Denkmalschutz
Burg Schlanstedt in Huy
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Presse02.07.2014
Für die Mauerwerkssanierung zur statischen Sicherung der Südwestecke von Burg Schlanstedt in Huy im Landkreis Harz stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro zur Verfügung. Der entsprechende Fördervertrag aus Bonn erreicht die Eigentümerin Mechthild Blume-Brümmer in diesen Tagen.
Burg Schlanstedt ist ein geschlossener Vierflügelbau, der in seiner heutigen Gestalt aus der Zeit um 1616 stammt. Der älteste Bauteil ist der romanische Bergfried in der Mitte des südlichen Gebäudetrakts. Der Zinnenkranz des Bergfrieds entstand allerdings erst im 19. Jahrhundert. Vom späteren gotischen Ausbau zu einer unregelmäßigen vierflügeligen Burg sind vermutlich Teile der Außenmauern erhalten. Ein spätgotischer Umbau erfolgte um 1524. Weitere Renaissanceformen weisen auf einen Umbau um 1616/1617 hin.
Jahrzehntelange Bauvernachlässigung hat der Burg geschadet. Insbesondere sind sehr starke Mauerwerksverformungen und -risse festzustellen, insbesondere und gravierend an den Gebäudeecken. Hinzu kommt die Durchfeuchtung des Gipsmörtels im Lauf der Jahrhunderte. Sie hat in den Hohlräumen des Mauerwerks zu Ausweichungen geführt, zum sogenannten Kriechen. So sind in einigen Bereichen Auswärtswanderungen von bis zu 10 Zentimeter festzustellen. Mit ersten Notsicherungsmaßnahmen wurden gefährdete Bereiche bereits statisch gesichert und dadurch der Status quo erhalten. Eine vorbereitende Maßnahme für die Gesamtsanierung. Für die erforderlichen Maßnahmen, die ausschließlich dem Erhalt der Bausubstanz dienen und einen hohen finanziellen Aufwand erfordern, benötigt die engagierte Eigentümerin, die bei den Baumaßnahmen aktiv Hand anlegt, Hilfe.
Burg Schlanstedt ist erst seit 2002 im Besitz der Familie Brümmer. Die Eigentümerin möchte die Burg langfristig instandsetzen und als touristischen Standort entwickeln. Momentan wird das Gebäude als Gaststätte, Veranstaltungsort, Standesamt und kleines Museum professionell genutzt.
Burg Schlanstedt ist eines von über 520 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.