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Nach jahrzehntelanger Restaurierung: Eine der ältesten russischen Ikonen ist in Wladimir ausgestellt

  • Presse
    22.03.2024

Die Ikone der Gottesmutter Bogoljubskaja, einer der ältesten in Russland, vor etwa tausend Jahren gemalt, ist jetzt in Wladimir ausgestellt. Nur durch ein Wunder konnte sie gerettet werden und wurde mehrere Jahrzehnte lang restauriert.

Eine der ältesten russischen Ikonen, die Gottesmutter Bogoljubskaja aus dem 12. Jahrhundert, ist derzeit in der Stadt Wladimir zu sehen. Einzigartig ist sie nicht nur deshalb, weil sie um das Jahr 1158 gemalt wurde und damit eine der ältesten erhaltenen russischen Ikonen ist. Und nicht deshalb, weil sie wundertätig ist ‒ nicht nur einmal in tausend Jahren hat ein Wunder sie vor der Zerstörung bewahrt ‒, sondern auch, weil es fast ein Jahrhundert dauerte, sie zu restaurieren. Die Besucher der Ausstellung, die jetzt stattfindet, haben also die einmalige Chance, etwas zu sehen, das kaum eine Aussicht hatte, erhalten zu werden.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts laufen Restaurierungsarbeiten an dieser Ikone ‒ und es gab Zeiten, da wäre sie beinahe verloren gegangen. Die Fachzeitung The Art Newspaper schreibt:

"Die Geschichte der Ikone der Gottesmutter Bogoljubskaja ist ein Drama. Sie wurde im 12. Jahrhundert für den Fürsten Andrei Bogoljubski geschaffen und war jahrhundertelang eine Art Palladion, also ein sakraler Schutz für den Staat. In der Neuzeit entpuppte sie sich als eine der ältesten erhaltenen russischen Ikonen. Im Jahr 1993 wurde die Ikone aus der Wladimirer Museumsreserve in die örtliche Kirchengemeinde überführt, wo sie in einem speziellen, hermetisch verschlossenen Schrank ausgestellt wurde. Im Jahr 2009 stellte sich heraus, dass der Schrank nicht luftdicht war, dass die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ständig schwankten und dass die frischen Blumen, die neben der Ikone standen, Schimmel auf der Tafel verursachten. Die Ikone wurde aus der Kirche entfernt und befand sich viele Jahre lang auf dem Tisch der Restauratoren, die zunächst nicht wussten, wie sie die Restaurierungsarbeiten beginnen sollten. Die Restaurierung dauerte bis zum Jahr 2016. Es gelang, die Ikone instand zu setzen und zu festigen, sogar Schichten der ursprünglichen Malerei wurden freigelegt."

Glaubt man den Chroniken, so wurde die Ikone während der Reise von Fürst Andrei Bogoljubski von Kiew nach Rostow gemalt, erklärt gegenüber The Art Newspaper der Restaurator Alexander Gormatjuk, der an der Rettung der Ikone beteiligt war. "Die Pferde des Fürsten blieben stehen und konnten sich nicht von der Stelle bewegen. Der Chronik zufolge erschien den Reisenden die Jungfrau Maria mit der Ermahnung, hier ein Kloster zu gründen. Nach der Erscheinung bestellte der Fürst diese Ikone, und die ihm nahestehenden Bildermaler schufen sie", erzählt er.

Und dann geriet die Ikone der Gottesmutter in furchtbare Schwierigkeiten ‒ sie überlebte die Überfälle russischer Fürsten und tatarischer Khans, fand sich einmal unter den Trümmern einer eingestürzten Kirche wieder und überlebte auch die Revolution, als die Bolschewiken Kirchen zerstörten und Ikonen vernichteten. Und sie wirkte auch Wunder ‒ Ende des 18. Jahrhunderts befanden sich Wladimir und Susdal im Epizentrum einer Pestepidemie, und die Ikone brachte Heilung. Wie der Restaurator Gormatjuk betont, handelt es sich dabei nicht um reine Vermutungen ‒ es gibt dazu ein historisches Zeugnis eines deutschen Mediziners, der zu jener Zeit an diesen Orten tätig war.

Bislang wurde die Ikone wegen ihres Zustands nicht der Öffentlichkeit gezeigt. Aber jetzt, nach einer langen und sorgfältigen Vorbereitung, wurde sie doch ausgestellt. Denn es gibt dafür einen guten Grund ‒ die Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Bestehen der altrussischen Stadt Susdal, mit der die Ikone eng verbunden ist.

Die Ikone wird nun in einer speziellen Schutzkapsel ausgestellt, die dazu beiträgt, die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu erhalten. Zusätzlich befindet sich die Ikone in einem separaten Saal, in dem nur sie zu sehen ist. Damit das richtige Klima nicht beeinträchtigt wird, dürfen maximal zehn Personen den Saal betreten, und der Aufenthalt darin ist auf wenige Minuten begrenzt, so die Zeitung The Art Newspaper. Alexander Gormatjuk ist der Meinung, dass man über eine ständige Ausstellung im Museum sprechen könnte, wenn dieses Experiment gelingt und die Ikone alles gut verkraftet. Bis dahin ist es aber eine einmalige Gelegenheit, eine einzigartige Ikone zu sehen. https://luuul.ru






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Dornbirn, am 29. Juli 2006
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  • Symbolbild: Die Ikone "Unsere Liebe Frau von Wladimir" des berühmten Ikonenmalers Andrei Rubljow in der Ausstellung Quelle: Sputnik © RIA Nowosti
    Symbolbild: Die Ikone "Unsere Liebe Frau von Wladimir" des berühmten Ikonenmalers Andrei Rubljow in der Ausstellung Quelle: Sputnik © RIA Nowosti