Kupferhaus Typ Favorit Berlin | Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Presse20.11.2024
Ein Wohnhaus aus dem Katalog
Für die Instandsetzung der Außenfassade sowie der Metallrestaurierungsarbeiten innen und außen und der Holz- und Malerarbeiten am Dachüberstand am sogenannten Kupferhaus Typ Favorit, einem Wohnhaus in Berlin Lichterfelde, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden und der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 31.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag überbringt Reinhard Schumacher vom Ortskuratorium Berlin bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 20. November 2024 um 10.00 Uhr an Denkmaleigentümer Klaus Schöpp. Das Denkmal gehört nunmehr zu den über 220 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Berlin fördern konnte.
Kupferhäuser zählen zu den ersten industriell gefertigten Fertighäusern der Welt. Entworfen und erbaut wurden sie aus leicht montierbaren Kupferbau-Elementen. Die Produktion dieser Kupferhäuser begann 1930 in Eberswalde-Finow bei Berlin. Die einzelnen Kupfer-Haustypen wurden mit wohlklingenden Namen wie “Sorgenfrei” und “Kupferstolz” in reich illustrierten Katalogen angeboten.
Zum Objekt:
Das Kupferhaus in der Curtiusstraße 77 in Berlin-Lichterfelde wurde 1933 im Auftrag des Reichsbahnrats Wilhelm Weber errichtet. Für die Erstellung sorgte die Deutsche Kupferhaus Gesellschaft (DKG). Der Typ 0 "Favorit" mit einer Nutzfläche von etwa 164 Quadratmetern war das größte Modell der DKG. Dieser Haustyp, ein zweigeschossiges Einfamilienhaus in Tafelbauweise, ist kubisch geschlossen und zeichnet sich durch die Verkleidung der Wandtafeln mit geprägten Kupferblechen aus. Das Design ist schmucklos.
Walter Gropius, der als Architekt auch für die Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG Berlin tätig war, führte die ersten Fertighausmodelle aus Kupfer auf der Bauhaus-Ausstellung 1932 in Berlin vor. Damals eine Sensation, ein Eigenheim per Katalog zu bestellen und binnen 24 Stunden zusammengesteckt zu bekommen. Als Besonderheit galt die gute Isolierung der Kupferhäuser. Nach wärmetechnischen Berechnungen entsprach die Isolierung einer Ziegelwand von 222 Zentimetern Stärke. Die etwa 12 Zentimeter starken Holzrahmen waren innen mit Stahlblech und außen mit 0,5 Millimeter dicken Kupferblech beschlagen. Dazwischen sorgten bis zu 16 Schichten aus Aluminium und Asbestitpappe für die Dämmung. Diese Konstruktion erfüllt auch die heutigen hohen energetischen Anforderungen. Die Fassaden der Kupferhäuser wurden aus mehreren vorgefertigten Elementen hergestellt, deren Grundstruktur ein Holzrahmen mit Dämmung und eine Kupferhaut als Außenfassade bildeten. Dagegen wurden die Innenwände aus geprägten Stahlblechwänden, dem sogenannten Wohnmetall, hergestellt.
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