfalls heiss umkämpft, der josefinisch-klassizistische Karten- bzw. Notenschrank (Kat. Nr. 239) aus der Zeit um 1780 aus dem Besitz des Prinzen Windisch-Graetz. Es war der Aufbewahrungsschrank von Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz, dem vom österreichischen Kaiser das Oberkommando während des Oktoberaufstands übertragen wurde. Am 31. 10. 1848 drang dann das Militär unter Windisch-Graetz’s Führung in Wien ein und verhalf der Gegenrevolution zum Sieg. Bei einem unteren Schätzpreis von 10.000 Euro konnte der Bieter das Stück schliesslich für 29.000 Euro mit nach Hause nehmen.
Pressestelle: Mag. Constanze Werner, Tel. + 43 1/515 60-406