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Der "Lange" Wach- und Diebsturm in Calw wird saniert

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Feuchtigkeitsschäden und Schädlingsbefall gefährden die Dach- und Fachwerkkonstruktion des sogenannten "Langen" in Calw, Im Zwinger 22. Nun überbringt Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Sanierung von Dach und Fach am Freitag, den 25. November 2011 um 10.00 Uhr im Beisein von Klaus Sattler und Bezirksdirektor Hubert Gfrörer von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg vor Ort an Stadtrat Dieter Kömpf, stellvertretender Oberbürgermeister. Für die Maßnahmen stehen ebenfalls Mittel vom Land und aus dem Landessanierungsprogramm zur Verfügung.

Calw liegt im nördlichen Schwarzwald im Tal des Flusses Nagold und entstand um die ältere Burg der Grafen von Calw. Der Ort wurde erstmals 1075 urkundlich erwähnt. Calw war als Handelsstadt für die Tuch- und Lederproduktion im Mittelalter bedeutend. 1345 fiel die Stadt an Württemberg, im 16. Jahrhundert war sie sogar die Sommerresidenz der württembergischen Herzöge. Im 18. Jahrhundert sorgte der Holzhandel für eine weitere wirtschaftliche Blütezeit. Die historische Altstadt von Calw, die der Weltkrieg weitgehend verschonte, gilt als sehenswert. Dazu gehören das Calwer Rathaus am Marktplatz 9, das Haus Schäberle als ältestes Gebäude am Platz und das Geburtshaus von Hermann Hesse am Marktplatz 6, das Johann Conrad Moseter 1692 erbaute. Das Hermann Hesse-Museum wurde im 1813/1814 errichteten Stadtpalais "Haus Schüz" eingerichtet, es besitzt die umfangreichste Sammlung über den Literaturnobelpreisträger. Die Nikolausbrücke mit der gotischen Nikolauskapelle wurde um 1400 errichtet. Im Stadtteil Hirsau ist die Aureliuskirche aus dem Jahr 1070 das älteste der Hirsauer Klosterbauten. Das einstige berühmte Benediktinerkloster gehörte im 11. und 12. Jahrhundert zu den bedeutendsten deutschen Reformklöstern nördlich der Alpen, es wurde 1692 von französischen Truppen zerstört. Am Rande des Stadtteils Stammheim befindet sich die Untere Mühle, deren hölzernes Wassermühlrad mit 11,5 Meter Durchmesser zu den größten oberschlächtigen Mühlrädern in Europa zählt. Im Stadtwald hat sich das Calwer Schafott erhalten, das für kurze Zeit um 1800 benutzt wurde.

An der Stelle eines bereits 1518 bezeugten Turms entstand der "Lange" 1706/07 in Massivbauweise mit einem gemauerten hohen Schaft sowie einem eingeschossigen Fachwerkaufsatz mit Krüppelwalmdach. Der dreigeschossige ehemalige Gefängnisbau Im Zwinger 20 wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Errichtung des Oberamtsgerichts angebaut. 1835 fügte man einen weiteren eingeschossigen Anbau hinzu, der 1877 um ein Geschoss erhöht wurde. Die Inneneinrichtung der Zellen mit gusseisernen Öfen aus dem frühen 19. Jahrhundert ist erhalten.

Der "Lange" in Calw gehört zu den über 170 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Bonn, den 21. November 2011/Schi








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