Wien
Belvedere: Gustav Klimt & Emilie Flöge – neuer Fotoband
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Presse14.06.2012
Zweite Publikation in der „Belvedere Klimt-Dokumentation“ mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen des Fin de Siècle-Künstlerpaares
Anlässlich des 150. Geburtstags von Gustav Klimt veröffentlicht das Belvedere nach Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie (2007) den Fotoband Gustav Klimt & Emilie Flöge - Fotografien. Die seit 11. Juni erhältliche Publikation präsentiert das legendäre Künstlerpaar in zahlreichen bisher unveröffentlichten Aufnahmen kompakt zusammengefasst und geht dem wechselseitigen Einfluss zwischen bildender Kunst und Fotografie nach.
Emilie Flöge und Gustav Klimt zählen zu den berühmtesten Künstlerpaaren der Geschichte. Um 1900 stand das Paar im Zentrum eines legendären Künstlerkreises, der von Wien aus das künstlerische Schaffen in ganz Europa beeinflusste und dem auch zahlreiche Fotografen angehörten, die das Künstlerleben der Bohemiens dokumentierten. Der Fotoband Gustav Klimt & Emilie Flöge zeigt Familienfotos und Porträtaufnahmen ebenso wie Bildmaterial von der zwanglosen Sommerfrische am Attersee. Erstmals wurden auch alle Datierungen der Bilder hinterfragt und viele richtiggestellt, Personen identifiziert und zahlreiche Aufnahmen relevanten Ereignissen zugeordnet.
Spannungsfeld Fotografie und Kunst
„Zwischen Kunst und Fotografie bestand um die Jahrhundertwende ein intensives Spannungsverhältnis. Fotografien waren Inspiration und Hilfsmittel für bildende Künstler, ebenso bemühten sich zahlreiche Fotografen, in die Welt der bildenden Kunst vorzustoßen. Für das Belvedere ist dieses Thema außerordentlich wichtig, deshalb werden wir in der nahen Zukunft mit der Ausstellung Bildrauschen eine Standortbestimmung der künstlerischen Fotografie in Wien um 1900 vornehmen. Der Bildband bietet darauf einen ersten Vorgeschmack“, so Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere, über den gegenseitigen Einfluss von bildender Kunst und Fotografie im Fin de Siècle.
Die über 200 Arbeiten von Fotopionieren wie Anton Josef Trčka, Dora Philippine Kallmus, Moritz Nähr, Carl Schuster, Victor von Spitzer, Friedrich Walker und vielen anderen leisten aber noch mehr: Sie vermitteln ein konsistentes Bild von Wien um 1900 und gewähren auch Einblicke in die Beziehung Gustav Klimts zu dem noch jungen Medium. „Gustav Klimt hat sich schon während seiner Ausbildung in der k. k. Kunstgewerbeschule mit der Fotografie vertraut gemacht. Er malte Porträtminiaturen nach Fotografien, nutzte die Funktionsweise der Kamera für die Komposition seiner Landschaftsgemälde, ließ sich von fotografischen Stilrichtungen wie dem Pictorialismus beeinflussen und griff später auch selbst zur Kamera“, so Autor Alfred Weidinger. Fotografische Vorlagen für berühmte Klimt-Werke wie Salome oder Litzlbergkeller werden ebenso gezeigt wie frühe Porträts (Josef Lewinsky als Carlos in Clavigo) oder vom Meister selbst gefertigte Fotografien, etwa die Modeaufnahmen von Emilie Flöge in Litzlberg am Attersee. In diesen wie auch in den zahlreichen Doppelporträts aus der Atterseezeit wird die besondere Beziehung der Lebensmenschen sichtbar. „Meist zeigen die Aufnahmen die beiden in der freien Natur, oft im Boot am See, aber immer in zwangloser Kleidung, jedenfalls in entspannter, lockerer Pose. Sie zeigen ein gleichberechtigtes Miteinander und verdeutlichen, was für eine wichtige Konstante Emilie Flöge im Leben von Gustav Klimt war“, erläutert Weidinger weiter.
Die dritte Publikation der „Belvedere Klimt-Dokumentation“ befindet sich bereits in Planung: der Gesamtkatalog der Klimt-Schriften.
Agnes Husslein-Arco ist Direktorin des Belvedere.
Seit ihrem Studium der Kunstgeschichte und Archäologie liegt ihr Forschungsschwerpunkt in der Kunst der Klassischen Moderne. Über 20 Jahre prägte Agnes Husslein-Arco im Auktionshaus Sotheby’s den österreichischen und europäischen Kunstmarkt, bevor sie Director of European Development des Guggenheim Museums und später Direktorin des Rupertinums sowie des Museums der Moderne in Salzburg wurde. Seit 2007 ist sie Direktorin der Österreichischen Galerie Belvedere. In jüngster Zeit erschienen von Agnes Husslein-Arco Publikationen zu den Selbstporträts Egon Schieles sowie zu Gustav Klimt.
Alfred Weidinger ist Vizedirektor des Belvedere.
Bereits während des Studiums der Kunstgeschichte und Archäologie befasste er sich intensiv mit Gustav Klimt und Oskar Kokoschka. Viele Jahre war er Kurator für die Klassische Moderne, Vizedirektor sowie Prokurist der Albertina, wo er die Sanierungs- und Bauvorhaben leitete. 2007 wurde er Vizedirektor und Museumsbauexperte des Belvedere. Seine Forschungsschwerpunkte sind bildende und angewandte Kunst sowie Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts. Alfred Weidinger ist Autor zahlreicher Bücher über die Klassische Moderne, Herausgeber des Werkkatalogs der Gemälde von Gustav Klimt, Autor des Buches Oskar Kokoschka – Dokumente einer leidenschaftlichen Begegnung und Mitautor des Werkkatalogs der Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers.
AGNES HUSSLEIN-ARCO/ALFRED WEIDINGER
GUSTAV KLIMT & EMILIE FLÖGE
Fotografien
Hrsg. von Agnes Husslein-Arco und Alfred Weidinger
240 Seiten mit 253 Abbildungen
Gebunden mit Schutzumschlag, 23 x 28 cm
ISBN: 978-3-7913-5254-1, 25,70 EUR
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