Kaupp
Die Moderne im badischen Süden
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Presse22.12.2011
Bedeutende Moderne im badischen Süden Überraschende Ergebnisse beim Auktionshaus Kaupp
Das Auktionshaus Kaupp in Sulzburg zwischen Freiburg und Basel hatte am vergangenen Wochenende zu seinen Herbstauktionen geladen. Neben den klassischen Kunstgattungen setzte Auktionator Karlheinz Kaupp einen neuen Schwerpunkt auf die Moderne und Zeitgenössische Kunst. Der lang geplante Schritt, in dem an Frankreich und die Schweiz angrenzenden reichen Baden, aufregende Kunst der jüngeren Vergangenheit zu versteigern, hatte sehr großen Erfolg. Der Zuspruch internationaler Bieter war so gewaltig, dass der straffe Zeitplan völlig gekippt wurde.
Mit sehr moderaten Startpreisen kamen ca. 400 Werke zum Aufruf, darunter über 200 Objekte aus einer Privatsammlung der ZERO Kunst. Dieses Angebot sorgte für einen vollen Saal, und zeitweise verfolgten mehr als 150 Zuschauer die Live-Übertragung im Internet. Nahezu 500 Telefonbieter kämpften um die begehrten Sammlerstücke. Namhafte Museen und Stiftungen aus New York, Buenos Aires, Japan und Italien engagierten sich so stark, dass zahlreiche Werke bis auf das Zehnfache des Limits gehoben wurden.
Cuno Amiets «Brustbild einer Frau» (Abb. 85306) eröffnete den zweiten Auktionstag mit einem Zuschlag von 36.000 €; Christos «Wrapped Trees» (Abb. 86434) wurde für 46.000 € vergeben und sein Werk «Empaquetage» (Abb. 84741) von 1963 erreichte sogar 60.000 € bei einem Limit von nur 7.000 €.
Die Arbeiten aus dem ZERO-Umfeld setzten neue internationale Maßstäbe. Der Düsseldorfer Künstlergruppe ging es Ende der 50er-Jahre um den Übergang, um neue Kunst für eine sich neu abzeichnende Welt, in der die herkömmliche Malerei ausgedient haben sollte. Dieser programmatische Anspruch erlebt jetzt eine Rückkehr, die sich in einem außerordentlich großen Interesse am Kunstmarkt ausdrückt. So konnte Jef Verheyens «Lichtstrom II» (Abb. 84704) von 4.500 € auf 36.000 € gehoben werden, Lucio Fontanas «Concetto spaziale» (Abb. 84713) aus «La Lune en Rodage» konnte seinen Preis mehr als verdreifachen und Piero Manzonis «Linea 8 M. Long» (Abb. 84722) erreichte einen Rekordpreis von 40.000 € (Limit 4.000 €). Der in Yves Kleins Wohnung ausgerufene Nouveau Réalisme kommt in seinem Bild «M1, rot» (Abb. 84719) von 1959 hervorragend zum Ausdruck – den Bietern war die 6 x 15 cm große Papierarbeit 59.000 € Wert.
Heinz Macks Papierarbeit «Struktur» (Abb. 84718) wurde für 11.000 € abgegeben und die Papierarbeit «Farbvariationen in Grün» (Abb. 84730) von Gotthard Graubner, 1963, erreichte stolze 30.000 €. Das Objekt «Constante Indéterminée» (Abb. 84724) von Jean Tinguely, 1960, wechselte für 15.000 € den Besitzer (sämtliche Zuschläge verstehen sich ohne Aufgeld und Mehrwertsteuer).
«Die Ergebnisse bestätigen einen Trend, den wir am gesamten Kunstmarkt ausmachen können», so Kaupp. «Die 50er und 60er sind im Kommen und die Preise übertreffen sich». Mit einem hochwertigen Angebot und der Ausrichtung auf die Moderne spricht das Auktionshaus Kaupp ein exklusives Publikum an.
«Unsere Kunden waren bisher nur bei den größeren Häusern in den Metropolen der Welt. Doch mit dem Internet schrumpft die Entfernung. Und wer persönlich zu uns aufs Schloss kommt, erlebt eine einzigartige Atmosphäre».
Dies scheint dem Geschäft gut zu tun und man darf gespannt sein, welche Quellen das Auktionshaus im Frühjahr 2012 auftut.
Der überwältigende Katalog mit mehr als 1.200 Seiten ist noch für kurze Zeit unter kaupp.de abrufbar.