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Bremerhaven

Dampfer "Welle" in Bremerhaven

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Für die Überholung der Steuerbordhauptmaschine mit dem Ziel der mechanischen Funktionsfähigkeit des Dampfers "Welle" in Bremerhaven überbringt Dagmar Loebert, Ortskuratorin Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Mittwoch, den 16. Mai 2012 um 12.00 Uhr vor Ort im Fischereihafen, Herweghstraße 49, einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro an Bernd Meyer vom Verein Dampfer Welle e.V.

Über die Jahrhunderte gehörte Bremen zu den bedeutenden Seehandelsstädten Europas. Doch die Versandung der Weser im 19. Jahrhundert verhinderte die Erreichbarkeit der Hafenanlagen für hochseetüchtige Schiffe mit größerem Tiefgang. Die landseitigen Handelswege waren, verglichen mit Hamburg oder den Rheinanliegern, nur schwach ausgebaut, so dass Bremen als Hafenstadt in die Bedeutungslosigkeit herabzusinken drohte, zumal sich die Hansestadt dem von Preußen initiierten Zollverein verweigerte und sein Glück im von Preußischer Einflussnahme ungehinderten Fernhandel suchte. In der Entwicklung des Dampfantriebs, dem politischen Bestreben, überseeischen Kolonien zu erwerben und nicht zuletzt in der immer größer werdenden Anzahl an Auswanderern sahen die Verantwortlichen die wirtschaftliche Chance für die Hafenstadt. Erst in den Gründerjahren änderte sich die Situation grundlegend. Mit Ludwig Franzius, Professor an der Bauakademie in Berlin, der 1875 als Oberbaudirektor nach Bremen kam, wurde die Weser mit Hilfe neuer Dampftechnik, durch Einengung und Begradigung auf fünf Meter vertieft. Damit war die Voraussetzung für einen Seehafen gegeben. 1888 eröffnete zunächst der Europahafen auf der Stephanikirchenweide. Dann trat Bremen endlich dem Zollverein bei.

Der Weserausbau endete 1895. Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch antwortete die Stadt auf die ständige Vergrößerung der Handelsschiffe mit der Vertiefung der Außenweser auf 10 Meter. Um die Baustellen bereisen und Repräsentationsfahrten durchführen zu können, war ein neuer Dampfer vonnöten. Die Bremer Atlas-Werft stellte dieses Schiff trotz kriegsbedingter Verzögerungen 1915 fertig. Der Dampfer hatte eine Länge von 37,36 Metern und eine Breite von 7,2 Metern, der Tiefgang belief sich auf 2,8 Meter. Der Stahlrumpf war genietet, das Hauptdeck bestand aus Teakholz und meist hölzernen Aufbauten. Der Salon bot 15 Personen Platz. Die "Welle" hatte einen Doppelschraubenantrieb mit zwei dem damaligen Stand der Technik entsprechenden Dreifachexpansions-Dampfmaschinen. Damit erreichte sie 12 Knoten und war auf Grund der zwei Schrauben sehr wendig. Ab 1921 wurde sie vermehrt für Ablösungs- und Versorgungsfahrten genutzt, mehrfach nach aktuellen Erfordernissen umgebaut und erst 1975 als eines der letzten dampfgetriebenen Dienstschiffe des Bundes außer Dienst gestellt.

Als schwimmende Gaststätte sank das Schiff 1994. Ab 1998 setzte ein Förderverein, unterstützt vom Deutschen Schifffahrtsmuseum, der Hochschule Bremen und vom Germanischen Lloyd, das Boot wieder instand. Der Dampfer Welle ist nun eines von 12 Denkmalen, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Bundesland Bremen fördern konnte.

Bonn, den 14. Mai 2012/Schi

 








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