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„Apokalypse“ in Trier - Ausstellung des Bananensprayers in der Konstantin-Basilika

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    14.10.2024 - 24.11.2024

Zwischen Schönheit und Zerstörung - Apokalyptische Reiter als Spiegel globaler Herausforderungen

Der Bananensprayer: Ausstellung bis zum 24. November 2024 in der geschichtsträchtigen Konstantin-Basilika

„Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: der Tod, und die Hölle zog mit ihm einher.“ (Offb. 6,8)

In der Konstantin-Basilika, der Evangelischen Kirche zum Erlöser in Trier, zeigt der Kölner Künstler Thomas Baumgärtel, der sich als Bananensprayer in der Kunstgeschichte weltweit einen Namen gemacht hat, unter dem Titel „Apokalypse“ die vier apokalyptischen Reiter.

In vier großformatigen Arbeiten (4 x 4 Meter), die jeweils einen Reiter zeigen, greift Baumgärtel die bekannte biblische Metapher, die in der Offenbarung des Johannes beschrieben wird, auf und interpretiert sie neu - als Symbol für die drängenden globalen Herausforderungen unserer Zeit. Traditionell stehen die Reiter für vier Ereignisse, die das Ende der Welt ankündigen und gelten somit als Vorboten des Weltuntergangs.
Anders bei Baumgärtel: Sein weißer Reiter symbolisiert, wie der Künstler sagt, die Ausbreitung von Ideologien und Einflusssphären durch politische, wirtschaftliche und digitale Mächte. Er stehe stellvertretend für die Gefahren der Künstlichen Intelligenz, zunehmende Digitalisierung und die Unterdrückung von Freiheitsrechten.

Der rote Reiter repräsentiert bei Baumgärtel anhaltende bewaffnete Konflikte, Terrorismus und globale Militarisierung, die die dringende Notwendigkeit von Friedensbemühungen unterstreichen.

Der schwarze Reiter thematisiert die Herausforderungen der Ernährungssicherheit, verschärft durch Klimawandel und ungleiche Ressourcenverteilung.

Der blasse Reiter steht für Todesfälle durch Pandemien, Krankheiten und Umweltkatastrophen sowie den Verlust von Biodiversität.

Thomas Baumgärtel erläutert seine Darstellungen so: „Ich will einen starken Kontrast zwischen Schönheit und Zerstörung herausarbeiten und damit die Dualität menschlicher Erfahrungen betonen. Dazu gehört die Fähigkeit zur Hoffnung und Erneuerung selbst inmitten tiefster Krisen.“ Er fügt hinzu: „Durch die Verknüpfung globaler Probleme mit individuellen Erlebnissen ermöglicht die Ausstellung den Gästen, die universellen Themen auf die persönliche Ebene zu beziehen.“

Baumgärtels vier Reiter reflektieren die Vielfalt und Komplexität der Probleme, denen sich die Menschheit heute gegenübersieht. Thomas Baumgärtel betont: „Da ist eine Hoffnung, dass wir alle zusammen kommen mit nur einem Ziel. Doch gefühlt sind wir wieder in den kalten Krieg zurückgefallen. Der Weg ist noch lang.“ Noch bis zum 24. November 2024 ist die Ausstellung „Apokalypse“ mit den vier großformatigen (4 x 4 Meter) Reitern in der Evangelischen Kirche zum Erlöser, der Konstantin-Basilika, Konstantinplatz 10, in Trier zu den regulären Öffnungszeiten zu besichtigen.

Thomas Baumgärtel
Thomas Baumgärtel, bekannt als der »Bananensprayer«, wurde 1960 in Rheinberg geboren. Nach seinem Studium der Freien Kunst an der Fachhochschule Köln und der Diplom-Psychologie an der Universität zu Köln etablierte er sich als Künstler in Köln, wo er bis heute lebt und arbeitet. Sein Markenzeichen, die Banane, verwendet er in den unterschiedlichsten Bedeutungen: Als Excellence-Banane, mit der er bedeutungsvolle Orte der Kunst, zum Beispiel Museen und Galerien, weit über Deutschland hinaus adelt, aber auch als Symbol der Freiheit. Mit diesem Symbol kämpft Thomas Baumgärtel, einer der deutschen Pioniere der Street-Art aber auch - und zwar seit über 30 Jahren - für die Freiheit der Kunst.

Seine Arbeiten befinden sich heute im Besitz öffentlicher und privater Sammlungen, zum Beispiel der Kunstsammlung NRW und des Leopold-Hoesch Museums in Düren.

Die Konstantin-Basilika
Kaiser Konstantin der Große ließ ab 305 n. Chr. die Aula Palatina, die heute den Namen Konstantin-Basilika trägt, als Regierungssitz und Thronsaal (u.a. mit Fußbodenheizung) errichten. Mit ihrer imposanten Größe (27 Meter breit, 33 Meter hoch, 67 Meter lang, Mauerstärke 2,7 Meter) und ihrer prunkvollen Ausstattung sollte sie die monumentale Macht des Imperium Romanum und den Machtanspruch der regierenden Kaiser sichtbar machen. Diese gewaltige Struktur trug dazu bei, dass sie heute, über 1715 Jahre später, zu 90 % noch im Originalzustand erhalten ist. Im Mittelalter als Schutzburg genutzt und im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert zur Kurfürstlichen Palastanlage umgebaut, wurde sie erst im neunzehnten Jahrhundert von Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. als Evangelische Kirche zum Erlöser wiederaufgebaut. 1856 wurde die Evangelische Kirche zum Erlöser eingeweiht (weit weniger prunkvoll als ehemals). Seit 1986 ist die Konstantin-Basilika Weltkulturerbe. Etwa 4.000 internationale Gäste besuchen täglich die Kirche.

Hintergrundinfos zur Ausstellungsreihe „Apokalypse“
Im Rahmen einer von der Evangelische Kirche im Rheinland (EKIR) unter dem Titel „Apokalypse“ realisierten Ausstellungsreihe an verschiedenen Orten im Rheinland erhalten sechs international renommierte Künstlerinnen und Künstler in ausgewählten Kirchen einen Gestaltungs- und Entfaltungsraum. Unter dem Thema setzen sie sich mit den Herausforderungen der aktuellen Zeit auseinander.

Jede Ausstellung wirkt für sich. Gemeinsam entsteht ein ganzheitliches Bild von Apokalypse. So erleben die Besucherinnen und Besucher den Zugang auf unterschiedlichste Weise. Die vier apokalyptischen Reiter sind eine bekannte Metapher und werden bereits seit Jahrhunderten in Kunst, Literatur und Popkultur thematisiert.






  • 14.10.2024 - 24.11.2024
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    Oktober: Montag bis Samstag: 10.00 bis 18.00 Uhr

    Sonntag: 14.00 bis 18.00 Uhr

     

    November: Dienstag bis Samstag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr

    Sonntag:  14 Uhr bis 16 Uhr

     

    Hinweis: Bei Gottesdiensten und Veranstaltungen keine Besichtigungen oder Führungen.



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